Durch den Türkei-Beitritt droht die Islamisierung Europas!
Lesen Sie in der NFZ die Fakten, warum die FPÖ für den Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen ist.
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4 15. Mai 2014<br />
Hintergrund<br />
Neue Freie Zeitung<br />
„Hört auf, <strong>die</strong> Muslime über Islamverbände zu bevormun<strong>den</strong>!“<br />
Der deutsch-ägyptische Politologe und Autor Hamed Abdel-Samad (Bild) im NFZ-Interview zur „Faszination des<br />
Islamismus“ und warum ausgerechnet <strong>die</strong> Islamverbände <strong>die</strong> Integration der Muslime in Europa behindern<br />
NFZ: Herr Abdel-Samad, wo endet<br />
für Sie <strong>die</strong> Religiosität und beginnt<br />
der religiöse Fundamentalismus?<br />
Hamed Abdel-Samad: Der Islam<br />
hat eine spirituelle Seite, eine Soziallehre<br />
und eine juristisch-politische<br />
Seite. Wer heute im 21. Jahrhundert<br />
auf der juristisch-politischen<br />
Seite des Islam beharrt, ist<br />
Islamist und Fundamentalist. Hier<br />
liegt für mich <strong>die</strong> Grenze: <strong>die</strong> Instrumentalisierung<br />
der Religion<br />
für politische Zwecke.<br />
NFZ: Sind das Tragen von Kopftüchern,<br />
von Bärten und der Gebetskappe<br />
schon Zeichen des Islamismus?<br />
Hamed Abdel-Samad: Nein, das<br />
gehört zur Religionsfreiheit. Ich<br />
habe kein Problem, wenn eine<br />
volljährige Muslima ein Kopftuch<br />
trägt. Ich habe aber etwas dagegen,<br />
wenn junge Mädchen in<br />
der Schule ein Kopftuch tragen.<br />
Das hat nichts mit Religionsfreiheit<br />
zu tun, das ist Bevormundung.<br />
NFZ: Weshalb sind junge Muslime<br />
vom Islamismus so fasziniert?<br />
Hamed Abdel-Samad: Wenn sich<br />
junge Menschen früher von der<br />
Gesellschaft abgrenzen wollten,<br />
dann wur<strong>den</strong> sie Linke oder<br />
Punks. Heute beeindrucken der<br />
Islamismus und der Salafismus.<br />
Diese geben <strong>den</strong> jungen Menschen<br />
das Gefühl, ihnen einen Lebenssinn<br />
zu vermitteln: Du kannst<br />
mit uns nicht nur dich verändern,<br />
sondern auch <strong>die</strong> ganze Welt!<br />
NFZ: Ist es nicht ein Paradoxon,<br />
dass in einer mit so vielen Informationsangeboten<br />
ausgestatteten Welt<br />
eine derart naive Ideologie <strong>die</strong><br />
Menschen fasziniert?<br />
Hamed Abdel-Samad: Viele Menschen<br />
sind mit <strong>die</strong>ser Informationsflut<br />
überfordert und suchen<br />
klare, einfache Strukturen für<br />
ihren Alltag, für ihr Leben. Der Islamismus<br />
bietet ihnen ein von<br />
Gott höchstpersönlich garantier -<br />
tes Erfolgsprojekt. Das fasziniert<br />
viele, <strong>die</strong> nicht <strong>den</strong> beschwerlichen<br />
Weg über <strong>den</strong> Erfolg in der Schule<br />
oder im Beruf gehen wollen.<br />
NFZ: Hindert der Islam <strong>die</strong><br />
Muslime an der Integration in <strong>die</strong><br />
westliche Gesellschaft?<br />
Hamed Abdel-Samad warnt vor „Extrarechten für Islamverbände“.<br />
Hamed Abdel-Samad: Nein! Die<br />
meisten Muslime sind friedlich,<br />
wollen sich integrieren, weil sie <strong>die</strong><br />
politische Seite des Islam ausgeblendet<br />
haben. Es gibt aber eine<br />
bedeutende Minderheit, <strong>die</strong> sich<br />
dagegen wehrt, <strong>die</strong> islamischen<br />
Glaubensverbände. Sie mischen<br />
sich ein in <strong>den</strong> Islamunterricht, sie<br />
grün<strong>den</strong> Wohlfahrtsverbände und<br />
Seelsorgevereine, um <strong>die</strong> muslimi -<br />
sche Gemeinde kontrollieren zu<br />
können. Der Staat muss <strong>die</strong> Aufwertung<br />
<strong>die</strong>ser Vereine unterbin<strong>den</strong>,<br />
weil gerade <strong>die</strong>se <strong>die</strong> Integration<br />
gefähr<strong>den</strong>, da sie mit ihren<br />
Angeboten <strong>die</strong> „unislamischen<br />
Angebote“ des Staates und der<br />
Gesellschaft unterlaufen und eine<br />
Parallelgesellschaft aufbauen. Der<br />
Staat muss <strong>die</strong> Muslime als Individuen<br />
anerkennen, als Menschen,<br />
<strong>die</strong> Rechte und Pflichten haben -<br />
aber sie nicht über <strong>die</strong> Islamverbände<br />
bevormun<strong>den</strong>.<br />
NFZ: Großbritannien hat muslimische<br />
Frie<strong>den</strong>srichter akzeptiert.<br />
Ein Weg zur Integration?<br />
Hamed Abdel-Samad: Frie<strong>den</strong>srichter<br />
umgehen <strong>den</strong> Rechtsstaat.<br />
Die Gesetze in einem säkularen<br />
Staat wie Österreich sind gut für<br />
alle Menschen, egal welcher Konfession.<br />
Wer anfängt, einer religiö -<br />
sen Gruppe Sonderrechte zu ge -<br />
ben, macht sich damit erpressbar<br />
für weitere Zugeständnisse und<br />
muss damit rechnen, dass auch <strong>die</strong><br />
anderen Religionsgemeinschaften<br />
Extrarechte haben wollen. So gibt<br />
es kein Zusammenleben, sondern<br />
es schafft <strong>den</strong> Nährbo<strong>den</strong> für<br />
einen Bürgerkrieg. Und das darf<br />
der Staat nicht zulassen.