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nah dran Familienbildung in Familienzentren - Familienzentrum NRW

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<strong>nah</strong> <strong>dran</strong>: <strong>Familienbildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Familienzentren</strong><br />

2.3. Den E<strong>in</strong>stieg leicht machen: Niedrigschwellige Erstkontakte im <strong>Familienzentrum</strong><br />

Neugier genügt! Bildungsangebote an Familien müssen offen se<strong>in</strong> und dürfen zunächst ke<strong>in</strong>e bzw. kaum weitere<br />

Verpflichtungen be<strong>in</strong>halten. Sie müssen zeitlich, term<strong>in</strong>lich und räumlich gut erreichbar, zudem für die Endverbraucher<br />

kostenlos oder preiswert se<strong>in</strong>. <strong>Familienbildung</strong> muss – mit e<strong>in</strong>em Wort – leicht zugänglich se<strong>in</strong><br />

und je nach Thema vertraulich oder sogar anonym behandelt werden. Diese Aspekte haben die vielen – ganz<br />

unterschiedlichen – Def<strong>in</strong>itionen über die „Niedrigschwelligkeit von Bildungsangeboten“ geme<strong>in</strong>sam. Dabei<br />

ist „niedrigschwellig“ nicht mit „Bildung light“ zu verwechseln – wie der folgende Beitrag zeigt. Die Vermittlung<br />

von Wissen, Information oder Beratung läuft <strong>in</strong> der <strong>Familienbildung</strong> häufig unauffällig nebenher.<br />

Ziele formulieren ...<br />

E<strong>in</strong> niedrigschwelliges Angebot trägt dazu bei, dass Menschen e<strong>in</strong>en Ansprechpartner f<strong>in</strong>den, der ihre Anliegen und<br />

Fragen schnell und unbürokratisch beantwortet. Es br<strong>in</strong>gt die Besucher des <strong>Familienzentrum</strong>s mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s Gespräch.<br />

Sie sollen sich unterhalten und (näher) kennenlernen. Kontakte werden dabei entstehen – über e<strong>in</strong> Angebot h<strong>in</strong>aus,<br />

Freundschaften oder Nachbarschaftshilfe können sich entwickeln. Interkulturelle Verständigung wird gestärkt, wenn<br />

Migranteneltern teilnehmen. Mit niedrigschwelligen Angeboten werden Eltern gestärkt und unterstützt: Der Anstoß ergibt<br />

sich oft während e<strong>in</strong>es „belanglosen“ Gespräches aus e<strong>in</strong>er Frage, die es zu beantworten gilt oder aus e<strong>in</strong>em Problem,<br />

das gelöst werden soll. Wenn das Angebot regelmäßig stattf<strong>in</strong>det und von den Teilnehmern akzeptiert wird, kann sich<br />

auch e<strong>in</strong>e neue lebendige und mitbestimmende Elternarbeit entwickeln – was umgekehrt die Entwicklung von neuen<br />

Bildungsangeboten <strong>in</strong> den <strong>Familienbildung</strong>sstätten mit e<strong>in</strong>schließt.<br />

Tipp<br />

Nutzen Sie die „Schnittstellen“, um über Angebote der <strong>Familienbildung</strong> zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Beim Br<strong>in</strong>gen und Abholen der K<strong>in</strong>der und bei Elternabenden, an zentralen Anlaufstellen<br />

im Viertel, von der K<strong>in</strong>derarztpraxis bis zum Spielplatz – überall da, wo sich junge Eltern aufhalten,<br />

sollten Informationen über spezielle Angebote an junge Familien leicht zugänglich se<strong>in</strong>. Ob<br />

auf Handzetteln, Plakaten oder vermittelt durch die Kita – machen Sie klar: <strong>Familienbildung</strong> ist e<strong>in</strong><br />

System kont<strong>in</strong>uierlicher Begleitung und geht über e<strong>in</strong>en Kurs oder e<strong>in</strong>maligen Vortrag h<strong>in</strong>aus.<br />

... und Zielgruppen erreichen<br />

Familien mit knappen zeitlichen Ressourcen, sozial Benachteiligte, Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund oder mit vielfacher<br />

Belastung – je nach E<strong>in</strong>richtung s<strong>in</strong>d die Lebenslagen der Zielgruppen höchst unterschiedlich. Sie zu kennen, ist<br />

Voraussetzung für die Planung von niedrigschwelligen Angeboten: Brauchen diese Familien z. B. e<strong>in</strong> Serviceangebot,<br />

z. B. Informationen über Babysitterdienste. Brauchen sie eher Präventives oder Intervenierendes? Und: wie können Familien<br />

erreicht werden, die bislang noch ke<strong>in</strong>en Kontakt zum <strong>Familienzentrum</strong> oder zu deren Kooperationspartnern haben?<br />

Nah <strong>dran</strong>? Kurzer Check für Bildungsangebote:<br />

Ist Ihre E<strong>in</strong>richtung/Ihr Angebot gut erreichbar?<br />

Erfolgt die Beratung zeit<strong>nah</strong> zum Problem?<br />

Ist Anonymität/persönliche Ansprache gewährleistet?<br />

Kann die E<strong>in</strong>richtung/das Angebot auch ohne Verpflichtung/Voraussetzung genutzt werden?<br />

Wer überprüft die Veränderungen/Verbesserungen z. B. im Erziehungsverhalten von Eltern?<br />

Wie werden Ergebnisse festgehalten?<br />

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