nah dran Familienbildung in Familienzentren - Familienzentrum NRW
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<strong>nah</strong> <strong>dran</strong>: <strong>Familienbildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Familienzentren</strong><br />
ab, sondern darauf, ob die Bewegungsleistung <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er zeitlichen Norm liegt, die e<strong>in</strong>e Abgrenzung zum<br />
Pathologischen erlaubt.<br />
Auch das Selbstwertgefühl der Eltern spielt hierbei e<strong>in</strong>e Rolle: Sie messen ihre Erziehungserfolge am Zeitpunkt<br />
des Erreichens dieser Meilenste<strong>in</strong>e.<br />
Damit das K<strong>in</strong>d sich „normal“ entwickelt, wird nicht nur auf die Kompetenz und Eigenmotivation des K<strong>in</strong>des vertraut:<br />
Spielzeuge <strong>in</strong> Hülle und Fülle, frühzeitiger Kontakt mit Gleichaltrigen, spätestens ab dem zweiten Lebensjahr<br />
e<strong>in</strong> voller Term<strong>in</strong>kalender mit musikalischer Frühförderung, Turnen, Fußball, Ballett, Naturerlebnistage ... aktiv<br />
se<strong>in</strong> gilt viel <strong>in</strong> unserer Gesellschaft.<br />
„Lasst mir Zeit!“, forderte die ungarische K<strong>in</strong>derärzt<strong>in</strong> Emmi Pikler <strong>in</strong> ihrem gleichnamigen Buch. Sie stellt dar, wie<br />
bei genauer Beobachtung des Säugl<strong>in</strong>gs und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>des fe<strong>in</strong>ste Entwicklungsschritte zu erkennen s<strong>in</strong>d. Mit ihren<br />
außergewöhnlich umfangreichen Studien machte sie außerdem deutlich, dass Entwicklungen <strong>in</strong> Stufen ablaufen,<br />
die von K<strong>in</strong>d zu K<strong>in</strong>d unterschiedlich lange andauern können, zu deren Bewältigung die K<strong>in</strong>der unterschiedlich viel<br />
Zeit benötigen.<br />
Erst wenn e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Entwicklung <strong>in</strong>dividuell wahrgenommen wird (und auch der/die Erziehende muss sich<br />
dafür Zeit nehmen), können passende Lernangebote <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Umgebung anregend gestaltet werden, die das K<strong>in</strong>d<br />
dann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Tempo erschließen kann, um sich gesund zu entwickeln.<br />
<strong>Familienbildung</strong> im <strong>Familienzentrum</strong> hat die Aufgabe ...<br />
... das Wissen um die <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsprozesse der K<strong>in</strong>der so früh wie möglich an die Eltern<br />
weiterzugeben. Ihre Kompetenz und ihr Urteilsvermögen, was die Qualität des Entwicklungsstandes ihres<br />
K<strong>in</strong>des angeht, gilt es zu stärken. PEKiP ® - Kurse oder „Das erste Lebensjahr“ ® s<strong>in</strong>d beispielsweise wertvolle<br />
und bewährte Konzepte aus der <strong>Familienbildung</strong>sarbeit, die schon im Säugl<strong>in</strong>gsalter ansetzen.<br />
... den pädagogischen Prozess „entschleunigen“, Eltern und Erzieher/-<strong>in</strong>nen anzuleiten, mehr zu schauen<br />
und weniger zu tun, dem K<strong>in</strong>d Aufmerksamkeit und Achtsamkeit zu schenken und es zu begleiten und <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>er Persönlichkeit immer besser kennenzulernen.<br />
3.2.2. Know-how Netzwerk: Projekt-AG „Gesundheit“<br />
Frühsport und Frühstück, Bewegung und Babykost – das Spektrum der Bildungsangebote zeigt die<br />
umfangreiche Praxis- und Projekterfahrung, die von den Teilnehmer/-<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> die Projekt-Arbeitsgruppe 8<br />
e<strong>in</strong>gebracht wurde. Für den Gesundheits-Schwerpunkt dieses Kapitels stellte die Gruppe Konzepte und<br />
Maß<strong>nah</strong>men <strong>in</strong> den Bereichen Ernährung und Bewegung bereit, sammelte Tipps und Erfahrungen aus <strong>Familienbildung</strong>sstätten.<br />
Im Praxisteil werden konkrete Arbeitshilfen als Aufforderung zur Nachahmung angeboten.<br />
Bewegung und mehr <strong>in</strong> Duisburg: Evangelisches <strong>Familienbildung</strong>swerk<br />
Am Anfang standen die Elternkurse zur Ernährung und Bewegung. In Grundschulen und K<strong>in</strong>dertagesstätten wurden<br />
bald schon die dort erprobten Ansätze, beispielsweise das „Gesunde Frühstück" oder das Projekt „Frühstückswoche“<br />
angeboten – mit Elternabenden, Veranstaltungen mit Kita-Leitungen oder der Organisation e<strong>in</strong>er<br />
Schwerpunkt-Woche zur gesunden Ernährung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen.<br />
8<br />
Teilnehmende der Arbeitsgruppe: Ulrich Schmitz (Evangelisches <strong>Familienbildung</strong>swerk Duisburg), Mechthild Buer (Anna-Krückmann-Haus<br />
Münster), Achim Schad (Bergische Volkshochschule/Bereich <strong>Familienbildung</strong> Wuppertal), Kirsten Lommen (Katholisches Haus der Familie<br />
Emmerich), Karen Lehmann (Der Paritätische Landesverband <strong>NRW</strong> e. V.).<br />
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