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Entwicklung der <strong>Philosophie</strong><br />

Antike<br />

Der Übergang vom „Mythos <strong>zum</strong> Logos“<br />

zog si<strong>ch</strong> über hunderte von Jahren hin und<br />

fand seinen Ursprung rund 600 v.Chr. in<br />

Grie<strong>ch</strong>enland.<br />

Die Vorsokratiker (Thales, Demokrit und die<br />

Sophisten) entdeckten, „dass die uns vorgegebene<br />

Welt als Ganzes anzusehen ist<br />

(physis), das eine Ordnung hat (kosmos),<br />

die erkannt werden kann (logos), aber ni<strong>ch</strong>t<br />

an der Oberflä<strong>ch</strong>e liegt (ar<strong>ch</strong>e), und deren<br />

Erkenntnis – so ein weiteres Element – vom<br />

Irrtum bedroht ist“ (44). Sokrates (ca. 470-<br />

399 v.Chr.), Platon (ca. 428-348 v.Chr.) und<br />

Aristoteles (384-322 v.Chr.) gelten als die<br />

grössten Denker der Antike. Sie befassten<br />

si<strong>ch</strong> u.a. mit den unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Formen<br />

des Wissens, Gere<strong>ch</strong>tigkeit, Logik und Dialektik,<br />

Metaphysik, Ethik, Politik und der <strong>Philosophie</strong><br />

der Natur. Die S<strong>ch</strong>riften von Platon<br />

(bspw. „Politeia“ = „Der Staat“) und Aristoteles<br />

(bspw. „Nikoma<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Ethik“) zählen<br />

zu den bekanntesten Werken der Weltliteratur.<br />

Hierzu zählt au<strong>ch</strong> Aristoteles‘ Bu<strong>ch</strong> der<br />

„Metaphysik“, wel<strong>ch</strong>es ein Begriffslexikon<br />

der <strong>Philosophie</strong> enthält, wel<strong>ch</strong>es <strong>zum</strong> Teil<br />

bis heute einen essentiellen Teil unserer<br />

Weltorientierung darstellt. (45) Als Beispiel:<br />

„Für Aristoteles unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> die Wissens<strong>ch</strong>aft<br />

von blosser Erfahrung dur<strong>ch</strong> die<br />

Frage: „Warum?“. Unter den zugehörigen<br />

Antworten sind all die Faktoren zu verstehen,<br />

die am Zustandekommen einer Gegebenheit<br />

„s<strong>ch</strong>uld“ sind. (...) Während si<strong>ch</strong> die<br />

Neuzeit vornehmli<strong>ch</strong> bloss mit einer Art von<br />

Ursa<strong>ch</strong>en, der Wirkursa<strong>ch</strong>e, befasst, sieht<br />

Aristoteles vier Arten, „Warum“ zu fragen,<br />

kennt entspre<strong>ch</strong>end vier Klassen von Ursa<strong>ch</strong>en<br />

(...). Vor allem die vierte Klasse, die<br />

Ziel- oder Zweckursa<strong>ch</strong>e (Teleologie), wird<br />

in der Neuzeit s<strong>ch</strong>arf kritisiert. Für Aristoteles<br />

ist sie aber vor allem dort zu Hause,<br />

wo man ihr au<strong>ch</strong> heute ni<strong>ch</strong>t jeden Sinn abstreitet:<br />

in der Biologie. Zu Re<strong>ch</strong>t geht er von<br />

der Erfahrung aus, dass si<strong>ch</strong> Lebewesen<br />

auf eine bestimmte Gestalt hin entwickeln<br />

und dass es unter den ausgewa<strong>ch</strong>senen<br />

Pflanzen und Tieren vollkommenere und<br />

weniger vollkommene (bspw. verkrüppelte)<br />

Exemplare gibt.“ (46)<br />

<strong>Philosophie</strong> im Mittelalter<br />

In der Zeitspanne zwis<strong>ch</strong>en dem 5. und<br />

dem 15. Jahrhundert bestand die Aufgabe<br />

der <strong>Philosophie</strong> hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> darin, „die im<br />

Glauben vorgegebenen Ansi<strong>ch</strong>ten widerspru<strong>ch</strong>sfrei<br />

und überzeugend zu denken.<br />

Darüber hinaus su<strong>ch</strong>t sie die umfassende<br />

Aufklärung einer von Religion bestimmten<br />

Kultur. Zwar soll die Vernunft ergründen,<br />

was der Glaube bekennt. Viele <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>en<br />

Wahrheiten kommen aber erst auf<br />

diesem Weg zu si<strong>ch</strong> selbst: die Lehre von<br />

der S<strong>ch</strong>öpfung als Entfaltung des göttli<strong>ch</strong>en<br />

Willens, die der Ideen als Gehalte göttli<strong>ch</strong>en<br />

Denkens und vor allem die der Dreifaltigkeit.<br />

Ein zweites Merkmal der Epo<strong>ch</strong>e: In der Auseinandersetzung<br />

mit einem ihr heterogenen<br />

Element, der göttli<strong>ch</strong>en Offenbarung, sieht<br />

si<strong>ch</strong> die Vernunft gezwungen, über ihre Leistungsfähigkeit<br />

und Grenzen Re<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>aft<br />

abzulegen. Hier greift die <strong>Philosophie</strong> des<br />

Mittelalters dem neuzeitli<strong>ch</strong>en, Kantis<strong>ch</strong>en<br />

Projekt einer Kritik der reinen Vernunft vor.<br />

Dass si<strong>ch</strong> die <strong>Philosophie</strong> dur<strong>ch</strong> die Erfahrung,<br />

sowohl die Natur- als au<strong>ch</strong> die Sozialerfahrung,<br />

inspirieren lässt, verliert dagegen<br />

erhebli<strong>ch</strong> an Gewi<strong>ch</strong>t.“ (47)<br />

Renaissance und Humanismus<br />

Die Ablösung des Mittelalters dur<strong>ch</strong> die<br />

Neuzeit, wel<strong>ch</strong>e zwis<strong>ch</strong>en dem 14. und 16.<br />

Jahrhundert stattfand, wird Renaissance<br />

genannt und löste die <strong>Philosophie</strong> „ni<strong>ch</strong>t nur<br />

aus dem Raum der Kir<strong>ch</strong>e, sondern au<strong>ch</strong><br />

aus den in ihrer Kreativität ers<strong>ch</strong>öpften Universitäten“<br />

(48). Der Begriff Humanismus<br />

bezei<strong>ch</strong>net den literaris<strong>ch</strong>-philosophis<strong>ch</strong>en<br />

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