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Interview mit Prof. Dr. Dr.<br />

Alexandrine S<strong>ch</strong>niewind<br />

Prof. Dr. Dr. Alexandrine S<strong>ch</strong>niewind unterri<strong>ch</strong>tet seit 2007 antike <strong>Philosophie</strong> an der<br />

Universität Lausanne. Für das vorliegende philosophis<strong>ch</strong>e Themendossier beantwortete<br />

sie die Fragen, wel<strong>ch</strong>e Motivation sie in der <strong>Philosophie</strong> vorantreibt, wel<strong>ch</strong>e Rolle die akademis<strong>ch</strong>e<br />

<strong>Philosophie</strong> in der Gesells<strong>ch</strong>aft ihrer Meinung na<strong>ch</strong> spielt und was die heutige<br />

universitäre <strong>Philosophie</strong> auszei<strong>ch</strong>net.<br />

Es ist selten geworden, dass man mi<strong>ch</strong><br />

heute na<strong>ch</strong> meiner Motivation, <strong>Philosophie</strong><br />

zu betreiben, fragt. Das mag wohl daran<br />

liegen, dass man insgesamt selten ProfessorInnen<br />

na<strong>ch</strong> ihrer eigentli<strong>ch</strong>en Motivation<br />

fragt, das Fa<strong>ch</strong>, das sie betreiben, an der<br />

Uni zu lehren und darin zu fors<strong>ch</strong>en. Von<br />

unseren Studenten werden wir oft ‚nur’ als<br />

Lehrer gesehen; von unseren Fa<strong>ch</strong>kollegen<br />

meistens nur als Fors<strong>ch</strong>er; von der weiteren<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft hingegen werden wir oft gar<br />

ni<strong>ch</strong>t wahrgenommen. Letzteres liegt bestimmt<br />

an uns.<br />

Den Ents<strong>ch</strong>luss, <strong>Philosophie</strong> zu studieren<br />

habe i<strong>ch</strong> mit 16 Jahren gefasst. Wir lasen<br />

in der S<strong>ch</strong>ule im Deuts<strong>ch</strong>unterri<strong>ch</strong>t Platons<br />

Höhlenglei<strong>ch</strong>nis und letzterer hatte auf mi<strong>ch</strong><br />

den Effekt einer umwälzenden Entdeckung.<br />

Es packte mi<strong>ch</strong> wie kein anderer Text je zuvor.<br />

Platons Theorie der zwei Welten (der<br />

sinnli<strong>ch</strong>en und der geistigen Welt) wurde<br />

mir ein extrem fru<strong>ch</strong>tbarer Denkansatz. In<br />

stundenlangen Gesprä<strong>ch</strong>en mit meinem<br />

damaligen Deuts<strong>ch</strong>lehrer vertiefte i<strong>ch</strong> das<br />

Thema. Meine Begeisterung für die antike<br />

<strong>Philosophie</strong> war entstanden und ist seitdem<br />

nie gewi<strong>ch</strong>en. Mein Fors<strong>ch</strong>ungss<strong>ch</strong>werpunkt<br />

wurde die mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Seele (und<br />

alles, was fern und nah mit ihr zusammen<br />

hängt, spri<strong>ch</strong>: sehr vieles) als Bindeglied<br />

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