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Neben bedeutenden Philosophen wie Leibniz,<br />

Newton, Rousseau und Hume kommt<br />

Immanuel Kant (1724-1804) eine Sonderstellung<br />

zu, dessen Denken den Höhepunkt<br />

der europäis<strong>ch</strong>en Aufklärung darstellt. „Ob<br />

Erkenntnis überhaupt oder Mathematik<br />

und Naturwissens<strong>ch</strong>aft, ob Moral, Re<strong>ch</strong>t,<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Religion, ob Ästhetik und<br />

Biologie – Kant stellt fast alle Themen der<br />

<strong>Philosophie</strong> auf eine neue Grundlage.“ (53)<br />

Kant entwickelt in der „Kritik der reinen<br />

Vernunft“ eine neue Methode, und begräbt<br />

mit dieser sogenannten „transzendentalen<br />

Vernunftkritik“ den Streit zwis<strong>ch</strong>en dem Rationalismus<br />

und dem Empirismus: „Ohne<br />

Sinnli<strong>ch</strong>keit würde uns kein Gegenstand<br />

gegeben und ohne Verstand könnte keiner<br />

geda<strong>ch</strong>t werden. Gedanken ohne Inhalt<br />

sind leer, Ans<strong>ch</strong>auungen ohne Begriffe sind<br />

blind.“ (54)<br />

Deuts<strong>ch</strong>er Idealismus<br />

Philosophen wie Hegel, Fi<strong>ch</strong>te und S<strong>ch</strong>elling<br />

gingen eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den S<strong>ch</strong>riften von Kant ein und<br />

versu<strong>ch</strong>ten die von Kant gesetzten Grenzen<br />

und Unters<strong>ch</strong>eidungen, beispielsweise die<br />

von Subjekt und Objekt, zu überwinden und<br />

entwickelten den Gedanken des Systems.<br />

Eine besondere Rolle spielt die Versöhnung<br />

von fünf Gegensatzpaaren: Einheit und<br />

Vielheit, Absolutes und Endli<strong>ch</strong>es, Geist<br />

und Natur, Vernunft und göttli<strong>ch</strong>e Offenbarung<br />

sowie Vernunft und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />

Das na<strong>ch</strong>idealistis<strong>ch</strong>e Quartett und<br />

Lebensphilosophien<br />

S<strong>ch</strong>openhauer, Kierkegaard, Mill und Marx<br />

bilden gemeinsam das „na<strong>ch</strong>idealistis<strong>ch</strong>e<br />

Quartett“, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> alle – man<strong>ch</strong>e mehr<br />

und man<strong>ch</strong>e weniger – gegen den spekulativen<br />

Idealismus von Hegel wenden. Ein<br />

zweites na<strong>ch</strong>idealistis<strong>ch</strong>es Quartett bilden<br />

die Lebensphilosophien von Friedri<strong>ch</strong> Nietzs<strong>ch</strong>e,<br />

Wilhelm Dilthey, der amerikanis<strong>ch</strong>e<br />

Pragmatismus von Pierce und James sowie<br />

Henri Bergson‘s Vitalismus. Alle „Lebensphilosophen“<br />

haben unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>ste Antworten<br />

auf die gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und kulturellen<br />

Umbrü<strong>ch</strong>e ihrer Zeit, sind si<strong>ch</strong> aber<br />

darin einig, dass die Psy<strong>ch</strong>ologie eine wesentli<strong>ch</strong>e<br />

Rolle spielt.<br />

Phänomenologie<br />

Der prominenteste Vertreter ist Edmund<br />

Husserl, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

eine Bes<strong>ch</strong>reibung des Wesens innerer<br />

(geistiger) Phänomene verfasste. Beeinflusst<br />

war er dur<strong>ch</strong> Franz von Brentano, der<br />

den Begriff der Intentionalität prägte. Dieser<br />

besagt, dass geistige Phänomene – beispielsweise<br />

lieben, sehen oder bewerten –<br />

immer auf etwas geri<strong>ch</strong>tet sind.<br />

Existenzphilosophie<br />

Die Existenzphilosophie, wel<strong>ch</strong>e dur<strong>ch</strong> Martin<br />

Heidegger, Karl Jaspers und Jean-Paul<br />

Sartre geprägt wurde, befasste si<strong>ch</strong> auf<br />

eine neue Weise mit der Frage „na<strong>ch</strong> dem<br />

Sein des Seienden“ (55).<br />

Dabei wird das Verhältnis zwis<strong>ch</strong>en dem<br />

Wesen der Existenz, dem Mens<strong>ch</strong>en und<br />

der Freiheit neu ausgelotet, was vor allem<br />

dur<strong>ch</strong> Sartre bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

den Existentialismus zu einer weltweiten<br />

Mode werden lässt. (56)<br />

Hermeneutik<br />

Hans-Georg Gadamer begründete eine<br />

„Kunst der Auslegung“, wel<strong>ch</strong>e die Geistesund<br />

Humanwissens<strong>ch</strong>aften vom Zwang befreien<br />

sollte, si<strong>ch</strong> den Naturwissens<strong>ch</strong>aften<br />

zu unterwerfen. (57) „Da das für die Geisteswissens<strong>ch</strong>aften<br />

<strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>e Ver-<br />

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