23.05.2014 Aufrufe

Kondo-Effekt in Systemen mit niedriger Ladungsträgerkonzentration

Kondo-Effekt in Systemen mit niedriger Ladungsträgerkonzentration

Kondo-Effekt in Systemen mit niedriger Ladungsträgerkonzentration

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14 Kapitel 2: Vorbereitung der NRG<br />

Für die H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderausführung von R α und R β gilt:<br />

R β {R α {H (x)}} = R αβ {H (x)} . (2.3)<br />

E<strong>in</strong>e sehr wichtige Eigenschaft e<strong>in</strong>er Renormierungsgruppen-Transformation ist, dass sie<br />

Fixpunkte im Parameteraum aufweisen kann. Diese haben die Eigenschaft <strong>in</strong>variant unter<br />

R α zu se<strong>in</strong>. Für sie gilt also R α {H (x)} = H (x). Fixpunkte heißen stabil, wenn sie <strong>in</strong> ihrer<br />

Nähe verlaufende Parameterraum-Trajektorien anziehen, <strong>in</strong>stabil, falls sie sie abstoßen,<br />

und marg<strong>in</strong>al, wenn ihr Verhalten komplizierter ist. Komplizierter heißt hier, dass sie weder<br />

e<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong>stabil noch e<strong>in</strong>deutig stabil s<strong>in</strong>d. Vielmehr werden ihre Eigenschaften von vielen<br />

Faktoren bee<strong>in</strong>flusst, beispielsweise von anderen nahe gelegenen Fixpunkten. So f<strong>in</strong>det man<br />

auch im Rahmen der NRG Fixpunkte des Anderson-Modells (1.3). Dies s<strong>in</strong>d unter anderem<br />

die <strong>in</strong> Kapitel 1.3 diskutierten FO-, LM-, und SC-Grenzfälle.<br />

H<strong>in</strong>ter der Renormierungsgruppen-Theorie steht die Absicht, den Hamilton-Operator e<strong>in</strong>es<br />

Systems <strong>mit</strong>tels R so zu transformieren, dass er zwar noch immer das gleiche System beschreibt,<br />

dieses jedoch auf e<strong>in</strong>er anderen Längen- oder Frequenzskala oder bei e<strong>in</strong>er anderen<br />

Temperatur. Das Verhältnis der Skalen von H (x) und H (x ′ ) zue<strong>in</strong>ander wird durch den<br />

Skalierungsfaktor α bestimmt. Und gerade dies will man auch für das Anderson-Modell<br />

erreichen. Denn rückblickend auf Kapitel 1.2 erkennt man, dass das Problem von <strong>Kondo</strong>s<br />

Erklärung des Widerstandsm<strong>in</strong>imums gerade dar<strong>in</strong> liegt, dass se<strong>in</strong>e perturbative Näherung<br />

des s-d-Modells (1.1) <strong>mit</strong> antiferromagnetischer Kopplung J bei e<strong>in</strong>er endlichen Temperatur<br />

T K ihre Gültigkeit verliert. Der Fall T → 0 konnte also nicht untersucht werden. Der<br />

Vorteil von Wilsons NRG ist, dass sie e<strong>in</strong> nicht-perturbatives Lösungsverfahren darstellt,<br />

und da<strong>mit</strong> im Gegensatz zur Störungstheorie ke<strong>in</strong>e divergenten Terme <strong>in</strong> den physikalischen<br />

Größen erzeugt. Krishna-murthy, Wilk<strong>in</strong>s und Wilson [18] entwickelten die notwendigen<br />

Transformationen, um letztlich Wilsons Methode auf das Störstellen-Anderson-Modell<br />

(1.3) anwenden zu können. Das genaue Vorgehen wird im Folgenden erläutert. Natürlich<br />

werden auch die Unterschiede herausgearbeitet, die sich für den Fall <strong>niedriger</strong> <strong>Ladungsträgerkonzentration</strong><br />

im Vergleich zum Standardfall <strong>mit</strong> halbgefülltem Leitungsband [6]<br />

ergeben.<br />

2.2 Logarithmische Diskretisierung des Leitungsbandes<br />

Der erste Schritt auf dem Weg zur Konstruktion e<strong>in</strong>er Renormierungsgruppen-Transformation<br />

für H SIAM ist die logarithmische Diskretisierung. Da das Ziel ist, e<strong>in</strong>e Abbildung<br />

zu konstruieren, die das Anderson-Modell form<strong>in</strong>variant auf e<strong>in</strong> bei tieferer Temperatur<br />

gültiges Modell transformiert, müssen zunächst e<strong>in</strong>mal die verschiedenen Energien ε k <strong>in</strong><br />

Gleichung (1.3) ihrer Größe nach geordnet werden.<br />

Zuvor muss aber noch e<strong>in</strong>e Frage geklärt werden, der bis zu diesem Punkt aus dem Weg<br />

gegangen wurde, nämlich wie im Anderson-Modell eigentlich e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Ladungsträgerdichte<br />

simuliert wird. Um dies darzulegen, muss man den Anderson-Hamilton-Operator

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!