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Kondo-Effekt in Systemen mit niedriger Ladungsträgerkonzentration

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16 Kapitel 2: Vorbereitung der NRG<br />

Die sogenannte Hybridisierungsfunktion ∆ (ω) ist die E<strong>in</strong>gabegröße des <strong>in</strong> dieser Arbeit<br />

beschriebenen NRG-Verfahrens. Sie ist gegeben durch<br />

∆ (ω) = π ∑ k<br />

V 2<br />

k δ (ω − ε k) . (2.9)<br />

Da lediglich die Funktion ∆ (ω) vorgegeben ist, lässt die Bed<strong>in</strong>gung (2.7) e<strong>in</strong>ige Freiheit<br />

bei der Verteilung der ω-Abhängigkeit auf die Funktionen g und h. Unter Annahme<br />

e<strong>in</strong>er Kopplung, die unabhängig von k ist, also V k ≡ V , reduziert sich die Hybridisierungsfunktion<br />

im Wesentlichen auf die Zustandsdichte der Leitungselektronen, da ja<br />

πV 2 ∑ k δ (ω − ε k) = πV 2 ρ(ω) gilt. So<strong>mit</strong> ist es e<strong>in</strong>zusehen, dass sie alle notwendigen Informationen<br />

enthält, um die verschiedensten Leitungsbandeigenschaften zu modellieren.<br />

Man hat nun verschiedene Möglichkeiten, ∆ (ω) so zu konstruieren, dass das Modell (2.5)<br />

e<strong>in</strong>em System <strong>mit</strong> <strong>niedriger</strong> Ladungsträgerdichte im Leitungsband entspricht. Beispielsweise<br />

könnte man den absoluten Wert von ∆ – also letztlich die Zustandsdichte ρ des<br />

Leitungsbandes – sehr kle<strong>in</strong> wählen. Dies widerspricht aber dem physikalisch vernünftigen<br />

Bild e<strong>in</strong>es Halbleiters und schließlich wurde <strong>in</strong> Kapitel 1.4 <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er starken Hybridisierung<br />

zwischen Störstelle und Bad argumentiert. Andererseits kann auch die Form des Leitungsbandes<br />

und da<strong>mit</strong> die Fermi-Energie beziehungsweise die Füllung variiert werden. Da sie<br />

ja e<strong>in</strong> Band repräsentieren soll, kann die Hybridisierungsfunktion nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em begrenzten<br />

Bereich ungleich null se<strong>in</strong>, das heißt, sie hat scharfe Ränder oder Cutoffs, die Bandkanten.<br />

Da nach Kapitel 1.5 alle Energien von der Fermikante aus gemessen werden, liegt diese<br />

immer bei ω = 0. E<strong>in</strong>e Verschiebung von ε F kommt <strong>in</strong> diesem Fall e<strong>in</strong>er Verschiebung der<br />

Bandkanten gleich. Je näher der untere Cutoff bei null liegt, desto ger<strong>in</strong>ger ist die Füllung<br />

des Leitungsbandes. Liegt ε F <strong>in</strong> der Mitte zwischen beiden Bandkanten, so liegt halbe<br />

Füllung vor.<br />

Im Anderson-Modell (2.6) müssen also die beiden Cutoffs ω u und ω l – im Gegensatz zu −1<br />

und +1 <strong>in</strong> [4], [7] und [18] – als Integrationsgrenzen e<strong>in</strong>gefügt werden. Die Bandverschiebung<br />

δ ist dann gegeben durch<br />

δ ≡ ω u + ω l<br />

2<br />

. (2.10)<br />

Um das Ziel dieser Aktionen nicht aus den Augen zu verlieren, sei noch e<strong>in</strong>mal daran er<strong>in</strong>nert,<br />

dass man den Anderson-Hamilton-Operator <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Form benötigt, <strong>in</strong> der die verschiedenen<br />

auftretenden Energieskalen separiert s<strong>in</strong>d. Die Integraldarstellung (2.6) stellt<br />

hierfür e<strong>in</strong>en optimalen Ausgangspunkt dar. Das Leitungsband – also der Bereich, <strong>in</strong> dem<br />

∆ (ω) ≠ 0 – wird <strong>in</strong> Intervalle unterteilt, so dass die beiden Integrale <strong>in</strong> Summen aus<br />

Integralen zerfallen. Je größer e<strong>in</strong> Intervall ist, desto stärker werden die Anregungen der<br />

entsprechenden Energieskala über die Gewichtungsfunktionen g und h ge<strong>mit</strong>telt. Da später<br />

gerade die tiefen Temperaturen von Interesse s<strong>in</strong>d, wo sich Anregungen nur nahe der<br />

Fermikante abspielen, werden die Intervalle zur Fermi-Energie h<strong>in</strong> immer schmaler, so dass<br />

nahe ǫ F Mittelungseffekte fast ke<strong>in</strong>e Rolle mehr spielen. Dies ist der Grundgedanke der<br />

logarithmischen Diskretisierung. Ihre praktische Umsetzung ist nun auf verschiedene Arten<br />

möglich, die <strong>in</strong> Abbildung 2.1 illustriert s<strong>in</strong>d.

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