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Bei den Menschen sein - Diözese Rottenburg-Stuttgart

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Eine Begegnung der anderen Art<br />

von Rainer Miksch<br />

Die <strong>Diözese</strong> Neuquen liegt in Patagonien<br />

im Sü<strong>den</strong> Argentiniens. Gut<br />

zwei Drittel der Bevölkerung leben in<br />

der Hauptstadt Neuquén selbst. Auf<br />

dem Land sind kleine verstreute Ortschaften<br />

zu fin<strong>den</strong>. Da diese Region<br />

zu <strong>den</strong> angestammten Siedlungsgebieten<br />

der Mapuche gehört, gibt es<br />

hier noch zahlreiche indianische Gemeinschaften.<br />

Die meisten leben in<br />

tiefer Armut, ohne Rechte und zumeist<br />

ohne Landbesitz. Die <strong>Diözese</strong> gewährleistet<br />

das Leben und <strong>den</strong> Dienst in der<br />

Kirche in Verkündung, Gottesdienst<br />

und Diakonie.<br />

Rainer Miksch stammt aus Göppingen<br />

und ist gerade erst von <strong>sein</strong>em<br />

13monatigen Weltkirchlichen<br />

Frie<strong>den</strong>sdienst aus Neuquen zurückgekehrt.<br />

Er berichtet über einen <strong>sein</strong>er<br />

besonderen Momente während<br />

<strong>sein</strong>es Dienstes. In einem Projekt an<br />

zwei Schulen in <strong>den</strong> Armenvierteln der<br />

Provinzhauptstadt hat er dort mitgearbeitet.<br />

In <strong>den</strong> Sommerferien hat er die<br />

Landpastoral mit <strong>den</strong> Mapuche-Indianern<br />

im Landesinneren begleitet.<br />

Auf <strong>den</strong> ersten Blick scheint er<br />

wie alle einfachen Jungen in <strong>den</strong> Ar-<br />

6<br />

menvierteln Neuquéns auszusehen:<br />

die Schirmmütze leicht nach oben<br />

deutend, die braungebrannte Haut<br />

und die schwarzen Haare, eine breite<br />

Kapuzenjacke, eine schmutzige<br />

und zerrissene Jeans und die Sportschuhe.<br />

Doch Walther, 20 Jahre alt, ist<br />

Mapuche-Indianer und lebt mit <strong>sein</strong>er<br />

Familie in der Natur fernab von Dörfern<br />

und Städten, selbst zur nahe gelegenen<br />

Landstraße sind es mehrere<br />

Kilometer. Das Haus ist aus Holzbrettern<br />

und Plastikplanen entstan<strong>den</strong> und<br />

wurde mit der Zeit mit Betonwän<strong>den</strong><br />

verbessert. Für eine sehr große Familie,<br />

hier leben mehrere Generationen<br />

unter einem Dach, ein sehr kleines zu<br />

Hause.<br />

Natürlich spielt sich der Großteil<br />

des Mapuche-Lebens im Freien ab,<br />

beim Ausreiten wer<strong>den</strong> die Ziegenher<strong>den</strong><br />

wieder eingefangen, die Pferde<br />

trainiert, neues Wasser geschöpft, die<br />

Grenzzäune gerichtet, Holz für <strong>den</strong><br />

langen und harten Winter gehackt, obwohl<br />

selbst der Sommer Temperaturen<br />

von über 40°C im Schatten erreicht.<br />

<strong>Bei</strong> der Arbeit streicht einem ständig<br />

der starke Wind Patagoniens über<br />

die Haut. Auch das sieht man Walther<br />

an, schon jung an Jahren, hilft er <strong>sein</strong>er<br />

Familie täglich bei <strong>den</strong> zu erledigen<strong>den</strong><br />

Arbeiten.<br />

Da musste natürlich schon geschmunzelt<br />

wer<strong>den</strong>, wenn ich über<br />

Training<strong>sein</strong>heiten auf der Laufbahn<br />

und im Fitnessstudio sprach, um<br />

sportlicher zu wer<strong>den</strong>, als auch <strong>den</strong><br />

Bräunung<strong>sein</strong>heiten, die manch einer<br />

von uns zu Hause pflegt.<br />

Begegnungen mit <strong>den</strong><br />

Mapuche-Indianern.

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