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CoverStory EINFÄDELUNG: Südlich von Altdorf im Kanton Uri zweigt die neue Alpenflachbahn (550 Meter über dem Meer) durch den Gotthard-Basistunnel (Bildmitte) von der traditionellen Gotthard-Linie (1.120 Meter, links) ab. Das neue Tunnelportal befindet sich wenige 100 Meter außerhalb des unteren Bildrands in Erstfeld. 19 99 in der eidgenössischen Verfassung verankerte Verlagerung des alpenquerenden Transitverkehrs von der Straße auf die Schiene zu realisieren. DB Schenker Rail führt rund 55 Prozent seiner alpenquerenden Züge durch die Schweiz, davon zwei Drittel über die Gotthardbahn. In der Schweiz kooperiert der DB-Konzern in erster Linie mit BLS <strong>Cargo</strong>, an dem es mit 45 Prozent beteiligt ist. Von den beiden Basistunnels versprechen sich die Partner einen wesentlich schnelleren Transit durch die Schweiz und ein größeres Frachtvolumen durch höhere Ladeeinheiten. Die Flachbahn senkt außerdem den Energieverbrauch und spart die zweite Lokomotive ein, die bei Steilstrecken vor schweren Güterzügen erforderlich ist. Auch weiter östlich, am Brenner auf der Route München–Innsbruck–Verona, ist der Bau eines 55 Kilometer langen Basistunnels von Österreich nach Italien geplant, jedoch bislang noch nicht über die Bohrung von Erkundungsstollen hinausgekommen. Die historische Bahnstrecke über den Brennerpass wird also bis mindestens 2025 ein Nadelöhr des Schienengüterverkehrs bleiben. No Frontiers dank intelligenter Netzwerke Grenzenloser Schienengüterverkehr in Europa stützt sich aber nicht allein auf vollendete, halbfertige und erträumte Infrastruktur-Projekte, sondern auch auf intelligente Netzwerke und technische Innovationen. In diesem Sektor leistet DB Schenker Rail als führender Schienengüter- verkehrsanbieter in Europa wichtige Schrittmacherdienste für die gesamte Branche. Der DB-Konzern ist ein Vorreiter bei der technischen Harmonisierung nationaler Systeme – eine Voraussetzung für wirtschaftliche und schnelle Güterzüge über Grenzen hinweg. Mit dem European Train Control System (ETCS) entsteht allmählich ein einheitlicher EU-Standard bei der Leit- und Sicherungstechnik, der den Flickenteppich nationaler Systeme auf internationalen Hauptstrecken ersetzen wird. Und demnächst werden extralange Güterzüge von 835 Metern von Hamburg-Maschen nach Dänemark rollen, während gleichzeitig die Machbarkeit von Zuglängen bis 1.500 Meter geprüft wird (siehe auch Seite 20). Schon heute überquert das kontinentale Netzwerk von DB Schenker Rail nicht nur Meere und Gebirge, sondern macht auch unterschiedliche Spurweiten kompatibel. Sassnitz-Mukran auf Rügen ist mit seinen Gleisanlagen in russischer Breitspur und der Umachsanlage quasi westliche Endstation der Transsibirischen Eisenbahn. Und in Cerbère an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien unterhält Transfesa, die spanische Landesgesellschaft der DB, eine leistungsfähige Anlage, in der Güterwagen schnell und effizient von der europäischen Normalspur auf die Breitspur der iberischen Halbinsel umformatiert werden. Von dieser leistungsfähigen Schnittstelle profitiert nicht zuletzt die Automobilindustrie bei ihrem Zwischenwerksverkehr von Mitteleuropa nach Spanien und zurück. ok Fotos: NASA (3); AlpTransit Gotthard AG (2); PR (2); Søren Madsen (2), AP/ddp images; Jonathan C.K./euroluftbild.de/dpa Picture-Alliance 12 | Railways
NETZWERK EUROPA 500 MILLIONEN Die Europalette feiert Geburtstag, denn sie ist seit 50 Jahren erfolgreich auf dem Holzweg und mit 500 Millionen Exemplaren im Umlauf – siehe Seite 27. GRENZENLOS „Wir sind keine deutsche Güterbahn mit ausländischen Töchtern mehr, sondern eine europäische Güterbahn mit starkem Standbein in Deutschland“, sagt Dr. Alexander Hedderich, Chef von DB Schenker Rail im railways- Interview auf Seite 14. NEUE STANDARDS Xrail, die internationale Allianz für den Einzelwagenverkehr, zieht ein Jahr nach ihrer Gründung eine positive Zwischenbilanz, auf Seite 22. railways | 13
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