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RegJo Niedersachsen Ausgabe 2/13

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44 MAGAZIN regjo niedersachsen regjo niedersachsen MAGAZIN 45<br />

m e s s e<br />

B at t e r i e t e c h n i k<br />

E l e k t r o r o l l e r<br />

f o r s c h u n g s f l u g h a f e n<br />

Die Leitmesse<br />

Anwendungsreife Batterietechnik<br />

Rollende Energiesparer<br />

Präsenz zeigen<br />

Die MobiliTec auf der Hannover Messe<br />

schafft ein Forum für Innovationen.<br />

Das Osteroder Unternehmen Eisenhuth hat das Prinzip der Redox-Flow-Batterie bis zur<br />

Marktreife weiterentwickelt. Das System ist gleichzeitig ein Forschungsleuchtturmprojekt.<br />

Die emco electroroller GmbH aus dem emsländischen Lingen hat sich exklusiv auf<br />

elektrische Mobilität konzentriert: Ihre Roller fahren rein elektrisch.<br />

Der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />

präsentierte sich auf der Expo Real.<br />

Bereits zum vierten Mal fand im Rahmen<br />

der Hannover Messe 20<strong>13</strong> die Leitmesse<br />

MobiliTec statt – mit dem Fokus auf Elektromobilität.<br />

Rund 150 Aussteller zeigten<br />

ein breites Spektrum von einzelnen Komponenten<br />

bis hin zum Endprodukt, von<br />

elektrischen und hybriden Antrieben bis<br />

zu emissionsreduzierten Mobilitätstechnologien<br />

und mobile Energiespeicher. Was<br />

deutlich wurde: Die Industrie arbeitet mit<br />

Hochdruck an besseren Batterielösungen,<br />

sparsameren Antrieben und einfacheren<br />

Lademöglichkeiten.<br />

Mit dabei waren unter anderem die<br />

vier vom Bund geförderten „Schaufenster<br />

Elektromobilität“. Gemeinsam mit den<br />

sich jeweils anschließenden Ländergemeinschaftsständen<br />

sowie der zentralen Präsentation<br />

der Bundesregierung wurden die<br />

bisherigen Erkenntnisse rund um die Elektromobilität<br />

präsentiert. Das Anwenderforum<br />

MobiliTec diskutierten Experten aus<br />

Industrie, Politik und Wissenschaft über<br />

Mobilitätskonzepte der Zukunft, neue Produktionstechnologien<br />

in der Elektromobilität,<br />

Batterie- und Ladetechnik sowie neue<br />

Erkenntnisse und Entwicklungen bei den<br />

Speichertechnologien oder der Elektrifizierung<br />

des Antriebsstrangs. <br />

VS<br />

In Redox-Flow-Batterien besteht das aktive<br />

Material aus in einem flüssigen Elektrolyten<br />

gelösten Salzen. Der Elektrolyt wird in<br />

Tanks gelagert und bei Bedarf einer zentralen<br />

Reaktionseinheit für den Lade- oder<br />

Entladeprozess mittels Pumpen zugeführt.<br />

Die Osteroder Ideenschmiede Eisenhuth<br />

GmbH & Co. KG hat dieses Thema aufgegriffen<br />

und fertigt seit 2007 erfolgreich<br />

Komponenten, insbesondere Elektroden<br />

für die Redox Flow Batterien, aber auch<br />

für die Brennstoffzelle.<br />

Wie funktionniert nun eine Redox-<br />

Flow-Batterie? Ähnlich wie bei herkömmlichen<br />

Batterien hat auch diese Type einen<br />

Plus- und Minuspol und entsprechend<br />

einen Vorratsbehälter für Flüssigkeiten,<br />

welche die positiv und negativ aufgeladenen<br />

Flüssigkeiten speichert. Die zentrale<br />

Ladeeinheit ist typischerweise eine<br />

mit Katalysatoren besetzte Membran und<br />

arbeitet ganz ähnlich wie eine Wasserstoffbrennstoffzelle<br />

beziehungsweise ein Elektrolyseur.<br />

Die Tank-Optionen zur Speicherung<br />

elektrischer Energiegröße bestimmt<br />

den Energieinhalt der Batterie, die Lade-/<br />

Entladeeinheit die Leistung der Batterie.<br />

Redox-Flow-Batterien wurden bereits<br />

in den 1970er und 1980er Jahren intensiv<br />

für stationäre Anwendungen erforscht.<br />

Durch diverse Materialprobleme wurden<br />

die Aktivitäten aber wieder reduziert. Erst<br />

in den letzten Jahren nehmen die Forschungsaktivitäten<br />

wieder deutlich zu.<br />

Grundsätzlich eignet sich diese Batterietechnologie<br />

sehr gut für einen großtechnischen<br />

Einsatz, da der Bau großer Tanks sehr<br />

einfach und effektiv gemacht werden kann.<br />

Aber auch eine Anwendung im Automobil<br />

ist möglich. Die Anlieferung des Elektrolyten<br />

mit dem gelösten Salz kann einfach und<br />

effizient über Tanklastwagen geschehen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist Eisenhuth<br />

im Rahmen der Initiative Energiespeicher<br />

als „Leuchtturmprojekt“ ausgewählt worden.<br />

Unter anderem werden in Zusammenarbeit<br />

mit der Technischen Universität<br />

Clausthal und dem Energieforschungszentrum<br />

<strong>Niedersachsen</strong> (EFZN) Redox-Flow-<br />

Systeme erforscht.<br />

Eisenhuth fertigt bereits seit einigen<br />

Jahren Elektroden und Dichtungen und<br />

hat dabei das Know-how gewonnen, derartige<br />

Komponenten im Spritzguss und damit<br />

sehr kostengünstig herzustellen. Neben der<br />

Brennstoffzelle ist die Redox-Flow-Batterie<br />

Energie in reinster Form – und tut so auch<br />

der Umwelt gut. <br />

VS<br />

Dass Elektromobilität im Alltag gut funktioniert,<br />

lernte Harald Müller in China.<br />

Der Geschäftsführende Gesellschafter der<br />

Erwin Müller Gruppe Lingen im Emsland<br />

gründete daraufhin 2010 das Tochterunternehmen<br />

emco electroroller – welches sich,<br />

wie der Name schon verrät, ausschließlich<br />

auf elektrisch angetriebene Roller konzentriert.<br />

Das Wachstum verlief rasant.<br />

Zunächst lag der regionale Fokus des Start-<br />

Ups mit seinem ersten Rollermodell<br />

auf dem Absatzmarkt vor der Haustür –<br />

rund um das Emsland. Schnell konnte<br />

das Unternehmen jedoch bis heute bundesweit<br />

etwa 350 Händler für seine Roller<br />

gewinnen und erweiterte den Vertrieb<br />

damit deutlich. Inzwischen ist das immer<br />

noch junge Unternehmen zum größten<br />

Anbieter von Elektrorollern in Deutschland<br />

avanciert.<br />

„Mit unseren Modellen treten wir<br />

bereits heute den Beweis an, dass elektrische<br />

Antriebe alltagstauglich und nicht<br />

nur umweltschonender und wartungsärmer<br />

sind, sondern auf Dauer auch günstiger<br />

als herkömmliche Fahrzeuge“, sagt<br />

Emco-Marketingleiter Kay-Uwe von Hebel.<br />

„Gerade in urbanen Zonen sind Elektroroller<br />

das ideale Fortbewegungsmittel.“ Das<br />

zeigt auch der Blick in die Statistik: 80%<br />

der Strecken, die pro Tag auf deutschen<br />

Straßen zurückgelegt werden, sind kürzer<br />

als 50 Kilometer. Die Reichweite der Elektroroller<br />

liegt bei maximal 100 Kilometer.<br />

Zwei bis drei Stunden und etwa einen Euro<br />

kostet dabei eine „Tankfüllung“.<br />

Rein äußerlich ist den Rollern ihr<br />

Innenleben nicht anzumerken, im Gegenteil,<br />

die ästhetische Vielfalt ist groß. Sechs<br />

verschiedene Modelle werden inzwischen<br />

unter den Labeln Classic, Retro und Sport<br />

angeboten. „Mit unserer Produktpalette<br />

stellen wir uns bewusst breit auf, so wie<br />

kein anderer Anbieter übrigens, weil die<br />

Bedürfnisse der Verbraucher unterschiedlich<br />

sind“, erklärt Kay-Uwe von Hebel.<br />

„So haben wir allein bei den Maximal-<br />

Geschwindigkeiten von der 20 km/h-Variante<br />

bis zum Speedroller mit Tempo 82 eine<br />

enorme Auswahl.“ Und auch um das Drumherum<br />

hat man sich Gedanken gemacht:<br />

Ein Wechselakku sorgt für größere Unabhängigkeit<br />

vom lückenhaften Ladesäulennetz<br />

und auch Zubehör für die Verwandlung<br />

des Rollers in kleine Liefer- und Transportfahrzeuge<br />

gibt es bereits.<br />

VS<br />

www.emco-elektroroller.de<br />

Unter dem Motto „Braunschweig – Wo Forschung<br />

viel bewegt“ präsentierte sich die<br />

Stadt Braunschweig vom 7. bis 9. Oktober<br />

mit 19 Partnern auf der Expo Real<br />

20<strong>13</strong> in München. Im Blickpunkt stand<br />

der Braunschweiger Forschungsflughafen<br />

als europäisches Kompetenzzentrum für<br />

Mobilität in der Luft, auf der Schiene und<br />

auf der Straße. „Diese Immoblilienmesse ist<br />

das ideale Forum für ein offensives Standortmarketing“,<br />

sagte Wirtschaftsdezernent<br />

Joachim Roth. „Hier treffen sich Investoren<br />

und Projektentwickler aus ganz Europa.“<br />

Das Thema Elektromobilität wurde<br />

auf dem über 500m 2 großen Gemeinschaftsstand<br />

der Metropolregion Hannover<br />

Braunschweig Göttingen Wolfsburg<br />

besonders herausgestellt. Die Allianz für die<br />

Region ermöglichte Besuchern des Messestandes,<br />

auf E-Bikes vor Bildschirmen nachzuempfinden,<br />

wie die Region Braunschweig<br />

elektrisch bereist werden kann und welche<br />

Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen<br />

Reize sie zu bieten hat. Außerdem stellten<br />

sich Braunschweiger Investoren dem Fachpublikum<br />

der europäischen Leitmesse für<br />

Gewerbeimmobilien mit ihren Projekten<br />

vor. Die Stadt Braunschweig ist seit 2008<br />

auf der Expo Real vertreten. <br />

VS<br />

Bilder: Deutsche Messe, Eisenhuth GmbH & Co. KG<br />

Bilder: emco electroroller GmbH, BSZ/C.Meyer

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