Synthesebericht Schwall/Sunk - Rhone-Thur Projekt - Eawag
Synthesebericht Schwall/Sunk - Rhone-Thur Projekt - Eawag
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2 Alleinige Verbesserung des Abflussregimes<br />
(z. B. Verminderung oder Eliminierung<br />
von <strong>Schwall</strong>/<strong>Sunk</strong>);<br />
3 Kombinierte Aufwertung von Morphologie<br />
und Abflussregime.<br />
Möchte man die grössten morphologischen<br />
bzw. hydrologischen Defizite eines Gewässers<br />
zuerst beseitigen und es gleichzeitig<br />
ganzheitlich revitalisieren, so kann man sich<br />
an den Gradienten der Gewässergüte-<br />
Isolinien gemäss Abbildung 3 orientieren.<br />
100%<br />
natürlich<br />
100%<br />
natürlich<br />
M<br />
M<br />
frühere Schutzbauten<br />
1976 = 2003<br />
1928<br />
1862<br />
1. <strong>Rhone</strong>korrektion<br />
Kraftwerksbau<br />
Bewässerung<br />
1956<br />
2. <strong>Rhone</strong>korrektion<br />
100% natürlich<br />
A<br />
Fliessgewässer-Revitalisierungen<br />
Revitalisierungen an Bächen und Flüssen<br />
sind definiert als die "Gesamtheit der Massnahmen,<br />
mit denen durch menschlichen<br />
Einfluss veränderte Fliessgewässer in einen<br />
naturnahen Zustand zurückversetzt werden"<br />
(Bradshaw, 1996). Sie werden in erster Linie<br />
mit morphologischen Verbesserungen in<br />
Verbindung gebracht und erfordern Raum,<br />
damit das Fliessgewässer seine vielfältigen<br />
Funktionen wieder besser erfüllen kann<br />
(z.B. Transport von Wasser und Geschiebe,<br />
Bildung und Vernetzung von Biotopen,<br />
Selbstreinigung, Erholungsraum; BWG,<br />
2000). Eine Fliessgewässer-Revitalisierung<br />
stellt zwar an sich schon ein Ziel dar; Sie ist<br />
aber dann besonders sinnvoll und wirtschaftlich,<br />
wenn im Rahmen von integrativen<br />
Hochwasserschutzprojekten die Sicherheit<br />
und die ökologischen Funktionen<br />
gleichzeitig verbessert werden (BWG, 2003;<br />
Schädler und Geiger, 2003).<br />
Bei Fliessgewässer-Revitalisierungen stellt<br />
der <strong>Schwall</strong>betrieb eine zusätzliche, erschwerende<br />
Randbedingung dar (www.rivermanagement.ch/aufweitungen/welcome.php).<br />
Die<br />
Verbesserung der <strong>Schwall</strong>/<strong>Sunk</strong>-Situation<br />
wird gemäss Abbildung 1 und dem "Gewässergüte-Isolinien-Konzept"<br />
(Abbildung 3) im<br />
Normalfall eine Verbesserung der Gewässerqualität<br />
bewirken, wobei im heutigen Umfeld<br />
allerdings vermehrt auch wirtschaftliche<br />
(Kosten-Nutzen) und gesellschaftliche<br />
Randbedingungen mitberücksichtigt werden<br />
müssen.<br />
100%<br />
natürlich<br />
M<br />
100% natürlich<br />
A<br />
Zur <strong>Schwall</strong>dämpfung, d.h. zur Verbesserung<br />
der Situation bezüglich <strong>Schwall</strong> und<br />
<strong>Sunk</strong>, sind verschiedene betriebliche (Kapitel<br />
1.5) sowie wasser- und flussbauliche<br />
Massnahmen denkbar (Heller, 2005; Kantoush<br />
et al., 2005; www.rhone-thur.eawag.ch/<br />
Modul_IV_deutsch.html). Gewisse betriebliche<br />
Massnahmen haben dabei den grossen<br />
Nachteil, dass sie die Wirtschaftlichkeit der<br />
Energieproduktion aus erneuerbarer Wasserkraft<br />
gefährden. Gemäss einer Studie für<br />
den Alpenrhein übersteigen die Kosten der<br />
analysierten betrieblichen Einschränkungen<br />
jene der baulichen um das 3.5-fache (Wikkenhäuser<br />
et al., 2005).<br />
1<br />
3<br />
2<br />
100% natürlich<br />
Abbildung 3: Konzept der Gewässergüte-Isolinien"<br />
am Beispiel der <strong>Rhone</strong>. M: Morphologie;<br />
A: Abflussregime (abgeleitet aus Meile et al.,<br />
2005a).<br />
A<br />
Falls im Zusammenhang mit morphologischen<br />
Revitalisierungen begleitende Massnahmen<br />
zur Verminderung des <strong>Schwall</strong>betriebes<br />
vorgesehen sind, müssen diese folgende<br />
Ziele haben:<br />
• Während der Wintermonate muss durch<br />
Festlegung eines Maximalschwalls in<br />
Abhängigkeit der Gewässermorphologie<br />
vermieden werden, dass sich die Sohle<br />
täglich bewegt (Pfeil in Abbildung 1).<br />
Dies gilt insbesondere für revitalisierte<br />
Gewässerabschnitte. Natürliche Hoch-<br />
RHONE-THUR PROJEKT <strong>Synthesebericht</strong> <strong>Schwall</strong>/<strong>Sunk</strong> Seite 8