RWI-Arbeitsbericht 2002 - Rheinisch-Westfälisches Institut für ...
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1<br />
Kreditsaldo für Unternehmen und selbständige Privatpersonen<br />
1992 bis <strong>2002</strong>; in vH<br />
8<br />
8<br />
6<br />
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2<br />
0<br />
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-4<br />
-6<br />
1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 <strong>2002</strong><br />
1<br />
Eigene Berechnungen. – Differenz zwischen Kreditnachfrage und Kreditangebot.<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
<strong>RWI</strong><br />
ESSEN<br />
Angesichts der unbefriedigenden Beschäftigungssituation hat die Bundesregierung<br />
in den vergangenen Jahren mehrere Gesetze zur Reform der Arbeitsmarktpolitik<br />
auf den Weg gebracht. Zu Jahresanfang <strong>2002</strong> trat das Job-AQTIV-Gesetz in Kraft,<br />
das ein breites Bündel von Maßnahmen enthält, die u.a. der Ausdehnung der beruflichen<br />
Weiterbildung, der Job-Rotation sowie der Vereinfachung und wirkungsvolleren<br />
Gestaltung vorhandener arbeitsmarktpolitischer Instrumente dienen. Vorbild<br />
für einige dieser Maßnahmen war das „Aktivierungsprogramm“ Dänemarks,<br />
welches das <strong>RWI</strong> vor einigen Jahren analysiert hatte. Zur Bewertung des Job-<br />
AQTIV-Gesetzes wurden daher die dänischen Erfahrungen aus den neunziger<br />
Jahren herangezogen. Der arbeitsmarktpolitische Erfolg dort war zum guten Teil<br />
den guten makroökonomischen Bedingungen zu danken, zu denen die Maßnahmen<br />
in Kraft gesetzt wurden. Aufgrund der hierzulande gegenwärtig wenig günstigen<br />
Perspektiven sind vorerst nur geringe Wirkungen zu erwarten, was nicht zuletzt<br />
in der derzeit geringen Inanspruchnahme der Programme zum Ausdruck<br />
kommt. Ähnlich erging es dem „Mainzer Modell“. Auch bei den von der Hartz-<br />
Kommission angeregten Reformen der Arbeitsmarktpolitik steht zu befürchten,<br />
dass sie kurzfristig nur geringe Erfolge bringen: Auch sie fokussieren in hohem<br />
Maße auf eine effizientere Ausgestaltung der Politik. Rückschlüsse auf Ursachen<br />
der Arbeitslosigkeit erlaubt eine Untersuchung der inflationsstabilen Arbeitslosenrate<br />
(NAIRU) für Westdeutschland. Sie zeigt, dass diese seit Ende der achtziger<br />
Jahre gesunken ist, was eine abnehmende strukturelle Arbeitslosigkeit signalisiert.<br />
Im Gegensatz zu Studien aus dem internationalen Raum konnte kein maßgeblicher<br />
Einfluss der demographischen Entwicklung auf die Arbeitslosenquote festgestellt<br />
werden, was damit zusammenhängen mag, dass sich das Problem der Jugendarbeitslosigkeit<br />
in Deutschland nicht in dem Maße stellt wie in anderen Ländern. –<br />
Auch in diesem Jahr wurde die Konjunktur in Nordrhein-Westfalen analysiert und<br />
prognostiziert. Der Bericht, der im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit<br />
des Landes erstellt wurde, erschien als Teil des Jahreswirtschaftsberichts 2003 der<br />
Landesregierung.<br />
<strong>RWI</strong>-Konjunkturmodell<br />
Das Konjunkturmodell wurde aktualisiert und weiterentwickelt. Es wurde in viel-