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RWI-Arbeitsbericht 2002 - Rheinisch-Westfälisches Institut für ...

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beitsgruppen vor. Für die Projekte AquaSus und INVERSI ist das <strong>RWI</strong> in der Arbeitsgruppe<br />

von Prof. Dr. J. Horbach zum Thema „Indicators for sustainable development“<br />

tätig.<br />

Stahlmarktentwicklung und Stahlpolitik<br />

Die weltwirtschaftliche Eintrübung hat auch auf dem internationalen Stahlmarkt<br />

ihre Spuren hinterlassen; die Belebung ist dort wenig schwungvoll, sie hat weder<br />

alle Regionen erfasst, noch bewegt sie sich auf breiter Basis. Zudem ist sie durch<br />

den Irak-Konflikt belastet. Dass Stahlverwendung (810 Mill. t, 5,9 vH mehr als im<br />

Vorjahr) und -erzeugung (902 Mill. t Rohstahl, 6,1 vH) <strong>2002</strong> dennoch Höchststände<br />

erreichten, ist insbesondere China zu verdanken, wo die Zuwächse jeweils mehr<br />

als 20 vH betragen. Die Volksrepublik produziert damit mehr Stahl als die Vereinigten<br />

Staaten und Japan zusammen. In Deutschland hat die Produktion in der<br />

zweiten Jahreshälfte <strong>2002</strong> deutlich zugelegt; insgesamt wurden 45 Mill. t Rohstahl<br />

und 38 Mill. t warmgewalzte Stahlerzeugnisse produziert, etwas mehr als im Vorjahr.<br />

Kräftige Impulse kommen – direkt und über Warenexporte – aus dem Ausland<br />

und wohl auch vom Lageraufbau. Die Importe gingen um 10 vH zurück, der<br />

Einfuhranteil an der Marktversorgung ist auf 41 vH gesunken (2000: 47 vH). Zum<br />

einen sind die nach den Importrestriktionen der USA im März <strong>2002</strong> befürchteten<br />

Umleitungen in die EU ausgeblieben, zum andern lagen die Preise im internationalen<br />

Stahlgeschäft deutlich über denen im EU-Binnenmarkt. Die Importe, insbesondere<br />

aus Drittländern, dürften 2003 aber wieder ansteigen. Die Stahlausfuhren<br />

– insbesondere in die EU – werden 2003 wohl wieder 19 Mill. t erreichen (<strong>2002</strong>:<br />

18 Mill. t). Das Arbeitsplatzangebot der Stahlindustrie wird bei gleich bleibender<br />

Erzeugung 2003 weiter sinken – auf rund 97 000 Stellen (Jahresdurchschnitt) nach<br />

99 000 im Vorjahr.<br />

Neben der konjunkturellen Analyse des Stahlmarktes wurde die Verflechtungsstruktur<br />

der Stahlindustrie weiter untersucht, um daraus eine Einschätzung ihrer<br />

zukünftigen Entwicklung abzuleiten. Ziel ist eine Prognose der deutschen Stahlverwendung<br />

nach Wirtschaftszweigen bis zum Jahr 2010, wobei verschiedene Methoden<br />

und Modelle miteinander kombiniert werden. Dabei steht weniger eine Punktprognose<br />

im Vordergrund als vielmehr eine Bandbreite von möglichen Entwicklungen<br />

einschließlich der Determinanten.<br />

Untersucht wurden auch die Auswirkungen der Osterweiterung der EU auf den<br />

Stahlsektor. In diesem Projekt werden eine Bestandsaufnahme vorgenommen und<br />

Herausforderungen aufgezeigt, die sich aus dem zunehmend enger werdenden<br />

Netz von nationalen und EU-weiten wirtschaftspolitischen Interventionen ergeben.<br />

Theoretische und methodische Basis<br />

Die Pflege und Fortentwicklung des statistischen Instrumentariums erfolgt in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Statistik; Schwerpunkte sind:<br />

– Aufbau einer konsistenten Reihe von Input-Output-Tabellen ab 1991 nach<br />

ESVG 95 zu laufenden und konstanten Preisen; sie dienen als Grundlage für die<br />

Überarbeitung des disaggregierten ökonometrischen Modells des <strong>RWI</strong>;

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