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PROJEKTIEREN & PLANEN | ENGINEERING<br />

„Raus aus dem Tal der Tränen“<br />

Frank Ferchau – Spezialist für Engineering-Dienstleitungen –<br />

über Flexibilität, Transparenz und Dynamik<br />

Fragen: Mathis Bayerdörfer, A&D Foto: Ferchau<br />

Wie groß waren die Auswirkungen<br />

des Konjunkturverlaufs auf den Stellenmarkt<br />

in den vergangenen zwei Jahren?<br />

Die deutsche Industrie hat massiv dazugelernt.<br />

In Bereichen, die für das Unternehmen<br />

nachhaltig sind, passen sie den<br />

Person<strong>als</strong>tamm nicht mehr automatisch<br />

dem Konjunkturverlauf an. Dazu gehört<br />

sicherlich auch die Entwicklung. Die<br />

Konjunkturverwerfung hat dem Arbeitsmarkt<br />

nicht viel Ingenieurkraft zugänglich<br />

gemacht. Besonders die Kurzarbeit<br />

hat Unternehmen eine ganz effektive<br />

Möglichkeit gegeben, ihr eigenes Knowhow<br />

nicht parallel mit dem Mitarbeiterstamm<br />

abbauen zu müssen.<br />

Wie nimmt Ferchau die Situation<br />

wahr?<br />

Viel erfahrenes Personal ist in der Krise<br />

nicht auf den Arbeitsmarkt gekommen.<br />

Allerdings sind Absolventen nicht unbedingt<br />

sofort aufgesogen worden. Jungingenieure<br />

sahen sich im Jahr 2009 sicher<br />

einer anderen Nachfrage am Markt gegenüber<br />

<strong>als</strong> Anfang 2008. Personal wird<br />

heute jedoch <strong>als</strong> strategisches Thema gesehen.<br />

Demnach setzen viele Unternehmen<br />

auf langfristige Personalplanung<br />

und passen auf, dass ihr Entwicklungspersonal<br />

nicht überaltert. Von daher<br />

wurden auch in den vergangenen Mo-<br />

naten strategische Mindestbudgets umgesetzt,<br />

sofern die Unternehmen durch<br />

die Krise nicht existenzgefährdend in<br />

Mitleidenschaft gezogen wurden. Für<br />

Ferchau war die Recruiting-Situation<br />

leichter – dennoch haben auch wir Instrumente<br />

zur Flexibilisierung genutzt.<br />

Neben Werkzeugen wie Kurzarbeit und<br />

dem Abbau von Überstunden hat uns<br />

unsere breite Aufstellung sehr geholfen.<br />

Von den Segmenten, die eingebrochen<br />

sind, haben wir Mitarbeiter auf die Bereiche<br />

verteilt, die auch in der Krise gut<br />

dastanden oder sogar noch gewachsen<br />

sind. Diese Möglichkeit der Arbeitsplatzsicherheit<br />

konnten wir viel besser<br />

Nutzen <strong>als</strong> ein Nischenanbieter. Trotz<br />

unseres dichten Filialnetzes mussten<br />

wir dabei an die Mobilität unserer Mitarbeiter<br />

appellieren. Unser Versprechen<br />

gegenüber den Mitarbeitern – abends<br />

zuhause zu sein – konnten wir während<br />

der Rezession nicht immer umsetzen.<br />

Diese Einschränkung ist angesichts der<br />

wirtschaftlichen Verwerfungen aber auf<br />

viel Verständnis gestoßen. In solchen<br />

Situationen müssen sich eben alle noch<br />

stärker nach der Decke strecken.<br />

Wie erleben Sie die jetzige Situation?<br />

Das Jahr 2009 startete mit dem Tal der<br />

Tränen und großer Unsicherheit im<br />

28<br />

A&D 7+8.2010

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