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A&D FRAGT NACH | VERSORGEN & VERBINDEN<br />

„Wir sorgen für<br />

die richtigen Mittel“<br />

Elektronikkomponenten im Schaltschrank haben es gern trocken.<br />

Feuchtigkeit schadet ihnen. Markus Nerge von Lohmeier verrät,<br />

woher die feuchte Luft kommt und wie sich Kondensat im Gehäuse<br />

oder Schrank am besten bekämpfen lässt.<br />

FRAGEN: Nicole Wittmann, A&D<br />

FOTO: Lohmeier<br />

Wann tritt Kondensat im Schaltschrank auf?<br />

Es tritt immer dann auf, wenn ein sehr starker Temperaturunterschied<br />

oder eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Wenn<br />

der Betreiber eine gleichbleibende Temperatur gewährleisten<br />

kann, zum Beispiel in klimatisierten Räumen, und kein Temperaturgefälle<br />

besteht von der Umgebungsluft zur Luft im<br />

Schrank oder im Gehäuse, dann gibt es eigentlich kein Problem<br />

mit Kondensat.<br />

Ist ein Schrank der Schutzart IP67 nicht generell davor geschützt,<br />

dass Feuchtigkeit eindringt?<br />

Nein, nicht zwangsläufig. Die IP-Tests werden unter Laborbedingungen<br />

durchgeführt. Steht das Gehäuse allerdings im<br />

Freien, kommen extremere Einflüsse ins Spiel, zum Beispiel<br />

Niederschläge oder Temperaturschwankungen.<br />

Wie kommt überhaupt die Feuchtigkeit in einen Schrank, der<br />

im Freien steht?<br />

Steht ein Gehäuse im Freien, strahlt während des Tages die<br />

Sonne darauf ein. Kommt dann zum Beispiel ein plötzlicher<br />

Regenschauer, nimmt die Temperatur schlagartig ab. Entsprechend<br />

entsteht im Gehäuseinneren ein Unterdruck. Dieser<br />

kann die Außenluft regelrecht in den Schrank hineinsaugen<br />

– unter Umständen auch durch die Dichtung. Mit der Außenluft<br />

gelangt auch Luftfeuchtigkeit in den Schrank.<br />

Steht der Schrank im Gebäude, ist die Situation ähnlich, nur<br />

die Temperaturunterschiede sind geringer?<br />

Nein, die Situation ist nicht ähnlich. Ein Unterschied der Temperatur<br />

im Schrankinneren zur Temperatur der Umgebungsluft<br />

im Gebäude kann durch verschiedene Klimatisierungskomponenten<br />

geringer gehalten werden, sodass diese hohen Druckunterschiede<br />

gar nicht erst entstehen. Und die vorhandene<br />

Feuchtigkeit im Schrank kann im ausreichenden Maß herausgefiltert<br />

werden.<br />

Wie funktioniert das Herausfiltern?<br />

Kühlgeräte kondensieren entweder am Verdampfer die Luftfeuchte,<br />

sammeln die Flüssigkeit und leiten sie über einen<br />

Schlauch nach draußen. Alternative wird die Feuchtigkeit mittels<br />

Heizelementen verdampft und an die Umgebungsluft außerhalb<br />

des Gehäuses abgegeben.<br />

Gibt es einen Richtwert, wie viel Kondensat in einem Schaltschrank<br />

der Fabrikfertigung auftritt?<br />

Nein, gibt es nicht. Wenn man hier die IP-Schutzartenprüfung<br />

nimmt: Dort heißt es in der Norm, es darf je nach Schutzart<br />

kein Wasser in schädlichen Mengen ins Gehäuse eindringen.<br />

Warum wird von nicht schädlichen Mengen gesprochen? Das<br />

liegt an den Einbauten, die von Anwendung zu Anwendung unterschiedlich<br />

sind. Hat der Betreiber eine freie Platine mit Mikroprozessoren<br />

im Gehäuse, dann reicht ein Wassertropfen, der<br />

auf die f<strong>als</strong>che Stelle fällt, und die Platine raucht auf. Fällt der<br />

Wassertropfen aber auf einen Kunststoffkabelkanal, muss nicht<br />

zwangsläufig etwas passieren. Von daher gibt es keine festgelegten<br />

Richtwerte.<br />

Sind sich die Anlagenbetreiber der Gefahren von Kondensat<br />

bewusst?<br />

Da ist es, wie mit allen Themen: Die einen kennen sich besser<br />

aus, die anderen nicht so gut. Um aber ein gleichbleibendes<br />

Wissensniveau bei unseren Kunden zu schaffen, haben wir das<br />

Know-how bei uns im Hause. Wir sorgen, wenn wir den ganzen<br />

Anwendungsfall kennen, immer dafür, dass die richtigen<br />

Mittel eingesetzt werden. ☐<br />

Markus Nerge ist Marketingleiter bei Lohmeier Schaltschrank-<br />

Systeme in Vlotho.<br />

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A&D 7+8.2010<br />

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