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VERSORGEN & VERBINDEN | ENTWÄRMUNG<br />

Sechs Gerüchten<br />

auf der Spur<br />

Elektronische Komponenten heizen die Luft im<br />

Schaltschrank auf. Wie die Wärme am besten<br />

bekämpft wird, darüber kursieren in den Fabriken<br />

der Welt mindestens sechs Gerüchte. A&D klärt auf.<br />

TEXT: Nicole Wittmann, A&D FOTO: Schroff<br />

In der Nähe von Elektronik ist es warm. Das ist vor allem<br />

im Winter praktisch, wenn die Heizung mal ausfällt. Dann<br />

schnappt sich der Betroffene einfach sein Laptop, setzt sich auf<br />

die Couch, surft ein bisschen im Internet, checkt seine E-Mails<br />

und schon wird es warm auf dem Schoß. Die moderne Wärmflasche<br />

dient auch <strong>als</strong> Unterhaltungsmedium. Gerade im Gehäuse<br />

oder im Schaltschrank, wo auf einem verhältnismäßig<br />

geringen Platz relativ viele Komponenten verbaut sind, ist Hitze<br />

jedoch ein Problem. Denn die Elektronik kollabiert, wenn<br />

sie ins Schwitzen gerät. Im schlimmsten Fall steht dann die<br />

Anlage still und die Kostenuhr beginnt zu rattern. Um dem<br />

Hitzetod einer Produktionsanlage entgegenzuwirken, sollte<br />

bei der Planung des Gehäuses das Konzept für die Entwärmung<br />

bereits mitentwickelt werden. Doch: Worauf ist zu achten?<br />

Sechs Gerüchte über die richtige Entwärmungsstrategie<br />

geistern durch die Fabriken. Ihr Wahrheitsgehalt steht auf dem<br />

Prüfstand.<br />

Kühlgeräte sorgen für das richtige Klima<br />

im Schaltschrank<br />

Luftkühlung statt der eigentlich kühlen, frischen Luft wieder<br />

angesaugt, so dass sich die Temperatur im Schrank zwangsläufig<br />

erhöht“, sagt Dr. Adam Pawlowski, Principal Engineer<br />

Thermal Management bei Schroff. Hinter der Wahl der richtigen<br />

Temperatur steckt <strong>als</strong>o je nach Kühlsystem und Gehäuse<br />

ein komplexer Planungsprozess, damit die gewünschten Grade<br />

auch eingehalten werden.<br />

IDie Temperatur der Kühlgeräte sollte am besten so gering<br />

wie möglich eingestellt sein.<br />

Die optimale Temperatur im Schrank oder Gehäuse richtet<br />

sich nach den verbauten Komponenten und variiert von Anwendung<br />

zu Anwendung. Einen Standardwert, der immer<br />

passt, den gibt es nicht. Zu unterschiedlich sind die verschiedenen<br />

Anwendungen und zu zahlreich die Komponenten, die<br />

zum Einsatz kommen können.<br />

Bei der Wahl der richtigen Temperatur ist auch zu beachten,<br />

welchen Wegen die Luft im Schrank folgt. Entstehen nämlich<br />

Luftströme, die vorher nicht eingeplant waren, saugt die<br />

Kühlung womöglich wärmere Luft an und die ursprünglich angesetzte<br />

Temperatur wird im laufenden Betrieb nicht erreicht.<br />

„Die bereits erwärmte Luft sucht sich stets den Weg des geringsten<br />

Widerstands und wird im schlimmsten Fall bei einer<br />

II<br />

Das Kühlgerät erziehlt stets die beste Leistung, wenn<br />

es direkt über den Komponenten mit der größten<br />

Verlustleistung angebracht wird.<br />

Im Schaltschrank erwärmen sich nicht alle Geräte gleich<br />

stark, weil sie sich in ihrer Verlustleistung unterscheiden. Deshalb<br />

ist es sinnvoll, besonders heiße Geräte intensiv zu kühlen.<br />

„Aber es ist darauf zu achten, dass dadurch die anderen Geräte<br />

nicht den Hitzetod sterben“, sagt Pawlowski. Die Luft muss<br />

gleichmäßig zirkulieren. Daher sollten die einzelnen Kühlgeräte<br />

im Schrank so verteilt werden, dass Wärmenester gar nicht<br />

erst entstehen. „Die Kühlgeräte sind so zu setzen, dass der<br />

Schrank ideal durchlüftet wird“, sagt Markus Pucel, zuständig<br />

für die Entwärmungskonzepte beim Schrank- und Gehäusehersteller<br />

Häwa. Wird gezielt nur ein Gerät mit sehr kühler<br />

Luft umspühlt, führt das zum einen zu Spannungen im Gehäu-<br />

50<br />

A&D 7+8.2010

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