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Kapitel 30 Nichtparametrische Tests

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<strong>30</strong>.6 <strong>Tests</strong> für zwei unabhängige Stichproben 759<br />

ginn gebildeten Reihenfolge in etwa gleichmäßig verteilt sein, die durchschnittlichen<br />

Ränge beider Gruppen sollten also ungefähr die gleiche Größe haben.<br />

Ränge<br />

V261<br />

V141<br />

MANN<br />

FRAU<br />

Gesamt<br />

Mittlerer<br />

N Rang Rangsumme<br />

95 121,37 115<strong>30</strong>,00<br />

109 86,06 9380,00<br />

204<br />

Statistik für Test a 3385,000<br />

Mann-Whitney-U<br />

Wilcoxon-W<br />

Z<br />

Asymptotische Signifikanz<br />

(2-seitig)<br />

a. Gruppenvariable: V141<br />

V261<br />

9380,000<br />

-4,266<br />

,000<br />

Abbildung <strong>30</strong>.10: Ergebnis des Mann-Whitney-<strong>Tests</strong> für zwei unabhängige Stichproben<br />

Der durchschnittliche Rang (Mittlerer Rang) für das Einkommen der Frauen liegt<br />

mit 86,06 deutlich unter dem mittleren Rang von 121,37, der sich für das Einkommen<br />

der Männer ergeben hat. Dies deutet bereits darauf hin, daß die Nullhypothese<br />

falsch ist und die beiden Stichproben nicht der gleichen Grundgesamtheit<br />

entstammen. Selbst wenn sich sehr ähnliche mittlere Rangwerte ergeben hätten,<br />

könnte daraus jedoch noch nicht geschlossen werden, daß die Stichproben aus der<br />

gleichen Grundgesamtheit stammen. Es wäre beispielsweise denkbar, daß Männer<br />

entweder sehr hohe oder sehr niedrige Einkommen erzielen, während Frauen<br />

überwiegend im mittleren Bereich der Einkommensverteilung anzutreffen sind. In<br />

diesem Fall würden die durchschnittlichen Rangwerte bei Männern und Frauen<br />

ungefähr gleich groß sein, obwohl die tatsächliche Verteilung der Werte sehr unterschiedlich<br />

wäre und die beiden Gruppen nicht der gleichen Grundgesamtheit<br />

zugeordnet werden könnten. Aus diesem Grund wird neben den durchschnittlichen<br />

Rangwerten zusätzlich untersucht, wie häufig ein Wert der ersten Gruppe einem<br />

der zweiten Gruppe vorausgeht bzw. wie häufig ein Wert der zweiten Gruppe vor<br />

einem der ersten Gruppe angeordnet ist. Die geringere der beiden Häufigkeiten<br />

wird in der rechten Tabelle in der Zeile mit der Beschriftung Mann-Whitney-U angegeben.<br />

Bei der Berechnung wird für jeden Wert der zweiten Gruppe die Anzahl<br />

der Werte aus der ersten Gruppe gezählt, die einen niedrigeren Rang haben. Die so<br />

gezählten Werte werden addiert, so daß jeder Wert der ersten Gruppe mehrmals in<br />

die Zählung eingehen kann.<br />

Beispiel: Bei den vier Werten, die in geordneter Form den beiden Gruppen in der<br />

Reihenfolge 1 2 1 2 zuzuordnen sind, gehen drei Werte aus der Gruppe 1 der<br />

Gruppe 2 voraus, da der ersten 2 ein Wert der ersten Gruppe und der zweiten 2<br />

zwei Werte der ersten Gruppe vorausgehen. Umgekehrt geht nur ein Wert der<br />

zweiten Gruppe den Werten der ersten Gruppe voraus. In der Zeile mit der Beschriftung<br />

Wilcoxon-W wird zusätzlich die Summe der Ränge angegeben, die sich<br />

für die Gruppe mit der geringeren Fallzahl ergibt, bei diesem Test also für die<br />

Gruppe der Frauen.<br />

Anhand dieser Werte wird eine Signifikanz für die Nullhypothese berechnet. Für<br />

dieses Beispiel wird der Signifikanzwert mit 0,000 angegeben und ist damit kleiner<br />

als 0,0005. Bei einer derart niedrigen Irrtumswahrscheinlichkeit kann die<br />

Felix Brosius, SPSS 8<br />

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