Kapitel 30 Nichtparametrische Tests
Kapitel 30 Nichtparametrische Tests
Kapitel 30 Nichtparametrische Tests
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>30</strong>.6 <strong>Tests</strong> für zwei unabhängige Stichproben 763<br />
Geben Sie zwei ganzzahlige Werte zur Gruppenbildung an. Fälle, die keinen der<br />
angegebenen Werte aufweisen, werden in den <strong>Tests</strong> nicht berücksichtigt. Werte<br />
mit Dezimalstellen werden auch nicht gerundet oder abgeschnitten. In den Gruppen<br />
1 und 2 ist der Wert 1,4 also nicht enthalten. Die Gruppe des ersten Wertes<br />
wird in dem Moses-Test als Kontrollgruppe verwendet. In dem Mann-Whitney-<br />
Test bezieht sich der Wert W auf diese Gruppe, sofern beide Gruppen die gleiche<br />
Anzahl von Fällen umfassen.<br />
Welche <strong>Tests</strong> durchführen?<br />
Per Voreinstellung wird nur der Mann-Whitney-Test durchgeführt, es stehen jedoch<br />
die folgende vier <strong>Tests</strong> zur Verfügung:<br />
¾ Mann-Whitney-U-Test: Nullhypothese: Beide Stichproben entstammen der<br />
gleichen Grundgesamtheit. Die Werte beider Gruppen werden gemeinsam in<br />
aufsteigender Folge der Werte geordnet und mit Rangwerten versehen. Aus<br />
dieser Reihenfolge wird der Wert U berechnet, der angibt, wie häufig der Wert<br />
einer Gruppe einem Wert der anderen Gruppe vorausgeht. Zusätzlich wird<br />
Wilcoxons W berechnet. Dies ist die Summe der Ränge für die Gruppe mit geringerer<br />
Fallzahl. Für diese Werte wird die zweiseitige Wahrscheinlichkeit als<br />
Fehlerwahrscheinlichkeit für die Nullhypothese berechnet. Zusätzlich werden<br />
die mittleren Ränge beider Stichproben sowie die Anzahl der Fälle in den<br />
Gruppen angegeben. Für ein Beispiel siehe oben Mann-Whitney-Test, S. 758.<br />
¾ Kolmogorov-Smirnov-Z: Nullhypothese: Beide Stichproben entstammen der<br />
gleichen Grundgesamtheit. Dieser Test vergleicht die Verteilungen der beiden<br />
Stichproben miteinander. Er reagiert empfindlich auf Unterschiede in Median,<br />
Schiefe u.a. Dieser Test erfordert Intervallskalenniveau der Testvariablen. Im<br />
Output werden die Fallzahlen der Gruppen, die größten negativen, positiven<br />
und absoluten Differenzen, der Kolmogorov-Smirnov-Z-Wert sowie die zweiseitige<br />
Wahrscheinlichkeit mitgeteilt.<br />
¾ Extremreaktionen nach Moses: Nullhypothese: Die Spannweite der Werte ist<br />
in beiden Gruppen gleich groß. Die Werte beider Gruppen werden in eine gemeinsame<br />
Reihenfolge gebracht. Anschließend werden ihnen Rangwerte zugewiesen.<br />
Eine der Gruppen (die Gruppe des Wertes, der in dem Dialogfeld<br />
Gruppen definieren als erstes angegeben ist) wird als Kontrollgruppe verwendet.<br />
Für diese Gruppe wird die Spannweite der Ränge als Differenz zwischen<br />
dem größten und kleinsten Rangwert berechnet. Anhand dieser Spannweite errechnet<br />
sich die einseitige Signifikanz. Zusätzlich wird der Test ein zweites<br />
Mal durchgeführt, wobei die Ausreißer der Gesamtstichprobe ausgeschlossen<br />
werden (insgesamt 5% der Fälle). Dabei werden sowohl die höchsten als auch<br />
die niedrigsten Ränge entfernt. Das Testergebnis teilt die Anzahl der Fälle beider<br />
Gruppen, die Spannweiten und die entsprechenden einseitigen Signifikanzen<br />
für beide <strong>Tests</strong> (mit und ohne Ausreißer) mit. Für ein Beispiel siehe oben<br />
Abschnitt Moses-Test, S. 760.<br />
Felix Brosius, SPSS 8<br />
International Thomson Publishing