Planungsanleitung (inkl. technische Daten)6.6 MB - SATAG
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Planungshinweise (Fortsetzung)<br />
Witterungsgeführter Kühlbetrieb<br />
Im witterungsgeführten Kühlbetrieb ergibt sich der Vorlauftemperatur-<br />
Sollwert aus dem jeweiligen Raumtemperatur-Sollwert und der aktuellen<br />
Außentemperatur (Langzeitmittel) gemäß der Kühlkennlinie.<br />
Deren Niveau und Neigung ist einstellbar.<br />
Raumtemperaturgeführter Kühlbetrieb<br />
Die Berechnung des Vorlauftemperatur-Sollwerts erfolgt aus der Differenz<br />
von Raumtemperatur-Sollwert und -Istwert.<br />
11.11 Anlagen mit Heizwasser-Pufferspeicher<br />
Parallel geschalteter Heizwasser-Pufferspeicher<br />
11<br />
Systeme mit kleinen Wassermengen<br />
Um zu häufiges Ein- und Ausschalten der Wärmepumpe zu vermeiden,<br />
muss bei Systemen mit kleinen Wassermengen (z.B. Heizungsanlagen<br />
mit Radiator-Heizkörpern) ein Heizwasser-Pufferspeicher<br />
eingesetzt werden.<br />
Vorteile eines Heizwasser- Pufferspeichers:<br />
■ Überbrückung der EVU-Sperrzeiten:<br />
Wärmepumpen können je nach Stromtarif in Spitzenlastzeiten durch<br />
das Energieversorgungsunternehmen (EVU) abgeschaltet werden.<br />
Ein Heizwasser-Pufferspeicher versorgt die Heizkreise auch während<br />
dieser Sperrzeit.<br />
■ Konstanter Volumenstrom durch die Wärmepumpe:<br />
Heizwasser- Pufferspeicher dienen der hydraulischen Entkopplung<br />
der Volumenströme im Sekundär- und im Heizkreis. Falls z.B. der<br />
Volumenstrom im Heizkreis über Thermostatventile reduziert wird,<br />
bleibt der Volumenstrom im Sekundärkreis konstant.<br />
■ Laufzeitverlängerung der Wärmepumpe<br />
Heizwasser-Pufferspeicher zur Laufzeitoptimierung<br />
V HP = Q WP · (20 bis 25 Liter)<br />
Q WP = Nenn-Wärmeleistung der Wärmepumpe absolut<br />
V HP = Volumen Heizwasser-Pufferspeicher in Liter<br />
Beispiel:<br />
Typ BW 110 mit Q WP = 10,2 kW<br />
V HP = 10,2 · 20 Liter = 204 Liter Speicherinhalt<br />
Auswahl: Vitocell 100-E mit 200 Liter Speicherinhalt<br />
Wegen des größeren Wasservolumens und evtl. separater Absperrung<br />
des Wärmeerzeugers ein weiteres oder größeres Ausdehnungsgefäß<br />
vorsehen.<br />
Hinweis<br />
Der Volumenstrom der Sekundärpumpe muss größer sein als der der<br />
Heizkreispumpen.<br />
Die Absicherung der Wärmepumpe erfolgt nach EN 12828.<br />
Hinweis<br />
Bei 2-stufigen Wärmepumpen und bei Wärmepumpenkaskaden kann<br />
das Volumen des Heizwasser-Pufferspeichers zur Laufzeitoptimierung<br />
auf die Leistung der Wärmepumpe mit der größten Nenn-Wärmeleistung<br />
ausgelegt werden.<br />
Heizwasser-Pufferspeicher zur Überbrückung der Sperrzeiten<br />
Diese Variante bietet sich an bei Wärmeverteilsystemen ohne zusätzliche<br />
Speichermasse (z.B. Radiatoren, hydraulische Warmluftgebläse).<br />
Eine 100 %ige Wärmespeicherung für die Sperrzeiten ist möglich,<br />
aber nicht empfehlenswert, da das erforderliche Speichervolumen zu<br />
groß wird.<br />
V HP<br />
10000 W · 2 h<br />
=<br />
Wh = 1720 kg<br />
1,163 kg · k · 10 k<br />
1720 kg Wasser entsprechen einem Speicherinhalt von 1720 Liter.<br />
Auswahl: 2 Vitocell 100-E mit je 1000 Liter Speicherinhalt.<br />
Beispiel:<br />
Φ HL = 10 kW = 10000 W<br />
t Sz = 2 h (max. 3 x pro Tag)<br />
Δϑ = 10 K<br />
= 1,163 Wh/(kg∙K) für Wasser<br />
c P<br />
c P<br />
Φ HL<br />
t Sz<br />
V HP<br />
Δϑ<br />
spez. Wärmekapazität in kWh/(kg∙K)<br />
Heizlast des Gebäudes in kW<br />
Sperrzeit in h<br />
Volumen Heizwasser-Pufferspeicher in Liter<br />
Abkühlung des Systems in K<br />
Überschlägige Auslegung<br />
(unter Nutzung der verzögerten Gebäudeabkühlung)<br />
V HP<br />
V HP<br />
V HP<br />
= Φ HL ∙ (60 bis 80 Liter)<br />
= 10 ∙ 60 Liter<br />
= 600 Liter Speicherinhalt<br />
Auswahl: 1 Vitocell 100-E mit 750 Liter Speicherinhalt.<br />
100 %ige Auslegung<br />
(unter Beachtung der vorhandenen Heizflächen)<br />
V HP =<br />
Φ HL ·<br />
c · Δ<br />
P<br />
t SZ<br />
5811 541<br />
146 VIESMANN NATURA