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2013-02 | Sommer: TOP Magazin Dortmund

Die Themen dieser Ausgabe: • Porträt – TENNIS-ZWILLINGE MORDERGER • Genuss – SUNDOWNER IM TEST • Auto – FAHRBERICHT AUDI R8 V10 • c.t.c. – BRUNO „GÜNNA“ KNUST IM LA FRASCA

Die Themen dieser Ausgabe:
• Porträt – TENNIS-ZWILLINGE MORDERGER
• Genuss – SUNDOWNER IM TEST
• Auto – FAHRBERICHT AUDI R8 V10
• c.t.c. – BRUNO „GÜNNA“ KNUST IM LA FRASCA

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Kultur<br />

WENN DER BARBIER DEM<br />

GRÄFLEIN ZUM TANZ AUFSPIELT ...<br />

„DIE HOCHZEIT DES FIGARO“ IM OPERNHAUS<br />

Exzellente Solisten<br />

Auch die Herren des Ensembles werden<br />

ihren Rollen gerecht: Ein wenig schwach<br />

wirkt Morgan Moody zu Beginn in der<br />

Arie „Se vuol ballare Signor Contino“ in<br />

der Titelrolle, kann seine Leistung dann<br />

aber steigern, dass dem armen Cherubino<br />

das „Non piú andrai“ stimmlich<br />

präsent um die Ohren schallt. Gerardo<br />

Garciacano ist ein verführerischer Graf.<br />

Man könnte Susanna verstehen, wenn<br />

sie schwach werden würde ... Die stets<br />

verlässliche Ileana Mateescu gibt einen<br />

bisweilen schlaksigen, liebenswerten<br />

Cherubino, der kaum weiß, wohin<br />

mit seinen Hormonen, und verleiht ihm<br />

mit balsamischen Mezzotönen Stimme.<br />

Auch die kleineren Rollen sind exzellent<br />

besetzt mit Hannes Brock als alterndem<br />

Musikmeister Basilio, Christian Sist als<br />

rachsüchtigem Bartolo, Katharina Peetz<br />

als eifersüchtige Marzelline und Tamara<br />

Weimerich als mädchenhafte, doch sich<br />

ihrer Weiblichkeit bewusste Barbarina.<br />

Transparente Inszenierung<br />

Mariame Clément setzt in ihrer Inszenierung<br />

auf Transparenz: So gibt es wenig<br />

Kulisse (Bühne und Kostüme: Julia<br />

Hansen), vor allem im ersten Akt gibt es<br />

keine Wände, der Zuschauer kann verfolgen,<br />

was in den anderen Räumen des<br />

Schlosses passiert, etwa Basilio beim Gesangsunterricht<br />

zuschauen, was einerseits<br />

dazu beiträgt, dem Zuschauer die<br />

Figuren näherzubringen, andererseits<br />

aber auch einen gewissen Aktionismus<br />

nach sich zieht, der recht häufig von der<br />

Musik und dem eigentlichen Geschehen<br />

ablenkt. Geschmacksache sind die teilweise<br />

recht umgangssprachlichen Übertitel,<br />

die auf eine genaue Übersetzung<br />

verzichten und dem Zuschauer suggerieren<br />

sollen, dass die Akteure ihre Sprache<br />

sprechen. Kostprobe: Figaro zu Antonio:<br />

„Halt mal den Rand, du Jammerlappen“.<br />

Text: Martina Lode-Gerke<br />

Bilder: Thomas Jauk, Stage Picture<br />

Mozarts „Le nozze di Figaro“, die erste<br />

der drei da-Ponte-Opern, bei ihrer Uraufführung<br />

in 1786 im Wiener Burgtheater<br />

von Mozart selbst am Cembalo geleitet,<br />

war ein triumphaler Erfolg: Die Oper enthält<br />

viele eingängige „Gassenhauer“ – so<br />

viele, dass bei der zweiten und dritten<br />

Aufführung des Werkes etliche Wiederholungen<br />

verlangt wurden, sodass der<br />

Kaiser selbst sich genötigt sah, regulierend<br />

einzugreifen und zu bestimmen,<br />

dass nur noch Solonummern, keine Ensembles<br />

mehr wiederholt werden durften.<br />

Die Praxis der Wiederholung gibt es<br />

in unserer Zeit nicht mehr – was mancher<br />

Besucher der Premiere bedauert haben<br />

dürfte, denn die beiden Gräfinnen-Arien,<br />

mit anrührend-lyrischem Schmelz und<br />

perfekter Stimmführung vorgetragen von<br />

Eleonore Marguerre, oder auch die Rosenarie<br />

der Susanna, silbrig in der Höhe<br />

und mit erstaunlich sattem Brustregister<br />

von Anke Briegel intoniert, begleitet von<br />

den von Jac van Steen exzellent vorbereiteten<br />

<strong>Dortmund</strong>er Philharmonikern,<br />

hätte man gern noch einmal gehört.<br />

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