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Peter Haas Schifffahrtszeichen auf dem Rhein und deren technische ...

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klassische Eigenschaft als visuelle Schiffahrtszeichen hinaus auch als Radarziele ausgebildet.<br />

Sie werden zu diesem Zweck mit Radarreflektoren versehen, die besonders geeignet<br />

sind, Radarimpulse gerichtet <strong>und</strong> mit hohem Reflexionsgrad wieder zurückzuwerfen.<br />

Sie sollen somit die Radarreichweite vergrößern, um das Ziel besser entdecken zu können.<br />

Als eine der wichtigsten Forderungen <strong>auf</strong> schwimmenden Tonnen muss das Rückstrahldiagramm<br />

des Reflektors eine möglichst gleichförmige richtungsunabhängige Charakteristik<br />

<strong>auf</strong>weisen, <strong>und</strong> zwar nicht nur im Azimut, sondern auch in der Elevation bis zur<br />

maximalen Schräglage der Tonne von z. B. 20° oder 30°, damit die Reflexionen unabhängig<br />

von den Bewegungen im Wasser etwa gleich stark sind. Gerade in dieser Eigenschaft<br />

unterscheiden sich die verschiedenen Reflektortypen. Während heute noch teilweise z. B.<br />

<strong>auf</strong> Baken oder an Brückenpfeilern an langen Auslegern, der Oktaeder in VierersteIlung,<br />

im einfacheren Fall gekreuzte Bleche, eingesetzt werden, kann ein aus 6 gleichmäßig <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Umfang verteilten Cornerreflektoren mit asymmetrisch vergrößerten Flächen gebildeter<br />

Reflektor die radar<strong>technische</strong>n Forderungen besser erfüllen (Abb. 21)<br />

Abb.21<br />

Radarreflektor aus 6 Cornerreflektoren<br />

Zur Kennzeichnung von im Fahrwasser stehenden Brückenpfeilern<br />

werden vor den Pfeilern vorzugsweise Reflektoren<br />

an waagerechten Auslegern angebracht oder auch<br />

Schwimmkörper mit Radarreflektoren ausgelegt (Abb. 22).<br />

Abb. 22 Radarreflekloren an Auslegern<br />

zur Kennzeichnung der Brückenpfeiler<br />

Die Radarfahrt kann durch Störechos<br />

im Bereich von Brücken beeinträchtigt<br />

werden. Erfahrungsgemäß<br />

treten bei Brücken mit unten<br />

offenem Brückenkasten <strong>und</strong><br />

parallelen Trägerinnenflächen die<br />

stärksten Radarstörungen <strong>auf</strong>.<br />

Diese Störungen entstehen gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

durch Mehrfachreflexionen<br />

des Radarimpulses (Radarstrahles)<br />

an metallischen Flächen entweder innerhalb eines Brückenhohlraumes oder zwischen<br />

zwei Brücken, Brücke <strong>und</strong> Uferbebauung oder Brücke <strong>und</strong> Schiffs<strong>auf</strong>bauten. Beton hingegen<br />

absorbiert einen wesentlichen Teil der einfallenden Radarenergie, so dass Betonbrücken<br />

keine Radarstörungen erzeugen.<br />

Diese Störechos täuschen im Radarbild Scheinziele vor, die als Punktreihen oder als<br />

langgezogene flächenhafte Echos mit unregelmäßiger Struktur <strong>auf</strong>treten (Abb. 23 <strong>und</strong> 24).<br />

Bei starken Radarstörungen dehnen sich die Scheinziele über die gesamte Fahrwasserbreite<br />

aus <strong>und</strong> erreichen eine Länge von 500 m <strong>und</strong> mehr hinter der Brücke. In derartigen<br />

Störbereichen kann der Schiffsführer entgegenkommende Fahrzeuge oder Ankerlieger nur<br />

sehr schwer oder gar nicht erkennen. Er muss die Störzone praktisch "blind" durchfahren.<br />

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