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aber in der Schule und zu Hause nicht.
Nach der Schule will ich eine Lehre als
Friseuse machen, da darf ich sowieso
kein Kopftuch tragen. Also, was soll´s!
Manchmal fühle ich mich, als hätte ich
´drei Pässe´.“
Muslimische Radio-Reporterin in der
Türkei:
„Das Kopftuchtragen ist zuerst ein
Symbol meines Glaubens. Es beeinträchtigt
nicht die Gehirnfunktionen
und verhindert nicht eine eigenständige
Sicht auf die Dinge des Lebens. Es gehört
einfach dazu, wenn man eine Muslima
ist. Unsere Religion schreibt das
Kopftuchtragen vor, und dann tue ich
es eben.“
Eine Professorin für Islamistik:
„Das Kopftuch ist das zentrale
Symbol für die Re-Islamisierung, für
die Rückkehr zu einem islamischen Leben.
– Für das moderne islamische Leben
sind das Kopftuch und der Körper
der Frau die wichtigsten Symbole. Die
Frauen übernehmen heute eine wichtige
öffentliche Rolle in den radikalen islamischen
Bewegungen, und das Kopftuch
ist das zentrale politische Symbol.
Es sind die Frauen, die das neue Bild
des politischen Islam prägen.“
Kurzfilm: Apropos. Das Kopftuch
Ein Professor für internationale Beziehungen:
„Ließe man zu, dass eine Frau mit
Schleier in das Lehramt berufen oder
Richterin wird, dann käme dies nicht
nur einer Duldung, sondern sogar einer
Förderung des Islamismus gleich... Es
geht um die Machtprobe: Scharia oder
Laizität.“
Aufgaben:
Bassam Tibi, Universität Göttingen
Westerwälder Zeitung 14.10.04
1. Überlege zuerst, was du selber davon
hältst, dass viele muslimische
Mädchen und Frauen – auch in
Deutschland – ein Kopftuch oder
einen Schleier tragen. Fasse deine
Meinung kurz zusammen!
Der Koran über die Ehe
Sure 4:
3 „Heiratet, was euch an Frauen beliebt,
zwei, drei oder vier. Wenn
ihr aber fürchtet, so viele nicht
gerecht behandeln zu können,
dann heiratet nur eine, oder was
ihr an Sklavinnen besitzt! So seid
ihr am ehesten davor geschützt,
Unrecht zu tun.“
Sure 4:
38 ,,Die Männer sind den Frauen
überlegen, weil Allah sie von Natur
vor diesen ausgezeichnet hat,
und wegen der Ausgaben, die sie
von ihrem Vermögen als Morgengabe
für die Frauen gemacht
haben. Und die rechtschaffenen
Frauen sind gehorsam und sorgsam
... Diejenigen Frauen aber,
die widerspenstig sind, ermahnt
sie, meidet sie im Ehebett und
schlagt sie! Wenn sie euch gehorchen,
dann unternehmt nichts gegen
sie! Allah ist erhaben und
groß.“
Sure 4:
128 „Niemals wird es euch möglich
sein, die Frauen, die ihr zu gleicher
Zeit als Ehefrauen habt,
wirklich gleich und gerecht zu behandeln,
auch wenn ihr noch so
sehr danach trachtet. Doch wendet
euch nicht gänzlich von der
ein oder anderen ab, so dass ihr
sie gleichsam in der Schwebe
lasst ...“
(Nach: Der Koran, übertr. Von Max Henning.
Stuttgart 1987.)
2. Nun lest die abgedruckten Zitate
und diskutiert darüber. Welche entsprechen
eurer Meinung, welche
widersprechen ihr? Welche Argumente
werden hier für oder gegen
das Kopftuchtragen angeführt?
Das Neue Testament über die Ehe
Mk 10, 2 - 12:
„Da kamen Pharisäer zu Jesus
und fragten: Darf ein Mann seine
Frau aus der Ehe entlassen? Damit
wollten sie ihm eine Falle
stellen. Jesus antwortete ihnen: ...
Am Anfang der Schöpfung hat
Gott sie als Mann und Frau geschaffen.
Darum wird der Mann
Vater und Mutter verlassen, und
die zwei werden ein Fleisch sein.
Sie sind also nicht mehr zwei,
sondern eins. Was aber Gott verbunden
hat, das darf der Mensch
nicht trennen ... Wer seine Frau
aus der Ehe entlässt und eine andere
heiratet, der begeht Ehebruch
an ihr. Und wenn sie ihren
Mann entlässt und einen anderen
heiratet, bricht sie die Ehe.“
Eph 5, 22 - 26 und 33:
„Einer ordne sich dem anderen
unter in der gemeinsamen Ehrfurcht
vor Christus. Ihr Frauen,
ordnet euch euren Männern unter
wie dem Herrn. Denn der Mann
ist das Haupt der Frau, wie auch
Christus das Haupt der Kirche ist;
er hat sie gerettet, denn sie ist sein
Leib. Wie aber die Kirche sich
Christus unterordnet, so sollen
sich die Frauen in allem den Männern
unterordnen. Ihr Männer,
liebet eure Frauen, wie Christus
die Kirche geliebt und sich selbst
für sie hingegeben hat, um sie zu
heiligen...“
(Nach Einheitsübersetzung, Kath. Bibelanstalt
GmbH, Stuttgart 1980.)
3. Lest zum Schluss die beiden Zitate
aus dem Koran, aus denen die Weisung
zum Kopftuchtragen abgeleitet
wird. Wozu soll das Tragen des
Kopftuches oder Schleiers dienen?
4. Diskutiert über das Kopftuchverbot,
das für Schülerinnen an französischen-
und für Lehrerinnen an
hessischen Schulen gilt. Was soll
damit erreicht bzw. verhindert wer-
UNTERRICHTSPRAXIS
245
Unterrichts-Modell
INFO 33 · 4/2004