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LITERATUR & MEDIEN<br />
272<br />
toren – <strong>de</strong>r eigene Glaube letztlich wie<strong>de</strong>r tiefer<br />
begriffen und gelebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Themen dieses Buches im Überblick:<br />
I „Islam und Muslime in Europa“; II. „Dringlichkeit<br />
interkulturellen und interreligiösen<br />
Lernens“; III. „Erinnerungen aus <strong>de</strong>m kollektiven<br />
Gedächtnis“ – mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt eines<br />
geschichtlichen Rückblicks über die wechselvolle<br />
Begegnung von Christentum und Islam;<br />
IV. „Kopernikanische Wen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r „Islamfrage“<br />
– mit <strong>de</strong>r Behandlung <strong>de</strong>r Fragestellung wie<br />
<strong>de</strong>r Islam in <strong>de</strong>r christlichen Theologie rezipiert<br />
wur<strong>de</strong>; V. „Das Problem <strong>de</strong>r Offenbarung in<br />
Christentum und Islam“ – mit <strong>de</strong>n Themenfel<strong>de</strong>m:<br />
Universalitätsanspruch, Offenbarungsverständnis,<br />
Analogie von Jesus Christus und<br />
Koran; VI. „Gemeinsame Grundlagen im biblischen<br />
und koranischen Menschenbild“; VII.<br />
„Biblische Erzählungen und Personen im Koran“<br />
– wie Abraham, die Josefsgeschichte, Mose<br />
und Jesus, <strong>de</strong>r Sohn <strong>de</strong>r Maria; VIII. „Glaube<br />
und Glaubensbekenntnis bei Christen und Muslimen“<br />
– mit <strong>de</strong>r grundlegen<strong>de</strong>n Fragestellung<br />
Dreieinigkeit o<strong>de</strong>r Dreigötterlehre?, Kirche und<br />
Umma, Auferstehung, Gericht und ewiges Leben;<br />
IX. „Ethische Grundwerte und religiöse<br />
Praxis von Christen und Muslimen“ – wie z.B.:<br />
Fasten und Feste, Soziale Gerechtigkeit, Solidarität<br />
und Almosen; X. „Ethische und rechtliche<br />
Konfliktfel<strong>de</strong>r“ – die da sind: Scharia, Gewalt<br />
und Frie<strong>de</strong>n, Rolle <strong>de</strong>r Frau, Erziehungsstile<br />
und Geschlechterrollen; XI. „Ästhetische<br />
Dimensionen im christlich-islamischen Lernprozess“<br />
– mit <strong>de</strong>m Zugang zur Wahrnehmung<br />
und Erfassung <strong>de</strong>r religiösen Architektur und<br />
Symbolik bei<strong>de</strong>r Religionen, zur Kunst <strong>de</strong>r Kalligraphie<br />
und Ornamentik sowie zur Literatur<br />
im Islam.<br />
Die Dichte <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n einzelnen Kapiteln bearbeiteten<br />
Thematiken besticht durch eine ausgezeichnete<br />
didaktische Aufbereitung und Bearbeitung.<br />
Verständlich geschrieben, mit einer<br />
Fülle von Fotos, Material und Vergleichstabellen<br />
versehen, wird ein je<strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>rungspunkt<br />
in ein graphisch unterlegtes Fazit zusammengefasst,<br />
es wer<strong>de</strong>n nach<strong>de</strong>nkenswerte Lösungswege<br />
bedacht und aufgezeigt sowie weiterführen<strong>de</strong><br />
Literatur zur Thematik zu einem vertieften Studium<br />
angegeben. Eine Dokumentation im Anhang<br />
enthält eine weitere Materialfülle für<br />
Schule, Erwachsenenbildung und Religionsunterricht.<br />
Für die Bibliotheken an Schulen, Bildungswerken,<br />
Ausbildungsstätten und islamischen<br />
Zentren ist dieses Buch ein Muss im Bibliotheksbestand.<br />
Die Autoren haben ihr Ziel, eine soli<strong>de</strong> und<br />
gut lesbare Grundinformation zum geschichtlichen,<br />
gesellschaftlichen, kulturellen und theologischen<br />
Verhältnis und Verständnis von Christentum<br />
und Islam in Gänze erreicht. Mit dieser<br />
Publikation haben sie allen in <strong>de</strong>r christlich-islamischen<br />
Begegnung Engagierten und Interessierten,<br />
Religionslehrerinnen und -lehrern,<br />
Schülerinnen und Schülern, <strong>de</strong>n pastoralen<br />
Diensten eine profun<strong>de</strong> Hilfe an die Hand gegeben.<br />
Dafür sei <strong>de</strong>n Autoren Dank gesagt!<br />
Günter Riße<br />
Troll, Christian W.<br />
Muslime fragen,<br />
Christen antworten<br />
(Topos plus Tb; 489). – Kevelaer: Topos plus Verlagsgem.<br />
2003. 176 S., € 8.90 (ISBN 3-7867-<br />
8489-2)<br />
Begegnung und Dialog zwischen Christen und<br />
Muslimen wer<strong>de</strong>n heute angesichts <strong>de</strong>r gesellschaftspolitischen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen und Probleme<br />
nicht nur von vielen Seiten gefor<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>rn<br />
vielerorts bereits praktiziert. Aus diesen Dialogerfahrungen<br />
heraus ist <strong>de</strong>r Jesuit Christian W. Troll<br />
die ungewöhnliche Aufgabe angegangen, Fragen<br />
von Muslimen zum Ausgangspunkt zu nehmen,<br />
um <strong>de</strong>n christlichen Glauben darzustellen.<br />
Das Buch enthält insgesamt 12 Kapitel zu folgen<strong>de</strong>n<br />
Themen: Die heilige Schrift und das Wort<br />
Gottes; Die Gottheit Jesu und die Inkarnation;<br />
Kreuz, Sün<strong>de</strong>, Erlösung; Mohammad – Prophet:<br />
auch für Christen? Gott, <strong>de</strong>r Dreieine; die Kirche;<br />
die heilige Eucharistie; Gebet; geistlich und weltlich;<br />
gottgeweihte Ehelosigkeit; die Vielzahl <strong>de</strong>r<br />
Religionen und die Religionsfreiheit; die Mitte<br />
<strong>de</strong>s Christentums. Je<strong>de</strong>s Kapitel folgt <strong>de</strong>mselben<br />
Aufbau: Einleitend wer<strong>de</strong>n knapp die von Muslimen<br />
am häufigsten gestellten Fragen zum jeweiligen<br />
Thema aufgelistet, dann wird die muslimische<br />
Sicht dazu im Einzelnen und im Allgemeinen<br />
dargestellt. In einem dritten Schritt wird die<br />
christliche Sicht dargestellt, bevor schließlich<br />
christliche Antworten auf die muslimischen Fragen<br />
formuliert wer<strong>de</strong>n. Metho<strong>de</strong> und Anliegen<br />
führen dazu, dass <strong>de</strong>r christliche Glaube in verständlicher<br />
Weise, aber doch theologisch verantwortet<br />
und fundiert ausgelegt und formuliert wird.<br />
Schwerwiegen<strong>de</strong> Missverständnisse, die zum<br />
Teil nicht nur bei Muslimen, son<strong>de</strong>r auch bei Christen<br />
bestehen, wer<strong>de</strong>n ausgeräumt, so das f<strong>als</strong>che<br />
Verständnis einer biologisch verstan<strong>de</strong>nen Gottessohnschaft<br />
Jesu (vgl. 31 und 62) o<strong>de</strong>r einer biologisch<br />
vererbten Sün<strong>de</strong> („Erbsün<strong>de</strong>“; vgl. 39). Troll<br />
spart auch heikle Fragen wie die nach einer möglichen<br />
christlichen Anerkennung Muhammads <strong>als</strong><br />
Prophet nicht aus. Er erklärt, dass <strong>de</strong>r Geist <strong>de</strong>s Propheten<br />
auch „außerhalb“ <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>r sichtbaren<br />
Kirche aktiv sein kann (52). Da es eine Menge<br />
Gemeinsamkeiten mit <strong>de</strong>m christlichen Glauben<br />
gäbe, könnten Christen durchaus „im Koran ein<br />
Wort Gottes“, wenn auch nicht „das Wort Gottes“,<br />
das Jesus Christus ist, und „in Mohammads Sendung<br />
etwas Prophetisches“ anerkennen (54), wenn<br />
auch nicht uneingeschränkt (57).<br />
Es wäre wünschenswert gewesen, dass einige<br />
weitere wichtige Themen wie die Frage nach <strong>de</strong>m<br />
Fasten, <strong>de</strong>n Festen, <strong>de</strong>r Ethik behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n<br />
wären, doch hätte dies <strong>de</strong>n Rahmen gesprengt.<br />
Die gute Verständlichkeit und Lesbarkeit, die<br />
klar Glie<strong>de</strong>rung und das Register am Schluss machen<br />
das Büchlein zu einer anregen<strong>de</strong>n Lektüre<br />
und sehr brauchbaren Hilfe für die christlich-islamische<br />
Dialogsituation, aber auch für die Vermittlung<br />
christlichen Glaubens in Katechese und<br />
Religionsunterricht.<br />
Andreas Renz<br />
(Erstveröffentlichung in „Katechetische Blätter“,<br />
192. Jahrgang, Heft 5/2004, S. 389. Nachdruck<br />
mit freundlicher Erlaubnis <strong>de</strong>s Kösel-Verlages)<br />
Wal<strong>de</strong>nfels, Hans / Oberreuter,<br />
Heinrich (Hg.)<br />
Der Islam –<br />
Religion und Politik<br />
(Politik- und Kommunikationswissenschaftliche<br />
Veröffentlichungen <strong>de</strong>r Görres-Gesellschaft; Bd. 23).<br />
– Pa<strong>de</strong>rborn u.a.: Verlag F. Schöningh. 2004. 116 S.,<br />
€ 14.90 (ISBN 3-506-71768-5)<br />
Auf <strong>de</strong>m Hintergrund <strong>de</strong>r Untaten <strong>de</strong>s 11. September<br />
2001, <strong>als</strong> islamistische Terroristen Passagierflugzeuge<br />
in das World Tra<strong>de</strong> Center in New<br />
York und das Pentagon in Washington jagten, befassten<br />
sich 2002 in Erfurt zwei Sektionen <strong>de</strong>r<br />
Görres-Gesellschaft – die Sektion für Religionswissenschaft,<br />
Religionsgeschichte und Ethnologie<br />
(unter <strong>de</strong>r Leitung von H. Wal<strong>de</strong>nfels) und die<br />
Sektion für Politische Wissenschaft und Kommunikationswissenschaft<br />
(Leitung: H. Oberreuter) –<br />
mit <strong>de</strong>m Thema: Herausfor<strong>de</strong>rung Islam. Rahmenthema<br />
in <strong>de</strong>r Religionswissenschaft war „Der<br />
Islam – Religion und Politik“. Das Rahmenthema<br />
in <strong>de</strong>r Politischen Wissenschaft stand unter <strong>de</strong>r<br />
Überschrift „Sterben für <strong>de</strong>n Glauben“. Letztlich<br />
ging es in bei<strong>de</strong>n Sektionen um die brisante Frage<br />
nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Gewalt in <strong>de</strong>r Religion.<br />
Ein Thema, was in <strong>de</strong>n Gesellschafts- und Geisteswissenschaften<br />
in <strong>de</strong>n nächsten Jahren obenan<br />
auf <strong>de</strong>r Tagesordnung steht. Tatsache ist je<strong>de</strong>nfalls,<br />
dass in <strong>de</strong>r islamischen Welt eine Politisierung<br />
<strong>de</strong>s Islam eingetreten ist. Wie aber steht die<br />
Religion <strong>de</strong>s Islam zu Frie<strong>de</strong>n und zu Gerechtigkeit,<br />
zu Macht und zu Gewalt? Welche Be<strong>de</strong>utung<br />
hatten und haben die Ausrufe von „Heiligen Kriegen“?<br />
Wie steht es um die Beachtung <strong>de</strong>r Menschenrechte<br />
im Islam? <strong>Diese</strong> und weitere Fragen<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Sammelband aufgegriffen<br />
und angegangen.<br />
Mit seinen grundsätzlichen Überlegungen und<br />
Ausführungen <strong>de</strong>r islamischen Religion zu Religion<br />
und Politik, zeigt Hans Wal<strong>de</strong>nfels die Koordinaten<br />
auf, die in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Artikeln dann<br />
weiter vertieft und konkretisiert wer<strong>de</strong>n. Zu<br />
Recht weist H. Wal<strong>de</strong>nfels darauf hin, dass das<br />
gegenwärtige Erscheinungsbild <strong>de</strong>r islamischen<br />
Religion in <strong>de</strong>r Welt vielgesichtig und vielschichtig<br />
ist und die Theologie und Religionswissenschaft<br />
ebenso herausfor<strong>de</strong>rt wie die Politologie,<br />
die Wirtschafts- und Kulturwissenschaften.<br />
Um <strong>de</strong>n Islam in seiner Vielgestaltigkeit zu verstehen,<br />
ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
unabdingbar. Hans Maier geht in seinem Beitrag<br />
<strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>r Gewalt in <strong>de</strong>n monotheistischen<br />
Religionen nach, wobei <strong>de</strong>r Schwerpunkt<br />
seiner Ausführungen <strong>de</strong>m Islam gewidmet ist.<br />
Rotraud Wielandt – ausgewiesene Islamwissenschaftlerin<br />
–, die sich in ihren Forschungsarbeiten<br />
eingehend mit <strong>de</strong>m Islam in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rne befasst<br />
hat, behan<strong>de</strong>lt aus <strong>de</strong>n Quellen (Koran, Hadith<br />
und Scharia) heraus das islamische „Dschihad“.<br />
Die hier getätigten ergebnisorientierten Ausführungen<br />
sind grundlegend für das Dschihad-Verständnis<br />
und <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>s Islam in <strong>de</strong>r<br />
Einstellung zu Frie<strong>de</strong>n und Gewalt in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
und <strong>de</strong>r Gegenwart. Von <strong>de</strong>n Kriegen,<br />
die im Namen <strong>de</strong>r Religion geführt wer<strong>de</strong>n bis<br />
INFO 33 · 4/2004