Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern - Initiative Neue Qualität der ...
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<strong>Arbeitsfähigkeit</strong> <strong>erhalten</strong> <strong>und</strong> <strong>för<strong>der</strong>n</strong><br />
Die Probleme, mit denen die Betriebsparteien in den drei<br />
Untersuchungsbranchen ältere Beschäftigte konfrontiert<br />
sehen, zeigen: Der Erhalt <strong>der</strong> <strong>Arbeitsfähigkeit</strong> in den Unternehmen<br />
ist aktuell nicht gesichert.<br />
Fehlende Entwicklungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Beschäftigten<br />
über 50 Jahre werden von (teilweise deutlich) mehr als<br />
einem Viertel <strong>der</strong> Betriebsräte <strong>und</strong> Geschäfts- bzw. Personalleitungen<br />
in den drei Branchen als Problem wahrgenommen.<br />
Beson<strong>der</strong>s kritisch sehen dies die Betriebsräte<br />
in <strong>der</strong> Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie (46 Prozent) sowie<br />
im Einzelhandel (52 Prozent). Wenn älteren Beschäftigten<br />
keine Entwicklungsperspektiven geboten werden,<br />
kann sich das negativ auf ihre Motivation auswirken. Es<br />
geht dabei auch darum, inwieweit ältere Beschäftigte<br />
Wertschätzung erfahren <strong>und</strong> merken, dass sie (weiter)<br />
gebraucht werden. Die Motivation ist somit nicht nur eine<br />
Frage des Lohnniveaus, son<strong>der</strong>n wird auch vom Betriebsklima,<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiterführung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
beeinflusst. Insofern ist die gesamte Unternehmenskultur<br />
ein wesentlicher Faktor für die Motivation <strong>der</strong> Beschäftigten.<br />
Die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens<br />
hängt stark von dem Erhalt <strong>der</strong> Kompetenzen ab. Dabei<br />
gilt: Ältere Beschäftigte sind nicht per se ein Innovationshemmnis,<br />
wie viele meinen, son<strong>der</strong>n verfügen aufgr<strong>und</strong><br />
langjähriger Erfahrung <strong>und</strong> viel Fachwissen über eine<br />
an<strong>der</strong>e Form von Innovationspotenzial. Dennoch ist es<br />
bedeutsam, inwiefern ( z. B. durch Weiterbildung) die<br />
Kompetenzen <strong>erhalten</strong> bleiben <strong>und</strong> geför<strong>der</strong>t werden, wie<br />
ein Blick in die Untersuchungsbranchen zeigt.<br />
Nicht wenige betrieblich Verantwortliche sehen bei den<br />
älteren Beschäftigten in ihrem Unternehmen einen hohen<br />
Weiterbildungsbedarf. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die<br />
Geschäfts- <strong>und</strong> Personalabteilungen (45 Prozent) <strong>und</strong> Betriebsräte<br />
(33 Prozent) in <strong>der</strong> Chemie- <strong>und</strong> Pharmaindustrie,<br />
auf einem niedrigerem Niveau auch für die beiden<br />
an<strong>der</strong>en Branchen. Über ein Viertel <strong>der</strong> Geschäfts- <strong>und</strong><br />
Personalleitungen in allen drei Branchen gestehen dabei<br />
ein, dass ältere Beschäftigte wenig an Weiterbildungsmaßnahmen<br />
beteiligt werden, erklären dies aber auch<br />
mit einer geringen Weiterbildungsneigung auf Seiten <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter.<br />
Problemfeld ›Wissen <strong>und</strong> Qualifizierung‹<br />
Qualifizierungsbedarfe bei älteren Beschäftigten<br />
wurden auch in den Fallbetrieben festgestellt.<br />
Ungeachtet <strong>der</strong> Tatsache, dass die Qualifizierungsangebote<br />
speziell für Ältere noch ausgebaut werden<br />
können, wurde dabei ebenfalls nicht selten eine<br />
geringere Weiterbildungsneigung bei den älteren<br />
Beschäftigten wahrgenommen. Allerdings darf auch<br />
hier nicht pauschalisiert werden:<br />
›Das ist jetzt nicht so, dass alle in die neuen Welten<br />
aufbrechen <strong>und</strong> sagen: Wir wollen uns qualifizieren,<br />
son<strong>der</strong>n das ist eine Frage <strong>der</strong> inneren Einstellung.<br />
[...] Es gibt auch Menschen, die sind einfach