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Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern - Initiative Neue Qualität der ...

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<strong>Arbeitsfähigkeit</strong> <strong>erhalten</strong> <strong>und</strong> <strong>för<strong>der</strong>n</strong><br />

Der demographische Wandel – ein Thema für<br />

die Betriebsparteien?<br />

In dem zweistufigen System haben auf betrieblicher<br />

Ebene Betriebsrat <strong>und</strong> Management die Aufgabe, die<br />

Arbeitsbedingungen zu gestalten. Dabei geht es zumeist<br />

um qualitative Aspekte, wie Arbeitszeit- o<strong>der</strong> auch Arbeitsplatzgestaltung.<br />

Die Entwicklung einer alter(n)s ge rechten<br />

Unternehmenspolitik kann <strong>und</strong> sollte somit Thema<br />

<strong>und</strong> Verhandlungsgegenstand auf dieser Ebene sein. Die<br />

gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen bieten dem Betriebsrat viele<br />

Möglichkeiten, im Falle einer Verlängerung <strong>der</strong> Lebensarbeitszeit<br />

eine Verbesserung <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen<br />

einzufor<strong>der</strong>n. Gr<strong>und</strong>sätzlich sieht das Betriebsverfassungsgesetz<br />

(BetrVG) in jedem Betrieb mit mindestens<br />

fünf ständig beschäftigten Mitarbeitern einen Betriebsrat<br />

vor. Es besteht jedoch kein Einrichtungszwang, weshalb<br />

insbeson<strong>der</strong>e in kleineren Betrieben oft kein Betriebsrat<br />

existiert. Der Betriebsrat hat die Möglichkeit, auf Basis<br />

des BetrVG <strong>und</strong> den dadurch verankerten Mitbestimmungs-,<br />

Wi<strong>der</strong>spruchs- <strong>und</strong> Mitwirkungsrechten auf<br />

soziale, personelle <strong>und</strong> wirtschaftliche Angelegenheiten<br />

des Unternehmens Einfluss zu nehmen. Ein Beispiel:<br />

Der Betriebsrat kann in Hinblick auf die Gestaltung von<br />

Arbeitsplatz, Arbeitsablauf <strong>und</strong> Arbeitsumgebung ein<br />

Unterrichtungs- <strong>und</strong> Beratungsrecht (§ 90) sowie bei einer<br />

bestimmten Zunahme an Belastungen auch ein Mitbestimmungsrecht<br />

(§ 91) einfor<strong>der</strong>n. Damit sind Möglichkeiten<br />

gegeben, das Demographiethema in das Unternehmen<br />

zu tragen.<br />

Ein Betrieb – zwei Blickwinkel<br />

Dabei kann es durchaus positiv sein, dass die Betriebsräte<br />

im Vergleich zur Arbeitgeberseite in <strong>der</strong> Regel eine<br />

an<strong>der</strong>e Perspektive auf das Demographiethema haben.<br />

Geschäfts- bzw. Personalleitungen einerseits <strong>und</strong><br />

Betriebsräte an<strong>der</strong>erseits bewerten Problemdruck <strong>und</strong><br />

Handlungsbedarfe unterschiedlich. Dies zeigt sich sowohl<br />

bei <strong>der</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen Sensibilität für das Thema (Betriebsräte<br />

äußern insgesamt eine höhere Betroffenheit)<br />

als auch bei <strong>der</strong> differenzierten Problemwahrnehmung.<br />

Die Unternehmensseite nennt für die Altersgruppe 50 +<br />

den Bereich Weiterbildung <strong>und</strong> Qualifizierung als größtes<br />

Problemfeld. Die Betriebsräte hingegen sehen bei <strong>der</strong><br />

Belastungssituation den größeren Handlungsbedarf –<br />

sowohl im Hinblick auf physische, vor allem aber auch bei<br />

den psychischen Belastungen.<br />

Die unterschiedliche Wahrnehmung betrieblicher<br />

›Realitäten‹ von Personal- <strong>und</strong> Geschäftsleitungen <strong>und</strong><br />

Betriebsräten liegt einerseits darin begründet, dass die<br />

Parteien aufgr<strong>und</strong> ihrer unterschiedlichen Funktionen <strong>und</strong><br />

institutionalisierten Rollen im Betrieb ein unterschiedliches<br />

Augenmerk auf einzelne Themenfel<strong>der</strong> legen (etwa<br />

auf das Thema Weiterbildung einerseits, auf Belastungsfragen<br />

an<strong>der</strong>erseits). Zum an<strong>der</strong>en sind – etwa mit Blick<br />

auf körperliche <strong>und</strong> vor allem psychische Belastungen –<br />

Beschäftigte eher geneigt, ihre Probleme dem Betriebsrat<br />

gegenüber zu äußern, als gegenüber <strong>der</strong> Personalabtei-

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