Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern - Initiative Neue Qualität der ...
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<strong>Arbeitsfähigkeit</strong> <strong>erhalten</strong> <strong>und</strong> <strong>för<strong>der</strong>n</strong><br />
Tab. 1: Mit welchen Problemen sehen Betriebsparteien ihr Unternehmen bereits heute<br />
im demographischen Wandel konfrontiert?<br />
Geschäfts- bzw. Personalleitungen<br />
Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie<br />
Betriebsrat<br />
1 Nachwuchsmangel (58 %) Verlust an Erfahrungswissen (70 %)<br />
2 Verlust an Erfahrungswissen (58 %) Leistungs- <strong>und</strong> Tätigkeitseinschränkungen (49 %)<br />
3 Fachkräftemangel (56 %) Nachwuchsmangel (34 %)<br />
Chemie- <strong>und</strong> Pharmaindustrie<br />
1 Verlust an Erfahrungswissen (58 %) Verlust an Erfahrungswissen (76 %)<br />
2 Fachkräftemangel (42 %) Hoher Krankenstand / hohe Fehlzeiten (63 %)<br />
3 Nachwuchsmangel (42 %) Leistungs- <strong>und</strong> Tätigkeitseinschränkungen (38 %)<br />
Einzelhandel<br />
1 Verlust an Erfahrungswissen (50 %) Verlust an Erfahrungswissen (71 %)<br />
2 Nachwuchsmangel (48 %) Fachkräftemangel (61 %)<br />
3 Fachkräftemangel (47 %) Nachwuchsmangel (44 %)<br />
Quelle: Eigene Repräsentativbefragung<br />
Demographischer Wandel bereits spürbar<br />
Die demographische Entwicklung ist in den Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Betrieben bereits ein Thema, sowohl in den Personalabteilungen<br />
als auch bei den Betriebsräten. Schon heute<br />
fühlen sich nach einer repräsentativen Umfrage im Rahmen<br />
des Projekts 36 Prozent <strong>der</strong> Betriebe im Einzelhandel,<br />
38 Prozent <strong>der</strong> Betriebe in <strong>der</strong> Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie<br />
<strong>und</strong> 45 Prozent <strong>der</strong> Chemie- <strong>und</strong> Pharmabetriebe<br />
vom demographischen Wandel betroffen. Mit Ausnahme<br />
des Einzelhandels gehen die Unternehmensleitungen<br />
davon aus, in Zukunft noch stärker betroffen zu sein. Die<br />
Betriebe stehen dabei offenbar vor zwei Kernproblemen:<br />
Einerseits ist <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> <strong>Arbeitsfähigkeit</strong> <strong>und</strong> damit<br />
die Produktivität ihrer älter werdenden Beschäftigten<br />
trotz oftmals weiterhin stark belasten<strong>der</strong> Tätigkeiten von<br />
zentraler Bedeutung. Dies wird insbeson<strong>der</strong>e von den<br />
Betriebsräten als zukünftige Herausfor<strong>der</strong>ung genannt.<br />
Darüber hinaus stellt sich vor allem den Personalabteilungen<br />
die Frage, wie sich Innovationsfähigkeit <strong>und</strong> Fachwissen<br />
im Unternehmen sichern lassen angesichts eines<br />
schrumpfenden Fachkräfteangebots bei gleichzeitigem<br />
wellenartigen Ausscheiden von betrieblichen Wissens<strong>und</strong><br />
Leistungsträgern.<br />
Die Betriebe stehen den Problemfel<strong>der</strong>n aufmerksam<br />
gegenüber <strong>und</strong> sehen sich zumindest für die Zukunft mit<br />
dringlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert. Die oftmals<br />
verbreitete Auffassung eines gr<strong>und</strong>sätzlichen Erkenntnisdefizits<br />
auf betrieblicher Ebene konnte somit im Projekt<br />
nicht bestätigt werden. Inwiefern dies aber auch zu mehr<br />
Aktivitäten im Sinne einer alter(n)sgerechten Betriebspolitik<br />
führt, steht auf einem an<strong>der</strong>en Blatt.