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Arbeitsfähigkeit erhalten und fördern - Initiative Neue Qualität der ...

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<strong>Arbeitsfähigkeit</strong> <strong>erhalten</strong> <strong>und</strong> <strong>för<strong>der</strong>n</strong><br />

Blockade: Fehlende Legitimation für Maßnahmen<br />

wegen eines geringen unmittelbaren<br />

Problemdrucks<br />

Viele Auswirkungen des demographischen Wandels werden<br />

erst mittel- bis langfristig stärker spürbar. Wenn sie<br />

aber erst offensichtlich werden, wird es für ein Umsteuern<br />

zu spät sein. In den ›Beispielen guter Praxis‹ standen die<br />

Promotoren einer alter(n)sgerechten Betriebspolitik nicht<br />

selten vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung, wie sie eine kontinuierliche,<br />

langfristig wirkende <strong>und</strong> oftmals präventive Strategie<br />

innerbetrieblich rechtfertigen sollen. Als zentrale Blockade<br />

erwies sich hierbei, dass demographische Entwicklungen<br />

erst dadurch für viele betrieblich Verantwortliche zu einem<br />

zu bearbeitenden Problem werden, wenn sie im betrieblichen<br />

Alltag sicht- <strong>und</strong> greifbar an Bedeutung gewinnen.<br />

Die nachweislich kurzen Planungshorizonte in vielen<br />

Betrieben erweisen dabei als kontraproduktiv. Nicht zuletzt<br />

durch die gesteigerte Bedeutung des Kapitalmarkts<br />

richten Unternehmen ihre strategische Planungen auf<br />

kürzere Zeitspannen aus. Quartalsergebnisse <strong>und</strong> Aktienkurse<br />

sind bestimmend für unternehmerisches Handeln.<br />

Die Gefahr dieser Kurzfristorientierung liegt darin, dass<br />

langfristige Risiken demographischer Entwicklungen nicht<br />

strategisch einbezogen werden (können). Sie werden<br />

erst als Problem wahrgenommen, wenn ihre Auswir kungen<br />

das unmittelbare Tagesgeschäft berühren. Dann ist es<br />

für eine angemessene Reaktion aber oft zu spät. In <strong>der</strong><br />

Kurz fristigkeit des Tagesgeschäfts kann es zudem dazu<br />

kommen, dass die Bearbeitung des Querschnittsthe mas<br />

demographischer Wandel gegenüber an<strong>der</strong>en, womöglich<br />

kurzfristig dringlicheren Aufgaben an Priorität verliert<br />

o<strong>der</strong> erst gar nicht gewinnt.<br />

Chance: Längere Planungshorizonte durch<br />

betriebliche Stabilität<br />

In einem mittelständischen Unternehmen <strong>der</strong><br />

Metall- <strong>und</strong> Elektroindustrie ist die betriebliche<br />

Situ ation durch eine hohe Stabilität gekennzeichnet.<br />

Das Unternehmen wird durch den Eigentümer<br />

geführt, die zentralen betrieblichen Akteure arbeiten<br />

schon seit vielen Jahren zusammen. Durch die<br />

geringe Fluktuation haben die Entscheidungsträger<br />

die Möglichkeit, eine vorausschauende Perspektive<br />

einzunehmen. Sie haben dadurch eine gute<br />

Übersicht über die Entwicklung <strong>der</strong> Belegschaft <strong>und</strong><br />

die Probleme <strong>der</strong> einzelnen Beschäftigten. Auf die<br />

Frage, welche Brisanz für den Betrieb aus <strong>der</strong> demographischen<br />

Entwicklung resultiert, antworteten sowohl<br />

<strong>der</strong> Personalleiter als auch <strong>der</strong> Betriebsrat <strong>und</strong><br />

ein Abteilungsleiter, dass sie dies als ein sehr dringliches<br />

Problem einschätzen. Schließlich würden in<br />

fünf bis zehn Jahren die Herausfor<strong>der</strong>ungen offen zu<br />

Tage treten, weshalb sich das Unternehmen schon<br />

seit einiger Zeit mit alter(n)sgerechten Maßnahmen<br />

beschäftige <strong>und</strong> schon einige umgesetzt habe.

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