AUTOStraßenverkehr Heft 18-2014
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Tipps für die Reise auf den Spuren der Sachsen Classic<br />
Um in Zwickau<br />
von<br />
kurzen Wegen<br />
zu den<br />
lokalen Sehenswürdigkeiten<br />
zu<br />
profitieren,<br />
empfiehlt sich der Aufenthalt im Holiday<br />
Inn am Zwickauer Kornmarkt.<br />
Von hier sind es nur ein paar Schritte<br />
zum Dom St. Marien und dem in seinem<br />
Schatten gelegenen böhmischen<br />
Restaurant Wenzel. Abends schmecken<br />
dort die tschechischen Biere<br />
Staropramen und Krušovice besonders<br />
süffig. Stadtauswärts, Richtung<br />
Crimmitschau gelegen, ist das August-Horch-Museum<br />
unbedingt einen<br />
Besuch wert. Mehr Infos unter:<br />
www.hi- zwickau.de,<br />
www.wenzel-bierstuben.de<br />
www.horch-museum.de<br />
Museumsbahn<br />
Schönheide:<br />
Fahrten<br />
mit Diesel-<br />
oder<br />
Dampflokzügen<br />
auf der einst längsten Schmalspurbahn<br />
Sachsens gehören heute<br />
noch zu den technischen Vergnügungen<br />
aus der nostalgisch-romantischen<br />
Eisenbahnepoche. Im Fahrplan<br />
stehen auch Sonderfahrten, etwa<br />
für heiratswillige Dampfbahnfans mit<br />
Trauung im Salonwagen. Mehr unter<br />
www.museumsbahn-schoenheide.de<br />
Als Erholungsort<br />
der<br />
russischen<br />
Zaren machte<br />
sich Karlsbad<br />
(Karlovy Vary) schon vor Jahrhunderten<br />
einen berühmten Namen.<br />
Bis heute lädt die klassische Bäderarchitektur<br />
mit ihren Kolonnaden zum<br />
Entspannen ein. Preiswert ist der Genuss<br />
der typischen Karlsbader Oblaten,<br />
doch teuer wird’s im Grandhotel<br />
Pupp: Das Präsidenten-Appartement<br />
kostet pro Nacht bis zu 1670 Euro.<br />
Preiswerter sind Einzelzimmer (153<br />
bis 255 Euro, je nach Saison). Mehr<br />
Infos unter www.karlsbad.cz/de<br />
Der Fichtelberg<br />
bei<br />
Oberwiesenthal<br />
gehört<br />
sozusagen<br />
zum Dach des Erzgebirges, und<br />
ein Ausflug zum malerischen Aussichtsturm<br />
auf der Spitze lohnt sommers<br />
wie winters: Bequem lassen<br />
sich die 1215 Höhenmeter erreichen,<br />
denn auf den Fichtelberg führt die älteste<br />
Seilschwebebahn Deutschlands<br />
– in viertelstündlichem Fahrtakt.<br />
www.oberwiesenthal.de<br />
Traditionelle Volkskunst zeigen die<br />
geschnitzten Schwibbögen mit Bergleuten,<br />
Symbolen des Handwerks und<br />
der Wunderblume aus der Sagenwelt<br />
des Erzgebirges. Der größte Bogen<br />
steht seit Kurzem in Johanngeorgenstadt:<br />
25 Meter breit und – mit<br />
Kerze – 14,5 Meter hoch.<br />
www.johanngeorgenstadt.de<br />
An fast alles<br />
lässt sich in<br />
Schmölln ein<br />
Knopf dranmachen:<br />
Seit<br />
dem 19. Jahrhundert ist in der thüringischen<br />
Stadt die Knopffabrikation zu<br />
Hause. Schmölln lockt dazu mit<br />
einem mittelalterlichen Stadtbild –<br />
auch wenn nach dem großen Brand<br />
von 1772 vieles neu aufgebaut werden<br />
musste. Übernachten lässt es<br />
sich ab 59 Euro pro Einzelzimmer<br />
trefflich im Hotel Bellevue.<br />
www.bellevuehotel.de<br />
Die Stifterfiguren<br />
Uta<br />
und Ekkehard<br />
am<br />
Naumburger<br />
Dom sind<br />
jedem<br />
Kreuzworträtsel-Freund<br />
geläufig, die landschaftlichen<br />
Schönheiten zwischen Saale<br />
und Unstrut samt Weinbau und dem<br />
Kleinod Bad Kösen hingegen kaum<br />
– ein lohnendes Ziel für einen Wochenendausflug.<br />
Der einheimische<br />
Rebensaft lässt sich im Landesweingut<br />
Kloster Pforta im historischen<br />
Ambiente verkosten (www.klosterpforta.de),<br />
zum Übernachten hält das<br />
Hotel Stadt Naumburg Viersternezimmer<br />
ab 70 Euro bereit.<br />
www.hotel-stadt-naumburg.de<br />
Die 3600<br />
Jahre alte<br />
Himmelsscheibe<br />
von<br />
Nebra zeigt<br />
die weltweit<br />
älteste bisher bekannte Darstellung<br />
des Kosmos mit Sonne (oder Vollmond),<br />
einer Mondsichel sowie insgesamt<br />
32 goldenen Sternen. Am<br />
Fundort Nebra gibt es ein sehenswertes<br />
Museum (Arche Nebra, www.<br />
himmelsscheibe-erleben.de); das Original<br />
der Scheibe befindet sich allerdings<br />
im Landesmuseum Sachsen-<br />
Anhalt in der Stadt Halle.<br />
Merseburg<br />
gilt als Mutter<br />
aller mitteldeutschen<br />
Städte, denn<br />
die Zeugnisse<br />
der<br />
Kultur reichen<br />
hier bis ins erste Jahrtausend<br />
zurück. Weltbekannt sind neben Dom,<br />
Schloss und Ständehaus die althochdeutschen<br />
„Merseburger Zaubersprüche“,<br />
die das älteste und umfassendste<br />
Zeugnis der frühesten<br />
deutschen Literatur verkörpern. Wer’s<br />
preiswert mag, übernachtet im Appartement-Restaurant<br />
Imperial ab 35<br />
Euro pro Einzelperson (für jede weitere<br />
Person 10 Euro Aufschlag); teurer<br />
wird’s im Schlosshotel Schkopau,<br />
wo Einzelzimmer ab 149 Euro kosten.<br />
www.schlosshotel-schkopau.de<br />
In Leipzig genießen die ansässigen<br />
Kabarett- und Revue-Theater einen<br />
aus gezeichneten Ruf. Mit den academixern,<br />
dem Brettl, der Pfeffermühle,<br />
der Funzel, dem Theater Sanftwut,<br />
dem Krystallpalast, dem Central Kabarett<br />
und dem Palmengarten bieten<br />
hier nicht weniger als acht Etablissements<br />
sächsische Unterhaltung vom<br />
Lustigsten. Danach einen Absacker in<br />
Auerbachs Keller, jener Kneipe, in der<br />
einst schon Goethe zechte (www.<br />
auerbachs-keller-leipzig.de) und in<br />
der zurzeit das Stück „Goethes Dramen<br />
mit den Damen“ gegeben wird.<br />
Sachsen-Anhalt gehört, bietet Burgscheidungen kulinarisch rockepoche trennt, wirkt win- ein Boot und einen Horizont- 9. Jahrhundert entdeckt wurhier<br />
ein Bratwurststand die unübertrefflichen<br />
Thüringer Roster<br />
an. Eine Gruppe junger<br />
Mädchen schwärmt: „Roster<br />
muss sein, denn der schmeckt<br />
noch nach Bratwurst und nicht<br />
nach Gemansche, und Apolda<br />
in Thüringen ist ja nicht weit.<br />
Da kommen nämlich die besten<br />
Roster her.“<br />
Wer die Zwischenmahlzeit verpasst,<br />
getröstet. Restaurantchefin<br />
Renate Kuhnt und ihre Kollegin<br />
weisen im Gewand bäuerlicher<br />
Mägde auch auf den Barockball<br />
hin, den Schlossherr<br />
Bernd Artinger und Frau Tina<br />
einmal im Jahr veranstalten.<br />
Vor dem Schloss macht die<br />
Rallye am dritten Tag ab 11.45<br />
Uhr Mittagspause.<br />
Der zeitliche Abstand, der die<br />
zig, sobald Nebra erreicht ist.<br />
In der Nähe fand sich vor einigen<br />
Jahren am Rande eines<br />
Ackers die älteste astronomische<br />
Darstellung von Himmel<br />
und Horizont: Die aus Gold<br />
und Bronze gefertigte Himmelsscheibe<br />
von Nebra ist immerhin<br />
rund 3600 Jahre alt.<br />
Wie ein bronzezeitliches Navigationssystem<br />
zeigt sie den<br />
bogen. Etwa drei Kilometer<br />
vom Fundort entfernt erhebt<br />
sich das Museum zur Himmelsscheibe,<br />
und obwohl das<br />
Original im Landesmuseum in<br />
Halle liegt, vermittelt eine akribisch<br />
genaue Kopie doch einen<br />
faszinierenden Einblick in die<br />
Wissenschaft der Bronzezeit.<br />
Drittletzte Station des dritten<br />
Tages ist Merseburg, wo <strong>18</strong>41<br />
den. Vielleicht funktionieren<br />
die magischen Verse wie „Bein<br />
zu Bein, Blut zu Blut, Glied zu<br />
Glied, wie wenn sie geleimt<br />
wären“ auch heute noch. Man<br />
könnte Bein durch Stahl, Blut<br />
durch Öl und Glied durch Einzelteil<br />
ersetzen. Dann bräuchte<br />
man im Falle einer Panne nur<br />
noch den Zauberspruch, um<br />
das Ziel in Leipzig auch sicher<br />
wird im Barockschloss Sachsen Classic von der Ba-<br />
Mond, die Sonne, 32 Sterne, die Zaubersprüche aus dem zu erreichen. Malte<br />
Jürgens<br />
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