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TEST & TECHNIK | Chiappa M 1-9<br />
Modell: Chiappa M1-9<br />
Preis:<br />
Kaliber:<br />
€ 499 (Kunststoffschaft)<br />
€ 555,- (Holzschaft)<br />
9 mm Luger<br />
In der Variante mit klassischem Holzschaft kostet<br />
der Neun-<strong>Para</strong>-Selbstlader von Chiappa rund zehn<br />
Prozent mehr als mit Plastikschäftung.<br />
Kapazität:<br />
Länge:<br />
10 + 1 Patronen<br />
908 mm<br />
Lauf: 457 mm (18“)<br />
Visierlinie:<br />
Gewicht:<br />
Abzugsgewicht:<br />
568 mm<br />
2670 g<br />
3650 g<br />
Ausführung: Selbstlader mit unverriegeltem<br />
Masseverschluss. Erhältlich in zwei Ausführungen.<br />
Visierung mit Stahlkorn und Lochkimme. Inklusive<br />
zweier auf zehn Schuss blockierter <strong>Magazin</strong>e.<br />
will – mit Messinghülse bewegen sich<br />
die Preise von Anbietern wie Magtech im<br />
Bereich von 400 Euro für 1000 Stück. Die<br />
gleiche Menge an günstigen Neun <strong>Para</strong>-<br />
Patronen kostet weniger als 200 Euro.<br />
Zudem ist die Auswahl an unterschiedlichen<br />
Laborierungen in dem <strong>Pistolen</strong>kaliber<br />
ungleich größer, als dies bei der<br />
30er <strong>Karabiner</strong>patrone der Fall ist.<br />
26 | <strong>VISIER</strong>.de<br />
Qualitativ merkt man dem Gewehrchen<br />
den günstigen Preis durchaus auf den<br />
ersten Blick an. Besonders auffällig ist<br />
der Bajonetthalter aus mattschwarzem<br />
Kunststoff. Auch das Gehäuse der Abzugsgruppe<br />
samt <strong>Magazin</strong>schacht besteht<br />
aus Polymer, dort fällt es aber nicht<br />
so auf. Günstige Materialien und ein<br />
schlichtes Finish von Holz und Metall<br />
sind angesichts des Preises sicher zu verschmerzen.<br />
An den Teststücken bildete<br />
aus funktionaler Sicht in erster Linie das<br />
Abzugsgewicht einen Hauptkritikpunkt.<br />
Der Abzug bricht zwar grundsätzlich trocken<br />
und ohne störenden Vorzug, aber<br />
Auslösewerte jenseits von 3,5 Kilogramm<br />
können nicht wirklich begeistern. Hoffentlich<br />
kann der Hersteller hier nochmals<br />
nachbessern. Oder es befassen sich<br />
Tuner mit dem Problem. Der schwarze<br />
Kunststoffschaft wirkt in Verarbeitung<br />
beim „Anklopf-Test“ und in seiner Anmutung<br />
billig, aber nicht schrottig – qualitativ<br />
eher Choate als Magpul.<br />
In seiner Bedienung unterscheidet sich<br />
der italienische <strong>Karabiner</strong> nicht von seinem<br />
Weltkriegs-Vorbild: Als <strong>Magazin</strong>auslöser<br />
dient ein Druckknopf auf der<br />
rechten Seite des <strong>Magazin</strong>schachtes.<br />
Dahinter findet sich der Sicherungshebel,<br />
den der Finger zum Entsichern nach<br />
hinten umschwenkt. Chiappa legt den<br />
<strong>Karabiner</strong>n zwei auf eine Kapazität von<br />
zehn Patronen blockierte <strong>Magazin</strong>e bei.<br />
Die brünierten Munitionscontainer sind<br />
mit „CF M 1-9 mm“ beschriftet und sehen<br />
so aus, als kämen sie vom italienischen<br />
<strong>Magazin</strong>spezialisten MecGar. Alternativ<br />
sollen sich aber auch alle<br />
9-mm-<strong>Magazin</strong>e für Berettas 92er-Baureihe<br />
für den <strong>Karabiner</strong> eignen. Letztere<br />
gibt es mit unterschiedlichem Fassungsvermögen<br />
von diversen Herstellern zu<br />
teilweise recht günstigen Preisen – als<br />
bewährt gelten unter anderem die Patronenbehälter<br />
aus neuerer Fertigung<br />
von Checkmate aus den USA, MecGar und<br />
natürlich auch von Beretta selbst. In<br />
den Testwaffen funktionierten ältere<br />
Beretta-Originalmagazine dann auch<br />
ohne größere Schwierigkeiten. Anders<br />
als die Chiappa-<strong>Magazin</strong>e rasteten sie<br />
aber nur bei geöffnetem Verschluss ein.<br />
Einen automatischen Verschlussfang<br />
besitzt der M 1-9 übrigens ebenso wenig<br />
wie das historische Vorbild. Wer will,<br />
kann aber den Verschluss in seiner hinteren<br />
Position arretieren, indem er eine<br />
Taste eindrückt. Auch mit der Visierung<br />
werden sich die Freunde des guten alten<br />
.30 M 1 Carbine sofort zurechtfinden.<br />
Die Lochkimme bietet mehrere Positionen<br />
für die Höhenverstellung. Allerdings<br />
produzierte die Testwaffe selbst<br />
mit der 300-Yard-Stellung auf 100 Meter<br />
Entfernung je nach Laborierung einen<br />
Tiefschuss von etwa einer Handbreit –<br />
für kürzere Distanzen reicht der Verstellbereich<br />
aber aus.<br />
Der Verschluss kann über den Druckknopf<br />
auf dem Spannhebel in seiner<br />
hinteren Stellung arretiert werden. <strong>Das</strong><br />
Gehäuse besitzt vor und hinter dem Auswurffenster<br />
eine kurze Prismenschiene<br />
für Optiken oder für Montagebasen.<br />
Oktober 2014