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Savage 116 Bear Hunter | TEST & TECHNIK<br />
für Bärenjäger<br />
Robuste Stainless-Repetierbüchsen mit Kunststoffschäften werden gern von<br />
Profis geführt, die bei jedem Wetter unter harten Bedingungen jagen. Daher<br />
eignen sich diese Büchsen besonders auch für Jagden in der Wildnis. Visier hat<br />
die Savage Bear Hunter (Bärenjäger) unter anderem auch in Afrika getestet.<br />
Während Ende des vergangenen<br />
Jahrhunderts Stainless-<strong>Waffen</strong><br />
mit Synthetik-Schäften im<br />
deutschsprachigen Raum bei der Jagd<br />
noch argwöhnisch bestaunte Exoten<br />
waren, sieht man sie heute oft. Besonders<br />
häufig finden sie sich bei Jägern,<br />
die viel und nicht nur bei Sonnenschein<br />
jagen. Die Vorteile liegen auf der Hand,<br />
der Pflegeaufwand ist hier minimal.<br />
Nach einer verregneten Morgenpirsch<br />
genügt es, die Büchse grob abzutrocknen<br />
und mit geöffnetem Verschluss im<br />
Jagdzimmer trocknen zu lassen. (Natürlich<br />
nur, wenn man daneben sitzend seine<br />
E-Mails erledigt. Sonst gehört sie in<br />
den <strong>Waffen</strong>schrank!) Eine traditionell<br />
gefertigte Bockbüchsflinte beispielsweise<br />
muss in solchen Fällen sorgfältig<br />
gereinigt und geölt werden, um Rost zu<br />
verhindern. Schönheitspreise gewinnen<br />
Stainless-Büchsen aber kaum. Traditionsbewusste<br />
Jäger führen sie daher selten.<br />
Besonders mit Camouflage-Schäften<br />
halten sie diese Gewehre für zu<br />
militärisch oder zu „amerikanisch“.<br />
Die Testwaffe: Die Savage 116 Bear<br />
Hunter kam Mitte Mai 2014 vom Importeur<br />
Helmut Hofmann. Mit .300 Winchester<br />
Magnum bot sie ein Kaliber, das<br />
sich für fast alle Wildarten dieser Welt<br />
einsetzen lässt, allerdings nicht für<br />
Büffel und andere Dickhäuter. Zu den<br />
weiteren für diesen Büchsentyp lieferbaren<br />
Kalibern zählen .300 WSM, .338<br />
WinMag, .375 Ruger. Alles Kaliber für die<br />
Oktober 2014<br />
Großwildjagd, die .375 Ruger ist sogar<br />
„Büffel-tauglich“. Mittels Weaver-<br />
Schiene und Quick-Release-Ringen mit<br />
Klemmbacken war ein Leupold-VX6-Zielfernrohr<br />
(2-12 x 42, Duplex Absehen mit<br />
zuschaltbarem Leuchtpunkt) montiert.<br />
Da die Büchse sowohl bei der Auslandsjagd<br />
als auch in Deutschland im niedersächsischen<br />
Staatsforst auf Hochwild<br />
(Sauen und Rotwild) eingesetzt werden<br />
sollte, schossen die Tester sie mit bleifreier<br />
Munition ein – die verwendete<br />
Sorte: Barnes VOR-TX, 165 Grains Tipped<br />
TSX BT. Seit dem 1. April 2014 ist im niedersächsischen<br />
Staatsforst (und in vielen<br />
anderen Staatsforstbetrieben) die<br />
Verwendung von bleifreier Munition vorgeschrieben.<br />
<strong>Das</strong> mit der Büchse angelieferte<br />
Schussbild zeigte einen Fünf-<br />
Schuss-Streukreis von zwei Zentimetern.<br />
Zum Tester kam die Büchse in einem Savage-Megaline-<strong>Waffen</strong>koffer<br />
mit zwei<br />
Zahlenschloss- und zwei Schnapp-Verschlüssen.<br />
Dieser Kunststoffkoffer eignet<br />
sich auch für Transporte in Flugzeugen.<br />
Tipp: Die zwei außen liegenden<br />
Verschlüsse verfügen über kein Schloss.<br />
Diese sollte man unbedingt mit Klebeband<br />
sichern, zumal das auch der zusätzlichen<br />
Stabilität dient.<br />
Die Technik: Der Repetierer verriegelt<br />
mit zwei feststehenden und zwei drehbaren<br />
Warzen im 585-Millimeter-Lauf,<br />
der über keine offene Visierung verfügt.<br />
Mittels schwarzem Demontagedrücker<br />
vor dem Abzugsbügel kann die Kammer<br />
entriegelt und entnommen werden. Der<br />
matt gestrahlte Stainless-Lauf ist geflutet<br />
und mit einer verstellbaren Mündungsbremse<br />
versehen: Einfach an den<br />
gerändelten Partien anfassen und um<br />
zirka 20 Grad drehen, dann lässt sie sich<br />
öffnen und schließen, mit etwas Übung<br />
sogar geräuschlos. <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> fasst<br />
drei Patronen, eine lässt sich zusätzlich<br />
ins Patronenlager laden. Am <strong>Magazin</strong>deckel<br />
sitzt vorn ein Entriegelungsdrücker,<br />
über den sich der Deckel zum Entnehmen<br />
der Patronen und zur <strong>Waffen</strong>pflege<br />
öffnen lässt. Den Deckel ziert das<br />
Trittsiegel eines Bären, recht treffend<br />
für die „Bear Hunter“-Büchse.<br />
Eine echte technische Besonderheit ist<br />
der im Abzugsgewicht von 170 bis 1130 g<br />
verstellbare AccuTrigger. Laut Firmeninfo<br />
soll das der Schütze auch ohne Hilfe<br />
des Büchsenmachers bewerkstelligen<br />
können. Der dazu notwendige Schlüssel<br />
war allerdings nicht mitgeliefert worden.<br />
Außerdem ließ sich das System mit<br />
herkömmlichem Werkzeug nicht aus<br />
dem Schaft entnehmen, was die Voraussetzung<br />
zur Verstellung des Abzuges ist.<br />
Die Büchse wurde also mit dem gelieferten<br />
Abzugsgewicht von 1712 g geführt<br />
(dieser Wert entspricht dem Mittel von<br />
fünf Messungen mit der Lyman Trigger<br />
Pull Gauge). Der „Trigger“ gilt mit dem<br />
zusätzlichen Mittelzüngel, das vor der<br />
eigentlichen Schussabgabe betätigt<br />
werden muss, als sehr sicher. Als sicher<br />
und praxisgerecht erweist sich auch die<br />
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