Kooperations - Die erfolgreiche Apotheke - Fachzeitschrift für die ...

Coop-Study
Eindrücke und Ausblicke:
Coop-Study 2012
Apotheken-Kooperationsmarkt in Deutschland – das Leistungsbild der
Apotheken-Kooperationen aus Sicht der Apotheker
Im Zuge der sich wandelnden rechtlichen
Bedingungen im Apothekenmarkt haben
sich im Laufe der letzten zehn Jahre
immer mehr Apotheken in Kooperationen
zusammengeschlossen. Dabei versuchen
die einzelnen Kooperationen sich mit
speziellen Leistungsportfolios für ihre Mitglieder
im Markt zu positionieren.
Wie bewerten die Apotheker die unterschiedlichen
Kooperationen? Welche
Stärken und Schwächen sehen die Apothekenleiter
und Eigentümer? Und welchen
Apothekenkooperationen bescheinigen die
Apotheker eine erfolgreiche Zukunft?
Um diese und andere Fragen zu klären,
führte SEMPORA Consulting im Zeitraum
Oktober bis Dezember 2011 die dritte Apothekenkooperationsstudie
Coop-Study 2012
durch. Hierbei wurden aus einer Stichprobe
von 3.000 Apotheken die Meinungen von
292 Apothekern (Apothekenleiter beziehungsweise
Eigentümer) eingeholt.
Steigende Zufriedenheit
Die Apotheken-Kooperationsstudie Coop-
Study 2012 untersuchte in einem ersten
Schritt generelle Fragestellungen bezüglich
Apotheken-Kooperationen. Hierbei lag der
Fokus unter anderem auf Mitgliederzufriedenheit,
kritischen Erfolgsfaktoren und
der Bewertung des Leistungsportfolios
der Kooperationen. Ein erstes positives
Signal für die Apotheken-Kooperationen
war, dass über 80 Prozent der befragten
Apotheker mit ihrer Kooperation zufrieden
beziehungsweise sogar sehr zufrieden
sind. Nur zwei Prozent der befragten
Apotheker sind mit ihrer Apotheken-Kooperation
unzufrieden. Zu erwarten waren
die Aussagen zum Beitrittsgrund zu einer
Kooperation. Für 72 Prozent der Studienteilnehmer
ist der finanzielle Vorteil im
Einkauf immer noch der wichtigste Grund
für eine Mitgliedschaft. Darüber hinaus
werden auch die Vorteile im Marketing
von über einem Viertel der Befragten als
wichtig eingeschätzt.
12 Kooperations-Kompass I 01.2012
Lennart Grimberg von SEMPORA: „Die Coop-
Study 2012 zeigt deutlich, welche Kooperationen
es geschafft haben ihre Position im
Markt zu stärken und welche noch Nachholbedarf
haben.“
Aussagekräftig waren auch die Meinungen
zu einer faktische oder möglichen
Ablehnung von Kooperationen. Hier
wurden wie im Vorjahr primär das Fehlen
von finanziellen Vorteilen, der Verlust
von Individualität sowie der fehlende
Gebietsschutz genannt. Zusätzlich wurde
in diesem Jahr die Unabhängigkeit vom
Großhandel genannt. Diese Aussage lässt
vermuten, dass im Befragungszeitraum
das Thema AMNOG II die Apotheker sehr
beschäftigt hat.
Weiterhin interessant für die Apotheken-Kooperationen
ist zudem, dass für
53 Prozent der befragten Apotheker eine
Kooperationsmitgliedschaft für eine
erste oder weitere Filiale infrage kommt.
Dabei ist die Wahl der Kooperation eher
situations- und bedarfsorientiert und
unabhängig von der Erstkooperation.
Verstärkte Wahrnehmung der
Kooperationen
Als positives Signal für die Außendar-
stellung der Apotheken-Kooperationen
kann bewertet werden, dass 30 Prozent
der Apotheker der Meinung sind, dass die
Mitgliedschaft in einer Kooperation heute
stärker vom Endkunden wahrgenommen
wird. Dies ist ein deutlicher Anstieg zum
Vorjahr. Hierbei werden von über 40
Prozent der Apotheker spezielle Angebote
und Aktionen der Kooperation als wichtigster
Aspekt der Kundenwahrnehmung
angesehen; auch das spezielle Design und
Logo der Kooperationsmarken wird aus
Sicht der Apotheker verstärkt von den
Apothekenkunden wahrgenommen.
Faktoren für eine erfolgreiche
Zukunft
Für 87 Prozent der befragten Apotheker
sind Einkaufsvorteile durch eine professionelle
Zentrale der entscheidende Faktor
für eine erfolgreiche Kooperationszukunft.
Das Veredeln der Individualität
am Standort wird von 69 Prozent der
Apotheker als weiterer wichtiger Faktor
für eine erfolgreiche Zukunft angesehen.
Größtmögliche Homogenität und straffe
Bindung aller Mitglieder an mehrheitlich
abgestimmte interne Vorgaben werden
nicht als entscheidende Faktoren
angesehen - dies ist jedoch eine wichtige
Forderung der Industrie.
Beste Kooperationen 2012
Im Rahmen der Apotheken-Kooperationsstudie
Coop-Study 2012 wurden
die Apothekenleiter aufgefordert, die
verschiedenen Kooperationen anhand
von Eigenschaften (Image-Kriterien) zu
bewerten beziehungsweise die Kooperationen
zu benennen, die sie am stärksten
mit einer genannten Eigenschaft in
Verbindung bringen. Hierbei wurden zehn
verschiedene Merkmale / Eigenschaften
definiert, um vergleichbare Kooperationen
im Blick der Apotheker differenzierter
erscheinen zu lassen.
Ziel war es somit, die verschiedenen
Kooperationen auf Basis der definierten
Merkmale in eine Reihenfolge zu
bringen. Hierbei wurden auch Vergleiche
zu den Vorjahresergebnissen der
Coop-Study 2009 und 2011 (des Apotheken
Management-Instituts) erstellt, um
auch die Auf- und Absteiger je Kategorie
identifizieren zu können.
Zu den Gewinnern der Coop-Study 2012
dürfen sich DocMorris (Höchster Bekanntheitsgrad),
MVDA e.V. (Beste Einkaufskonditionen),
Natürlich (Beste Schulung),
Gesund ist bunt (Eigenmarkenstärke) sowie
easyApotheke (Discount) zählen. Die
Kooperation Linda konnte in mehreren
Kategorien (Erfolgreiche Zukunft, Marketingunterstützung,
Gewinnorientierung,
Netzwerk Vorbild und Category Management)
die Top-Platzierung erreichen und
ist somit klarer Gewinner im Kooperationsranking
aus Sicht der Apotheker (siehe
auch Seite 14).
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Coop-Study 2012
Coop-Study 2012
© 2012 by SEMPORA Consulting GmbH. All rights reserved. Proprietary and confidential.
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Beispiel einer divergierenden Eigen- und Fremdbildbewertung.
Beste It- und Industriepartner
Im Rahmen der Befragung wurde zudem
erhoben, welche Unternehmen aus Sicht
der Kooperationsmitglieder die wichtigsten
Industrie- und IT-Partner sind.
In den Augen der Apotheker sind Hexal
sowie Ratiopharm – nur in umgekehrter
Reihenfolge als im Vorjahr - die wichtigsten
Industriepartner der Apotheken-Kooperationen.
Als mit Abstand wichtigster
IT-Partner für die befragten Kooperationsmitglieder
hat sich wie im Vorjahr
Awinta herauskristallisiert.
Eigen- und Fremdbild der
Apotheken-Kooperationen
Des Weiteren wurden auf Basis der Meinungen
der Apotheker für 16 Apotheken
jeweils ein Eigen- und Fremdbild erstellt.
Die Apotheken wurden aufgefordert,
sowohl die eigene Kooperation (Eigenbild)
als auch die anderen in der Studie
aufgenommen
Kooperationen
(Fremdbild) zu
bewerten. Die
Eigenbewertung
setzt dabei primär
an erlebten
Erfahrungen
an und basiert
somit auf Fakten
und vor allem
Einschätzungen
aus der Zusammenarbeit
in der
Vergangenheit.
Die Fremdbewertung
basiert dagegen
meist auf
Informationen
- 1 -
externer, dritter
Quellen und ist
ein gutes Zeugnis
dafür, wie sich
die verschiedenenKooperationen
auf dem
Markt präsentierenbeziehungsweise
wie sie von
Nicht-Mitgliedern
gesehen und
bewertet werden.
Eine hohe
Übereinstimmung
zwischen Eigenund
Fremdbild
weist auf eine
- 1 -
sehr gute Innen-
Coop-Study
und Außendarstellung der Kooperationspositionierung
hin. Die Ergebnisse sind
zum Teil sehr unterschiedlich. Teilweise
besteht eine hohe Kongruenz zwischen
Eigen- und Fremdbild. Es wird jedoch
auch ersichtlich, dass eine Vielzahl an
Apotheken-Kooperationen es bis dato
nicht geschafft haben, ihre Marktpositionierung
und Stärken an die Apothekergemeinschaft
eindeutig zu kommunizieren.
Aus Erfahrungen lernen
Eine Vielzahl an Apotheken-Kooperationen
haben es bis dato nicht geschafft,
ihre Marktpositionierung und Stärken an
die Apothekergemeinschaft eindeutig
zu vermitteln – offensichtlich wird dies
durch die fehlende Kongruenz zwischen
Eigen- und Fremdbild der Kooperationen.
Die Vorteile aus einer Kooperationsmitgliedschaft
sehen viele Apotheker
nicht realisiert beziehungsweise werden
seitens der Kooperationen nicht greifbar
vermittelt. Die Kooperationen, die
sowohl die Marktpositionierung als auch
die Vorteile einer Mitgliedschaft in den
kommenden Jahren stärker vermitteln
können und auch objektiv spürbar machen,
werden die Gewinner von Morgen
sein.
SEMPorA Consulting
SEMPORA Consulting ist die inhabergeführte
Managementberatung zur
Verwirklichung strategischer Ziele in
europäischen Märkten.
Unsere Schwerpunkt-Branchen sind
Health Care, Consumer Goods und Retail
sowie Travel & Tourism. Als Partner
unserer Kunden fokussieren wir uns
auf Strategie, Marketing und Vertrieb.
Wir entwickeln zukunftsgerichtete und
nachhaltige Ansätze – immer nah am
Markt.
Die Apotheken-Kooperationsstudie
Coop-Study 2012 kann als Berichtsband
(ca. 75 Seiten) mit CD zum Preis von
398,00 Euro plus MwSt. bestellt werden.
Bestelladresse:
SEMPORA Consulting GmbH
Siemensstraße 27
61352 Bad Homburg
Tel: +49 (6172) 45349 0
Fax: +49 (6172) 45349 49
E-Mail: l.grimberg@sempora.com
www.sempora.com
Kooperations-Kompass I 01.2012 13