VOM KRIEG ZUM FRIEDEN - Trentino SpA
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DIE WIEDERGEFUNDENE<br />
ERINNERUNG<br />
Seit den 90er Jahren des vorigen<br />
Jahrhunderts läuft eine Reihe<br />
bedeutender Initiativen mit dem<br />
Ziel, alte Erinnerungen an den Ersten<br />
Weltkrieg wiederzufinden und wachzuhalten.<br />
Die damals zuständige Landesdienststelle<br />
für Kulturgüter förderte ein<br />
Projekt zur Zählung und Katalogisierung<br />
der 114 österreichisch-ungarischen Festungsanlagen<br />
im <strong>Trentino</strong>, inklusive der<br />
Verteidigungsbauten, die lediglich im<br />
Archivmaterial genannt sind oder die<br />
geplant, aber niemals gebaut wurden.<br />
Zusammen mit dem Amt für Kulturaktivitäten<br />
und den historischen Museen in<br />
Trento und Rovereto wurde darüber hinaus<br />
über die Sanierung und Aufwertung<br />
der Militärbauten im <strong>Trentino</strong> entschieden.<br />
Im neuen Jahrtausend rief das Landesamt<br />
für Baudenkmäler einige Pilotprojekte<br />
zur Sanierung folgender, ob ihrer<br />
Geschichte und geografischen Lage<br />
bedeutenden Festungen ins Leben: Forte<br />
Dossaccio im Park Paneveggio-Pale<br />
di San Martino, Forte Col delle Benne in<br />
Levico und Forte Pozzacchio zwischen<br />
Trambileno und dem Vallarsa. Das Forte<br />
Bus de Vela in Cadine vor den Toren der<br />
Stadt Trento wurde ebenfalls restauriert.<br />
Sein Zentrum für Informationen über das<br />
gesamte Trentiner Festungssystem soll<br />
dank seiner Lage zum Ausgangspunkt<br />
für Entdeckungstouren auf den Spuren<br />
des Ersten Weltkriegs werden.<br />
Weiter sind zu nennen die Zählung<br />
der Feldwerke am Monte Zugna, das Projekt<br />
zur Aufwertung der „Tagliata del Ponale“,<br />
die Sanierung des Forte di Tenna,<br />
die Erhaltung der Habsburger Stelen der<br />
„Marocche“ von Nago und des Denkmals<br />
für die österreichischen Gefallenen auf<br />
dem Friedhof in Trento, die Sanierung des<br />
österreichisch-ungarischen Friedhofs in<br />
Bondo, das Projekt zur Restaurierung des<br />
Denkmals der Malga Sorgazza im Tesino,<br />
die Sanierung, Restaurierung und Aufwertung<br />
der historischen Überreste des<br />
Ersten Weltkriegs am Pasubio (in Zusammenarbeit<br />
mit der Provinz und Gebirgsgemeinschaft<br />
Vicenza), die Restaurierung<br />
der Kirche und des Beinhauses<br />
Santo Stefano in Bezzecca (im Einvernehmen<br />
mit dem Verteidigungsministerium<br />
und der Gemeinde), Studien über<br />
die befestigte Landschaft an der Sperre<br />
von Lardaro und über die Sanierung der<br />
Festungen auf den Hochebenen, die<br />
Errichtung eines Erinnerungswegs im<br />
Adamello-Presanella-System, die Erstellung<br />
eines Logos und der dazugehörigen<br />
Wegweisung sowie die Organisation von<br />
Konferenzen zum Thema.<br />
Das Landesamt für Geschichts- und<br />
Kunstdenkmäler ließ außerdem zwei bedeutende<br />
Fundstücke restaurieren: die<br />
Kanone Skoda 10.4, die 1917 in Pilsen<br />
gebaut und 2003 von den Adamello-<br />
Gletschern freigegeben wurde, sowie<br />
das zweisitzige Flugzeug vom Typ Nieuport<br />
Macchi NI 10, das für Erkundungsflüge<br />
und zur Ausbildung in der italienischen<br />
Luftwaffe eingesetzt wurde. Es<br />
gehört dem Historischen Italienischen<br />
Kriegsmuseum in Rovereto, wo es heute<br />
auch ausgestellt ist.<br />
Das Landesamt für Bibliotheken, Archive<br />
und Archäologie setzt sich zudem<br />
für den Erhalt von historischem österreichischem<br />
und italienischem Archivmaterial<br />
über Trentiner Festungen in<br />
Kopie ein und hat eine wichtige Debatte<br />
angestoßen über die Rolle der Archäologie<br />
als relevantes Hilfsmittel bei der<br />
Dokumentierung der Geschehnisse des<br />
Ersten Weltkriegs und der Aufwertung<br />
von Erinnerungen an jene Zeit.<br />
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