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„Psychiatrische Pflege vernetzt“ (2011)

Kongressband Dreiländerkongress 2011 in Bern

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ten Dschungel an einzelnen, wenig vernetzten Institutionen mit jeweils unterschiedlichen<br />

Eigeninteressen gegenüber. An den Schnittstellen gehen<br />

Informationen verloren, es kommt zu Doppel- und Fehlbehandlungen, Synergien<br />

bleiben ungenutzt, was zu vermeidbaren nachhaltigen menschlichen,<br />

finanziellen und sozialen Belastungen führt. Moderne Versorgungskonzepte<br />

setzen auf Gemeindenähe sowie Integration und Kooperation der<br />

an der Versorgung beteiligten Akteure. Diese sind in Deutschland jedoch<br />

bisher selten umgesetzt und wissenschaftlich evaluiert worden [6].<br />

So ist es das Ziel des Forschungsvorhabens, welches durch den EFRE Fonds<br />

der Europäischen Union sowie das Land Niedersachsen gefördert wird, ein<br />

solches modernes Versorgungskonzept, das Niedersächsische Modell der<br />

Integrierten Versorgung von an Schizophrenie erkrankten Personen (IVS)<br />

hinsichtlich seiner Effektivität in Bezug auf Gesundheit und die psychosoziale<br />

Funktion der Betroffenen sowie seiner Effizienz hin zu untersuchen. Dabei<br />

steht die Frage im Mittelpunkt: „Benötigen an Schizophrenie erkrankte Patienten,<br />

die eine IVS Behandlung erhalten, signifikant weniger Tage an stationärer<br />

psychiatrischer Versorgung als Patienten, die eine Regelversorgung<br />

erhalten?“ Über diese zentrale Frage hinaus, werden weitere Forschungsfragen<br />

bearbeitet, die z.B. Inhalte des gesundheitlichen und psychosozialen<br />

Nutzens für den Betroffenen, des ökonomischen Nutzens allgemein, des<br />

Nutzens für die Leistungserbringer sowie die Nachhaltigkeit dieser untersuchten<br />

Komplexintervention berücksichtigen.<br />

Methode und Material<br />

Die Effektivität und Effizienz der integrierten Versorgung von an Schizophrenie<br />

erkrankten Patienten wird in einem kontrollierten prospektiven Studiendesign<br />

untersucht. Der Beobachtungszeitraum beträgt 12 Monate mit drei<br />

unterschiedlichen Erhebungszeitpunkten (t0, t1, t2).<br />

Bei einer angenommenen kleinen Effektstärke (F= 0,23) mit der Power 80 %<br />

und einem Signifikanzniveau von α=0,05 wird eine Stichprobengröße von<br />

242 pro Untersuchungsgruppe benötigt. Um einen möglichen Drop-Out von<br />

Probanden je Erhebungszeitpunkt vorab zu berücksichtigen, wird eine<br />

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