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„Psychiatrische Pflege vernetzt“ (2011)

Kongressband Dreiländerkongress 2011 in Bern

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leme und Krankheiten der Patienten. Das Diagnostizieren stellt auch in der<br />

psychiatrischen <strong>Pflege</strong> ein ähnliches Bild dar. Eine Untersuchung von Abderhalden<br />

[1] auf psychiatrischen Stationen in der Schweiz und Österreich hat<br />

gezeigt, dass Coping- Complianceprobleme, beeinträchtigte Denkprozesse,<br />

Gedächtnisleistungen, Selbstversorgungsdefizite, Angst, Störung des Selbstwertgefühls<br />

als meistgenannte <strong>Pflege</strong>diagnosen in den Dokumentationen<br />

erscheinen. Somit stellt die <strong>Pflege</strong>diagnostik ein vorwiegend problemorientiertes<br />

Instrument der <strong>Pflege</strong>nden dar.<br />

Die Ausführungen zeigen, dass das problemorientierte Arbeiten in der<br />

psychiatrischen <strong>Pflege</strong> nicht unproblematisch ist. Schmidt [6] vertritt die<br />

Meinung, wenn Beratung hilfreich sein soll, kann sie dies nur, wenn die<br />

Patienten erleben: "Ich kann selbst hilfreiches, lösendes gestalten, ich kann<br />

das Problem Erlebte selbst erfolgreich auflösen"(S. 91). Der Fokus muss<br />

demzufolge auf alle Aspekte des eigenen Tuns des Patienten ausgerichtet<br />

sein, da dies am schnellsten und wirkungsvollsten selbst gestaltet und auch<br />

verändert werden kann.<br />

Ergebnisse<br />

Obwohl von wachsender Popularität ist der Begriff in der aktuellen Diskussion<br />

oft nur vage gefasst. So beschreibt Nestmann [4] Ressourcen als: „Letztlich<br />

alles, was von einer bestimmten Person in einer bestimmten Situation<br />

wertgeschätzt oder als hilfreich erlebt wird, kann als eine Ressource betrachtet<br />

werden (S. 362)“.<br />

Willutzki [8] geht davon aus, dass Ressourcen für die Bewältigung alltäglicher<br />

Anforderungen von zentraler Bedeutung und somit letztlich unserer<br />

psychischen und physischen Gesundheit sowie unserem Wohlbefinden von<br />

ihrer Verfügbarkeit und ihrem Einsatz abhängig sind. Ressourcen, so argumentiert<br />

sie, sind Potentiale, deren Einsatz lebenserhaltende und verbessernde<br />

Effekte erzielen. Wie Potentiale eingeschätzt werden, hängt davon<br />

ab, inwieweit sie im Dienste zentraler Motive, Ziele und Interessen der Person<br />

stehen. Schiepek und Cremers [5] schreiben: „Ressourcen hat man nicht<br />

nur, sondern aktiviert sie, nimmt sie wahr und entwickelt sie in Abhängigkeit<br />

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