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Anschauliche Geometrie

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<strong>Anschauliche</strong> <strong>Geometrie</strong> 11 Divisionsalgebren und Topologie I 38<br />

11 Divisionsalgebren und Topologie I<br />

Definition 11.1. Ein K-Vektorraum A heißt K-Algebra, wenn eine K-bilineare Abbildung<br />

β : A × A → A gegeben ist („Produkt“). Statt β(a, b) schreiben wir auch a · b. A heißt Divisionsalgebra,<br />

wenn die Gleichungen ax = b und yc = d für alle a, b, c, d ∈ A mit a ≠ 0, c ≠ 0 immer<br />

eindeutig für x, y lösbar sind.<br />

Im Folgenden geht es stets um endlichdimensionale Divisionsalgebren /R.<br />

Sei A eine endlichdimensionale R-Algebra mit einem involutorischen Antiautomorphismus<br />

a ↦→ a, das heißt einer Abbildung ( · ) : A → A mit a = a für alle a ∈ A und (ab) = b · a. Wir<br />

wollen die Verdopplung von A folgendermaßen definieren:<br />

• Als Vektorraum haben wir A 2 = A ⊕ A,<br />

• als Multiplikation (a, b) · (u, v) := (au − vb, bu + va) (R-bilinear).<br />

Ist zum Beispiel A = R, dann ist A 2 ∼ = C.<br />

Wir haben hierbei die Inklusion A → A 2 , a ↦→ (a, 0). Wenn A ein Einselement 1 hat, so ist<br />

(1, 0) Einselement von A 2 .<br />

Setze e := (0, 1) ∈ A 2 . Dann ist b · e = (0, b), das heißt, (a, b) = a + be mit a, b ∈ A.<br />

Es gelten folgende Rechenregeln:<br />

• a(be) = (ab)e,<br />

• insbesondere e 2 = −1,<br />

• (ae)b = (ab)e,<br />

• (ae)(be) = −ba.<br />

Die Hamilton’schen Quaternionen sind definiert als C 2 = H (Verdopplung). Elemente von C 2<br />

haben die Form<br />

ξ = a + be<br />

mit a, b ∈ C. Es ist a = a 0 + a 1 i, b = a 2 + a 3 i, und wir setzen j := e, k := ie, dann ist<br />

und die Multiplikation ist gegeben durch<br />

ξ = a 0 + a 1 i + a 2 j + a 3 k,<br />

i 2 = j 2 = k 2 = −1,<br />

wobei<br />

ki = j = −ik, ij = k = −ji, jk = i = −kj.<br />

Will man die Konstruktion der Verdopplung iterieren, braucht man in A 2 eine Konjugation. Sie<br />

wird definiert durch<br />

a + be := a − be.<br />

Bemerkung 11.2. Beim Verdoppeln werden die algebraischen Eigenschaften immer schlechter.<br />

Zum Beispiel ist A im Allgemeinen nicht kommutativ, und A 2 ist im Allgemeinen nicht assoziativ,<br />

wenn A nicht kommutativ war.

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