24.10.2014 Aufrufe

LUFTWAFFEN - Netteverlag

LUFTWAFFEN - Netteverlag

LUFTWAFFEN - Netteverlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

BUNDESWEHR<br />

nicht mehr ausreichen. Allerdings gibt es zu<br />

besonderen Anlässen, wie z.B. zum Jubiläum<br />

„10 Jahre Einsatzführungskommando<br />

der Bundeswehr“, Sonderfeldpostämter, die<br />

dann im Inland auch Sammlerwünschen<br />

Rechnung tragen.<br />

Lassen Sie uns doch noch wissen, wann<br />

für Sie als Soldat die „Feldpost“ zum ersten<br />

Mal zu einem Begriff wurde?<br />

Postkarten sowie 270000 Pakete und Päckchen.<br />

Wie sind die Zuständigkeiten der beteiligten<br />

Stellen in der Bundeswehr verteilt?<br />

Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr<br />

in Geltow bei Potsdam definiert den<br />

Bedarf an Feldpostämtern im Einsatzgebiet.<br />

Grundlage dafür ist immer die Anzahl der<br />

vor Ort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten.<br />

Das Streitkräfteunterstützungskommando<br />

in Köln-Wahn ist für den eigentlichen<br />

Versorgungsablauf und die notwendige<br />

Abstimmung mit der Deutschen Post/DHL<br />

verantwortlich.<br />

Welche Rolle spielt die Deutsche Post/<br />

DHL, und sind auch andere zivile Logistikunternehmen<br />

beteiligt?<br />

Die Deutsche Post/DHL ist zum einen<br />

grundsätzlich der Beförderer der Feldpost<br />

im Inland und zum anderen wie ausgeführt<br />

Truppensteller für die Feldpostleitstelle<br />

Darmstadt sowie die im Einsatzgebiet zu<br />

betreibenden Feldpostumschlagämter (z. B.<br />

Mazar-e-Sharif oder Prizren im Kosovo) und<br />

Feldpostämter. Den eigentlichen Transport<br />

der Feldpost im Zuge der Folgeversorgung<br />

übernehmen zum Teil auch zivile Transportunternehmen<br />

im Auftrag des Logistikzentrums<br />

der Bundeswehr.<br />

Können Sie unseren Lesern sagen, wie<br />

dabei die Beachtung des grundgesetzlich<br />

garantierten Post- und Fernmeldegeheimnisses<br />

von allen beteiligten Stellen<br />

sichergestellt wird?<br />

14<br />

Durch den Einsatz von qualifiziertem und<br />

erfahrenem Feldpostfachpersonal (auch die<br />

genannten Reservisten) stellt die Deutsche<br />

Post/DHL die Umsetzung der Weltpostverträge,<br />

die auch das Postgeheimnis erfassen,<br />

bis zur Übergabe an die Verantwortlichen in<br />

den militärischen Einheiten und Dienststellen<br />

unmittelbar sicher. Darüber hinaus führt<br />

die Deutsche Post/ DHL die Ausbildung und<br />

Einweisung ausgewählter Postverantwortlicher<br />

in den Einsatzverbänden sorgfältig<br />

durch und unterstützt sie fachlich bis in die<br />

Einsatzgebiete. Der Transport der Feldpost<br />

im Einsatzgebiet wird vorrangig im Rahmen<br />

von militärisch gesicherten Transporten beziehungsweise<br />

mit Luftfahrzeugen durchgeführt.<br />

Vor allem die Philatelisten beschäftigen<br />

sich intensiv, ich möchte sagen fast<br />

wissenschaftlich, mit allen Aspekten der<br />

Feldpost. Damit transportieren sie auch<br />

immer wieder den sicherheitspolitischen<br />

Hintergrund der Auslandseinsätze und<br />

vor allem das, was hinter der Feldpost<br />

steht, nämlich die Auftragserfüllung<br />

unserer Soldaten. Sagen Sie uns doch<br />

bitte, warum die restriktiven Vorgaben<br />

der Zentralen Dienstvorschrift 77/1<br />

„Postvorschrift für die Bundeswehr“<br />

das Abfertigen von Sammlerbelegen per<br />

Feldpost verbieten.<br />

Sie haben die für den Feldpostbetrieb geltende<br />

Zentrale Dienstvorschrift der Bundeswehr<br />

angesprochen. Dort ist festgelegt, dass die<br />

Bundeswehr keinen sogenannten „Sammlerservice“<br />

betreibt. Daher werden Feldpostsendungen,<br />

die als „Sammlerpost“ gekennzeichnet<br />

sind, von vorneherein gar nicht<br />

angenommen. Würden die Feldpostämter<br />

im Einsatz zusätzlich auch noch Sammlerpost<br />

bearbeiten müssen, wäre einerseits der<br />

eigentliche Auftrag, die „Betreuung und Fürsorge<br />

eingesetzter Soldatinnen und Soldaten<br />

sowie deren Angehöriger“ beeinträchtigt,<br />

andererseits würde der Umfang des eingesetzten<br />

Feldpostfachpersonals, unabhängig<br />

von den zusätzlich entstehenden Kosten,<br />

Feldpost ist für mich während meiner gesamten<br />

Dienstzeit, inzwischen gut 42<br />

Dienstjahre, völlig unabhängig von der jeweiligen<br />

Verwendung, nicht nur immer ein<br />

Begriff gewesen, sondern sie hatte und hat<br />

für mich stets eine besondere Bedeutung.<br />

Mit Beginn der Einsätze der Bundeswehr im<br />

Ausland wurde diese Bedeutung nur intensiver<br />

in die allgemeine öffentliche Wahrnehmung<br />

gerückt.<br />

Können Sie sich daran erinnern, wann<br />

Sie den ersten und den letzten Feldpost-<br />

Brief geschrieben haben?<br />

Ich erinnere mich sehr gut: Zum ersten Mal<br />

habe ich während des Einsatzes der Bundeswehr<br />

in Somalia, also UNOSOMII, durch<br />

Schreiben aus Deutschland an die Kameraden<br />

im Einsatz, Feldpost intensiv persönlich<br />

genutzt. Darüber hinaus war Feldpost für<br />

mich das wesentliche Kommunikationsmittel<br />

nach Hause zu meiner Familie, als<br />

ich von November 1998 bis April 1999 als<br />

Kommandeur der Multinationalen Brigade<br />

Center in Sarajevo, Bosnien-Herzegowina,<br />

im SFOR-Einsatz war. Und den letzten Feldpostbrief<br />

habe ich erst vor wenigen Tagen<br />

versandt. Als Befehlshaber des Einsatzführungskommandos<br />

der Bundeswehr nutze ich<br />

die Möglichkeiten der Feldpost kontinuierlich,<br />

um mit Kameraden im Einsatz zu kommunizieren.<br />

Werden Sie die Gelegenheit heute noch<br />

nutzen, jemandem per Feldpost einen<br />

persönlichen Gruß zu senden?<br />

Selbstverständlich lasse ich mir als Befehlshaber<br />

anlässlich des 10-jährigen Bestehens<br />

des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr<br />

die Chance nicht entgehen, heute<br />

noch Jubiläumspost zu versenden!<br />

Ich bin sicher, dass sich der Empfänger<br />

oder die Empfängerin freuen wird und<br />

danke Ihnen im Namen aller Leser der<br />

Deutschen Briefmarken-Revue für das<br />

interessante Gespräch.<br />

Die Fragen stellte Franz-Josef Pütz, AIJP<br />

Abdruck mit freundlicher Genehmigung der<br />

Deutschen Briefmarken Revue.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!