LUFTWAFFEN - Netteverlag
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„... mit beiden Beinen voll im Kampfgeschehen !“<br />
Aus den Feldpostbriefen eines Flieger-Asses und Ritterkreuzträgers<br />
GESCHICHTE<br />
Theo Nordmann wird am 18. Dezember<br />
1918 als sechstes von acht Kindern<br />
in Dorsten (Westfalen) geboren. Er tritt<br />
am 01.November 1937 in die Luftwaffe<br />
ein und besucht die Luftkriegsschule<br />
in Gatow. An der Stukaschule wird er<br />
zum Flugzeugführer ausgebildet.<br />
1. April 1943 wird er Hauptmann und<br />
übernimmt am 14. August 1943 die II./<br />
Stuka-Geschwader 3. Am 1. April 1944<br />
zum Major befördert, fliegt er im April<br />
seinen 1000. Einsatz.<br />
Es folgt die Umrüstung des Geschwaders<br />
auf Fw 190. Im August 1944 absolviert er<br />
seinen 1111. Feindflug. Am 17. September<br />
1944 erhält er die Schwerter. Am 15.<br />
Dezember 1944 wird er schließlich zum<br />
Kommodore des Schlachtgeschwaders III<br />
ernannt. Am 19. Januar 1945 kollidiert<br />
seine Maschine bei einem Einsatz bei<br />
schlechtem Wetter mit der Maschine seines<br />
Rottenfliegers, beide Piloten sterben.<br />
Mit 1191 Feindflügen hat Nordmann<br />
nach Hans-Ulrich Rudel die meisten Einsätze<br />
aller Sturzkampf- und Schlachtpiloten<br />
geflogen.<br />
Feldpost<br />
Aus dem Nachlaß von Theo Nordmann<br />
liegen dem Autor neun Feldpostbriefe<br />
und eine Vielzahl von Fotos vor, die das<br />
Leben und Erleben dieses herausragenden<br />
Fliegers in einer Phase des 2. Weltkrieges<br />
dokumentieren.<br />
Die meisten Briefe schreibt er von der<br />
Nordostfront in Rußland und sind an die<br />
Eltern, vor allem an seine Mutter und an<br />
die Geschwister gerichtet. Zwei weitere<br />
kommen aus Frankreich (Cognac und<br />
Paris) und einer aus Wien.<br />
Die Feldpost ist auch bei Theo Nordmann<br />
wie bei den meisten Soldaten aller Zeiten<br />
ein zentrales Thema. Sie ist das wichtigste<br />
Mittel der Beziehungspflege zwischen<br />
Front und Heimat und befördert<br />
die Liebesbezeugungen, die Hoffnungen,<br />
Ängste und Tröstungen der Absender.<br />
Theo Nordmann schreibt am 16. Februar<br />
1944 seiner Mutter, dass ihr „lieber Brief<br />
vom 29. Januar ihm viel, viel Freude gemacht<br />
hat und der wieder einmal das<br />
alt vertraute und geliebte Stück engster<br />
Heimat und Familie in (seinem) ruhelosen<br />
Dasein in greifbare Nähe rückte und<br />
Er nimmt mit seiner Staffel erfolgreich<br />
am Westfeldzug teil und wird bereits im<br />
Mai 1940 nach 60 Frontflügen mit dem<br />
Eisernen Kreuz II. Klasse und im August<br />
des gleichen Jahres mit dem EK I. Klasse<br />
ausgezeichnet. Mit seiner Staffel, der<br />
7. Staffel der III. Gruppe Sturzkampfgeschwader<br />
1, fliegt er anschließend gegen<br />
England und Einsätze im Mittelmeerraum.<br />
Hier versenkt er insgesamt 5000<br />
BRT Schiffstonnage und zerstört durch<br />
Volltreffer Hafenanlagen und Flugplätze<br />
auf Malta. Der „Ehrenpokal für besondere<br />
Leistungen im Luftkrieg“ wird ihm<br />
am 21. April 1941 überreicht. Am 22.<br />
Juni 1941 erfolgt die Verlegung an die<br />
Ostfront, wo man ihm am 17. September<br />
nach 200 Feindflügen und der Vernichtung<br />
von 21 Panzern und 14 Flakbatterien<br />
das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz<br />
verleiht.<br />
Im Oktober 1941 Oberleutnant, wird er<br />
Kapitän der 8. Staffel und fliegt am 20.<br />
August 1942 seinen 600. Einsatz. Zwischen<br />
September bis Dezember 1942 wird<br />
er an die Erprobungsstelle Rechlin kommandiert,<br />
danach kommt er wieder an<br />
die Front. Am 1. Februar 1943 absolviert<br />
er seinen 700. Feindflug, wofür er am 16.<br />
März 1943 das Eichenlaub erhält. Am<br />
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