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LUFTWAFFEN - Netteverlag

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Die deutsche Feldpost im zweiten Weltkrieg<br />

Einsatz und Dienste der Feldpostbeamten<br />

GESCHICHTE<br />

„Die Angehörigen der Feldpost hatten<br />

keinerlei militärische Handlungen<br />

vorzunehmen.“<br />

Während des Zweiten Weltkrieges sind<br />

geschätzte 30 bis 40 Milliarden Feldpostsendungen<br />

im deutschen Postbereich<br />

versandt worden. Davon ist bislang lediglich<br />

ein verschwindend kleiner Teil erfasst.<br />

Das noch greifbare Material in Privathand<br />

sollte möglichst bald verifiziert<br />

werden. Vor dem Hintergrund der Tatsache,<br />

dass die Kriegsgeneration ausstirbt,<br />

ist es höchste Zeit, das noch vorhandene<br />

Material zu erschließen. Erfahrungen<br />

belegen, dass die Kinder- und Enkelgeneration<br />

von Feldpostbriefverfassern oft<br />

keine Einstellung zu diesem bedeutungsvollen<br />

Material haben, was in der Regel<br />

zur Vernichtung von Nachlässen führt.<br />

Es besteht rascher Handlungsbedarf.<br />

Leistung der Feldpostmänner<br />

Während im Jahre 1940 der weihnachtliche<br />

Spitzenverkehr 91 Millionen Päckchen<br />

erreichte, betrug er 1941 rund 135<br />

Millionen. Nachrichtenpost - im Jahre<br />

1940 - 239 Millionen Sendungen. Im<br />

Dezember 1941 - 317 Millionen Sendungen<br />

- so drücken diese Zahlen eine Großleistung<br />

der Feldpost aus. So forderte die<br />

Feldpost im November 1941 für die 67<br />

Millionen Feldpostpäckchen und 1,9 Millionen<br />

Postbeutel gleich 5500 Güterwagen<br />

zum Transport bei der Reichbahn.<br />

Welchen Eindruck die permanente Thematisierung<br />

der Feldpostvorschriften<br />

und der Zensurstellen in den Organen<br />

der Wehrmacht und der NSDAP auf das<br />

Schreibverhalten der Soldaten und ihrer<br />

Angehörigen machte, ist schwer auszumachen.<br />

Hemmenden Einfluss auf ein<br />

freies Schreiben mögen mitunter auch<br />

traumatisierende Kriegserlebnisse gehabt<br />

haben, die in den Briefen kaum reflektiert<br />

werden. Da ein Feldpostbrief ein<br />

Lebenszeichen und ein potentieller Abschiedsbrief<br />

zugleich ist, könnten Abwägungen<br />

über die Selbstdarstellung oder<br />

auch Überlegungen zur Zumutbarkeit<br />

von Mitteilungen zu einer sogenannten<br />

inneren Zensur geführt haben.<br />

Stimmungsberichte sowie das Beilegen<br />

von Bildern und Abbildungen aller Art<br />

unterliegen der Geheimhaltung. Der<br />

Zweck der Prüfung besteht in der Verhinderung<br />

und Abwehr von Spionage und<br />

„Zersetzung“. Folgende Inhalte dürfen<br />

nicht übermittelt werden:<br />

1. Angaben über dienstliche Vorgänge,<br />

die der Geheimhaltung unterliegen.<br />

2. Gerüchte aller Art.<br />

3. Lichtbilder und Abbildungen aller Art,<br />

die der Geheimhaltung unterliegen.<br />

4. Feindpropaganda (Flugblätter).<br />

5. Kritische Äußerungen über Maßnahmen<br />

der Wehrmacht und der Reichsregierung.<br />

6. Äußerungen, die den Verdacht der<br />

Spionage, Sabotage und „Zersetzung“<br />

erwecken.<br />

Über den Aufbau der Feldpost<br />

Die „Deutsche Postzeitung“ berichtet,<br />

dass sie in ihrer jetztigen Gestalt erst wenige<br />

Jahre alt sei. Man habe den Versuch<br />

gemacht, den Aufbau ganz der jedem<br />

Postbeamten geläufigen Gliederung der<br />

Reichspost anzupassen, und habe nur<br />

die Stufenleiter Reichspostministerium -<br />

Reichspostdirektion - Postamt, in Heeresfeldpostmeister<br />

- Armeefeldpostmeister<br />

- Feldpostamt abzuwandeln brauchen.<br />

Die Dienststellen der Feldpost sind ausschließlich<br />

mit Beamten der Reichspost<br />

besetzt und auch die notwendigen Kraftwagen<br />

stellt die Reichspost.<br />

Jedes Feldpostamt erhält einen Großraum-Kraftomnibus,<br />

in die eine Postdiensteinrichtung,<br />

ähnlich wie bei den<br />

fahrbaren Postämtern, eingebaut wird.<br />

Die Feldpostämter werden in möglichster<br />

Nähe der Truppenunterkünfte im<br />

Operationsgebiet untergebracht. Wenn<br />

daher die Zahlen der Feldpostnummer<br />

in der Anschrift richtig und deutlich vermerkt<br />

werden und die Postsammelstelle<br />

richtig angegeben ist, wird jede Sendung<br />

schnell den Empfänger erreichen. Verzögerungen<br />

können immer vorkommen. Es<br />

Die Zensurbehörden nehmen ihre Arbeit<br />

am 12. März 1940 auf. Grundlage für<br />

inhaltliche Kontrolle von Feldpost ist die<br />

„Verordnung über den Nachrichtenverkehr“.<br />

Angaben von Truppen- und<br />

Dienststellenbezeichnungen oder Orten,<br />

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