ZAHNÄRZ TEBLATT
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Dazu zählen:<br />
Implantat-getragene Suprakonstruktionen,<br />
Teleskoparbeiten,<br />
Stegarbeiten,<br />
Geschiebearbeiten,<br />
Herausnehmbare Zahnersatzgerüste.<br />
Der CAD/CAM-hergestellte Zahnersatz kann auf Restzahnstümpfen<br />
und/oder Implantatabutments befestigt werden<br />
und gewährt eine rundum ästhetische und funktionelle<br />
Versorgung.<br />
In-Vitro Prüfungen – die Kausimulation<br />
Um ein Gerüstmaterial für die Verwendung empfehlen zu<br />
können, muss der entsprechende Zahnersatz nach einer<br />
artifiziellen Alterung durch Kausimulation, die einer Tragezeit<br />
von 5 Jahren im Mund entspricht, einer Kraft von mindestens<br />
500 N ohne Bruch oder Abplatzen der Verblendung standhalten.<br />
Die Universität Regensburg führte an Einzelkronen<br />
und mehrgliedrigen Brücken aus PEEK-OPTIMA ® von der<br />
Firma JUVORA eine entsprechende Kausimulation durch<br />
(1,2 x 10 6 Kauzyklen mit einer mechanischen Belastung<br />
von 50 N sowie eine thermozyklische Prüfung von 3000<br />
Zyklen x 5 C/55 C) (Abb. 4). Das Ergebnis der Studie: Der<br />
Mindestwert von 500 N (Bruchkraft) wurde in allen Fällen<br />
deutlich überschritten. Für verblendete Einzelkronen lag<br />
der Mittelwert bei 1609 N, für unverblendete, dreigliedrige<br />
Brücken bei 2750 N und für verblendete, dreigliedrige<br />
Brücken bei 1310 N [4].<br />
Abrechnung<br />
Wenn implantatgetragene Suprakonstruktionen, Teleskop-,<br />
Steg- und Geschiebearbeiten sowie herausnehmbare<br />
Zahnersatzgerüste aus dem Werkstoff PEEK gefertigt<br />
werden, handelt es sich um im Bereich der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV) bisher nicht anerkannte Versorgungsmethoden.<br />
Bei Zahnersatz aus dem PEEK-Werkstoff<br />
werden keine Festzuschüsse ausgelöst. Die Versorgung<br />
muss bei GKV-Patienten nach entsprechender Aufklärung<br />
und Vereinbarung privat auf Basis GOZ bzw. BEB abgerechnet<br />
werden.<br />
Fazit<br />
Der Werkstoff PEEK wird aufgrund seiner herausragenden<br />
chemischen und physikalischen Eigenschaften seit langem<br />
von der Industrie genutzt. Wegen seiner umfassend nachgewiesenen<br />
Biokompatibiltät als Implantatmaterial und<br />
knochenähnlichen elastischen Eigenschaften hält das<br />
Vita<br />
DR. MED. DENT. ANDRÉ HUTSKY,<br />
MBA<br />
Zahnmedizin-Studium, verantwortliche<br />
Leitung der Obdachlosen-Zahnarztpraxen<br />
der MUT Gesellschaft für<br />
Gesundheit, Referent und zahnmedizinischer<br />
Sachverständiger im Bereich Leistungs- und<br />
Gesundheitsmanagement PKV, MBA Health Care Management-<br />
Studium, Geschäftsführer der biodentis Schulungszentrum<br />
GmbH, Mitglied der Geschäftsführung der R+K CAD/CAM<br />
Technologie GmbH & Co. KG, designierter Studiengangsleiter<br />
B.Eng. Digitale Dentale Technologie* an der praxisHochschule<br />
(* in Akkreditierung).<br />
ZTM Daniel Ellmann.<br />
Material seit längerer Zeit auch Einzug in viele Bereiche<br />
der Medizin, respektive Zahnmedizin. Hier rückt der Fokus<br />
nun zunehmend auf die Indikationen von (bedingt)<br />
herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz. Der<br />
aktuelle Wissens- und Erfahrungsstand deutet auf eine<br />
vielversprechende Zukunft für PEEK im zahnmedizinischen<br />
Sektor hin. Es gibt noch Bedarf an weiteren wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen, um zusätzliche Einsatzgebiete<br />
für PEEK zu erschließen. Es ist davon auszugehen, dass<br />
sowohl die Nachfrage nach biokompatiblen, metallfreien<br />
Materialien, als auch die zunehmende Berücksichtigung<br />
umweltzahnmedizinischer Aspekte dazu beitragen, dass<br />
PEEK als zahnärztlicher Werkstoff weiter an Bedeutung<br />
gewinnt.<br />
ß<br />
—<br />
Dr. André Hutsky,<br />
ZTM Daniel Ellmann,<br />
Dr. Andreas Schwitalla<br />
Dr. Andreas Schwitalla.<br />
Die Literaturliste können Sie unter<br />
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