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ZAHNÄRZ TEBLATT

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Vita<br />

PROF. DR. J. MANHART<br />

1994 Approbation nach Studium der<br />

Zahnheilkunde in München<br />

1994–2000 Wissenschaftlicher Assistent,<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung der LMU München<br />

1997 Promotion<br />

1997–1998 Forschungsaufenthalt in Houston, USA,<br />

für den Bereich zahnärztliche Werkstoffkunde,<br />

interdisziplinäre Therapieplanung und ästhetische<br />

Behandlungskonzepte als Adjunct Assistant Professor,<br />

Biomaterials Research Center, University of Texas<br />

2001 Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung der<br />

LMU München<br />

2003 Habilitation und Lehrbefugnis für das Fachgebiet<br />

„Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde”<br />

2010 Ernennung zum Professor an der Poliklinik für<br />

Zahnerhaltung der LMU München<br />

direkten Provisoriums mit korrekter Dimension und Ausrichtung<br />

(Abb. 5 a und b). Zur Sicherstellung einer funktionell<br />

und ästhetisch qualitativ hochwertigen Versorgung bis zur<br />

Eingliederung der Vollkeramikkrone wurde ein indirektes<br />

Langzeitprovisorium im zahntechnischen Labor angefertigt<br />

(Abb. 6). Das mit temporärem eugenolfreiem Zement<br />

befestigte Laborprovisorium integriert sich perfekt sowohl<br />

in die umgebende Bezahnung (Abb. 7) als auch in das<br />

Lippenprofil (Abb. 8).<br />

Etwa ein Jahr nach Behandlungsbeginn wurde ein erneutes<br />

apikales Röntgenbild des Zahnes angefertigt, welches<br />

reizlose periapikale Verhältnisse zeigte. Daraufhin wurde<br />

schließlich die endgültige Keramikrestauration angefertigt.<br />

Hierfür wurde ein entsprechend der anatomisch korrekten<br />

Form reduziertes Kronengerüst aus lithiumdisilikatverstärkter<br />

Glaskeramik gepresst und mit Verblendkeramik überschichtet<br />

(Press-Schicht-Technik) (Abb. 9 a und b).<br />

Nach der Abnahme des Langzeitprovisoriums und gründlicher<br />

Reinigung des Zahnstumpfes mit rotierenden Bürstchen<br />

zeigt sich eine klinisch gesunde Gingiva (Abb. 10). Mit<br />

eingefärbten Try-in-Pasten wurde intraoral an feuchten<br />

Zähnen die Schichtung der Keramikkrone kontrolliert und<br />

die korrekte Farbe des Kompositeinsetzklebers ermittelt.<br />

Nachfolgend wurden die Innenflächen der Lithiumdisilikat-<br />

Glaskeramikkrone für 20 s mit Flusssäure geätzt und<br />

anschließend silanisiert. Nach der adhäsiven Vorbehandlung<br />

des Zahnstumpfes wurde die Keramikkrone mit einem<br />

dualhärtenden Befestigungskomposit definitiv eingesetzt.<br />

Die Restauration zeigt eine hervorragende funktionelle und<br />

ästhetische Integration in die Zahnreihe (Abb. 11 a und b)<br />

und harmoniert perfekt im Dialog mit den Lippen (Abb. 12 a<br />

und b). Auch im Durchlicht imponieren die hervorragenden<br />

lichtoptischen Eigenschaften der Keramikkrone, welche<br />

sich nicht von der umliegenden natürlichen Bezahnung<br />

unterscheidet (Abb. 13). Unter UV-Licht lässt sich die<br />

vorhandene Fluoreszenz der Restauration nachweisen, die<br />

ebenfalls nicht von der natürlichen Zahnhartsubstanz<br />

abzugrenzen ist (Abb. 14). Die Patientin zeigte sich mit<br />

dem Ergebnis vollauf zufrieden und präsentierte wieder<br />

ein offenes und herzliches Lächeln (Abb. 15).<br />

Fazit für die Praxis<br />

Vollkeramische Restaurationen haben mittlerweile einen<br />

sehr hohen Qualitätsstandard erreicht und sind für die<br />

moderne konservierende und prothetische Zahnheilkunde<br />

zu einem unverzichtbaren therapeutischen Instrument<br />

geworden. Eine ausgezeichnete Ästhetik und eine hohe<br />

Gewebeverträglichkeit zeichnen diese Werkstoffgruppe<br />

aus. Klinische Studien zeigen hervorragende Überlebensdaten<br />

vollkeramischer Versorgungen, wenn zu Beginn<br />

der Behandlung eine korrekte Indikation gestellt wird,<br />

werkstoff- oder patientenbedingte Limitationen beachtet<br />

werden und aus den verschiedenen Keramikarten die<br />

fallbezogen richtige Auswahl getroffen wird. Neben der<br />

korrekten zahntechnischen Herstellung sollten eine präzise<br />

Präparations- und eine geeignete Befestigungstechnik zum<br />

Einsatz kommen.<br />

ß<br />

—<br />

Prof. Dr. Jürgen Manhart,<br />

ZT Hubert Schenk<br />

Korrespondenzadresse:<br />

Prof. Dr. Jürgen Manhart<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung und<br />

Parodontologie<br />

Goethestraße 70<br />

80336 München<br />

E-Mail: manhart@manhart.com<br />

Internet: www.manhart.com<br />

www.dental.education<br />

Die Autoren bieten Seminare und<br />

praktische Arbeitskurse im Bereich<br />

der ästhetisch-restaurativen<br />

Zahnheilkunde (Vollkeramik,<br />

Behandlungsplanung Zahnarzt<br />

und Zahntechniker, Komposit,<br />

postendodontische Versorgung) an.<br />

Prof. Dr. Jürgen Manhart.<br />

ZT Hubert Schenk.<br />

F A C H L I C H E S<br />

O K T O B E R 2 0 14 | N Z B | F A C H L I C H E S<br />

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