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Rote Liste Moose

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ROTE LISTE MOOSE; NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 11 (4) 2002 9<br />

phile Arten weniger gravierend gewesen sein<br />

als im restlichen Brandenburg. Eine Sonderentwicklung<br />

hat sich im Bereich von Rüdersdorf<br />

vollzogen, wo bis in die neunziger Jahre hinein<br />

tonnenweise Kalkstaub aus den dort befindlichen<br />

Betonwerken in die weitere Umgebung<br />

geblasen wurde. Die positiven Auswirkungen<br />

auf <strong>Moose</strong> sind bis in den Berliner Raum hinein<br />

nachzuweisen und zeigen sich am gehäuften<br />

Auftreten kalkliebender Arten wie etwa Thuidium<br />

abietinum. Auch eine Reihe von epiphytischen<br />

Arten hat davon profitiert. Nachdem<br />

nun wirksame Staubfilter eingebaut worden<br />

sind, ist auch hier mit einer rückläufigen Entwicklung<br />

zu rechnen.<br />

Gravierende Veränderungen hat es naturgemäß<br />

vor allem in den Ballungsräumen durch<br />

Grundwasserabsenkungen, Bebauung und Immissionen<br />

der verschiedensten Art gegeben. In<br />

Berlin ist der Grundwasserspiegel seit den sechziger<br />

Jahren bis zu 5 m gesunken mit den entsprechenden<br />

Auswirkungen auf Moore und<br />

Feuchtgebiete. Empfindlichere Epiphyten ließen<br />

sich an Bäumen überhaupt nicht mehr<br />

nachweisen und konnten sich teilweise nur<br />

noch auf Mauerstandorten halten. Andererseits<br />

wurden hier durch den Reichtum an verschiedenen<br />

anthropogenen Standorten auch für einige<br />

Arten günstige Siedlungsbedingungen geschaffen.<br />

Ähnlich stark war der Rückgang epiphytischer<br />

und epilithischer Arten in großen Teilen des<br />

südlichen und südöstlichen Brandenburgs, hier<br />

vor allem durch die SO 2 -Immissionen aus Braunkohlekraftwerken<br />

bedingt. In der Niederlausitz<br />

und im Luckauer Raum kamen die großflächigen<br />

Landschaftszerstörungen durch den Braunkohletagebau<br />

hinzu. Hierdurch wurden nicht<br />

nur wertvolle Standorte unwiederbringlich vernichtet,<br />

sondern durch Abpumpen des Grundwassers<br />

auch Moore und Feuchtgebiete trockengelegt<br />

bzw. degradiert.<br />

Inwieweit sich die Verhältnisse im westlichen<br />

Brandenburg verschlechtert haben, ist wenig<br />

dokumentiert. In der Prignitz hat sich vor allem<br />

das Verschwinden der Moorheiden durch Nutzungswandel<br />

und Trockenlegung negativ ausgewirkt.<br />

4 Möglichkeiten des<br />

Schutzes von <strong>Moose</strong>n<br />

Was die Hauptgefährdungsursachen wie Luftverschmutzung,<br />

Eutrophierung, Industrie, Landund<br />

Forstwirtschaft sowie Entwässerung der<br />

Abb. 4<br />

Lesesteinhaufen am Rande eines Kiefernjungwuchses. Wertvoller Standort für Silikatfelsmoose, hier Racomitrium heterostichum<br />

und Andreaea rupestris. Lebuser Platte bei Biegen, 6.12.2001, Foto: M. Jahn

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