Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
New Work – Büroarbeit <strong>im</strong> Wandel<br />
Summe ergeben sich dann Geschosshöhen, die zu einer<br />
größeren Fassadenfläche führen und wiederum mit mehr<br />
Kosten verbunden sind.<br />
Es ist häufig zu beobachten, dass <strong>im</strong> Laufe der Jahre die<br />
ursprüngliche Planung von Großraumbüros verändert wird<br />
und <strong>im</strong> Zuge dessen <strong>im</strong>mer mehr <strong>Arbeit</strong>splätze in die Räumlichkeiten<br />
gestellt werden. In der Folge werden Telefonate<br />
und Gespräche von <strong>Arbeit</strong>skolleginnen und Kollegen <strong>im</strong>mer<br />
störender und auch spontane Besprechungen behindern<br />
das produktive <strong>Arbeit</strong>en und die Konzentration der Beschäftigten.<br />
Bewegungsflächen und Zugangswege zu den <strong>Arbeit</strong>splätzen<br />
werden eingeschränkt und Fluchtwege nicht<br />
selten versperrt.<br />
Aus der Sicht der Beschäftigten liegt der größte Nachteil des<br />
Großraumbüros in den nicht ausreichend kontrollierbaren<br />
Umgebungsbedingungen. Neben der bereits genannten<br />
Lärmbelästigung ist vor allem das nicht individuell regulierbare<br />
Kl<strong>im</strong>a und die nicht individuell regulierbare Beleuchtung<br />
zu nennen. Besonders nachteilig wirkt sich aus, dass in<br />
den Innenraumbereichen der Großraumbüros mit künstlicher<br />
Beleuchtung gearbeitet werden muss, auch wenn die Sonne<br />
scheint. Insbesondere unter dem letztgenannten Aspekt ist<br />
vollkommen unverständlich, dass Großraumbüros wieder<br />
eine Renaissance erleben (Call Center sind hier nur die Spitze<br />
des Eisberges).<br />
ihre tatsächlichen Kommunikationsbedürfnisse besser zu<br />
befriedigen.<br />
Zeitgleich zur Einführung von Gruppenbüros wurden vermehrt<br />
Informations- und Kommunikationstechniken eingesetzt,<br />
die die <strong>Arbeit</strong>splätze untereinander vernetzen und zu<br />
einer integrierten Auftragsabwicklung führen. Trotz der elektronischen<br />
Systeme verringert sich die Kommunikation der<br />
Beschäftigten untereinander allerdings nicht, sie wurde in<br />
die <strong>Arbeit</strong>sgruppen selbst verlagert oder erfolgt <strong>im</strong> Rahmen<br />
von Besprechungen und Konferenzen.<br />
Die Vorteile von Zellen- und Großraumbüros sollen<br />
miteinander verbunden und die Nachteile der beiden Büroformen<br />
möglichst vermieden werden. Es sollen die verbesserten<br />
Kommunikationsmöglichkeiten und die Flexibilität<br />
von Großraumbüros bewahrt und gleichzeitig Störungen der<br />
Konzentration vermieden werden.<br />
Je nach Gebäudetyp befinden sich die Gruppenbüros in<br />
Großräumen, die durch Trennwände und Raumgliederungssysteme<br />
voneinander abgeteilt sind oder in Teilabschnitten<br />
von Gebäuden mit geringerer Raumtiefe (z.B. bei Umwidmung<br />
von Zellenbüros in Gruppenräume). Sie zeichnen sich<br />
u. a. dadurch aus, dass sie in der Regel mindestens eine<br />
Fensterfront haben bzw. bei entsprechender Gebäudetiefe<br />
auch zwei Fensterfronten.<br />
3.3 Gruppenbüros<br />
Nachdem die Großraumbüros in Verruf gerieten, wurden<br />
vermehrt Gruppenbüros eingerichtet. Unter Gruppenbüros<br />
kann man sich Räumlichkeiten für ca. 3 bis 25 Personen<br />
vorstellen. Hier werden Beschäftigte mit vergleichbaren<br />
Tätigkeiten aus einer <strong>Arbeit</strong>seinheit zusammengefasst, um<br />
Durch flexible Trennwände und Wandsysteme werden die<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze in den Gruppenbüros von den Verkehrswegen<br />
und anderen Gruppenbüros räumlich getrennt. Gleichwohl<br />
können innerhalb der Gruppenbüros und an ihrer Peripherie<br />
zu anderen Gruppenbüros visuelle und akustische Störun-<br />
24