Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
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1 Büroarbeit in der Wissensgesellschaft<br />
1 Büroarbeit in der Wissensgesellschaft<br />
1.1 Büroarbeit ist Wissensarbeit<br />
und verbreitet sich <strong>im</strong>mer mehr<br />
Unsere Gesellschaft wandelt sich grundlegend, Industriearbeit<br />
üben nur noch ein Drittel der Erwerbstätigen aus, über<br />
die Hälfte des Bruttosozialprodukts entsteht heute in<br />
Dienstleistungsbranchen. Bereits 51 Prozent der Erwerbstätigen<br />
sind Angestellte. Somit ist verständlich, dass sich<br />
Büroarbeit <strong>im</strong>mer mehr verbreitet, bereits 11,2 Millionen<br />
Erwerbstätige arbeiteten 1999 in Büros, so stellte es eine<br />
Studie des Instituts für <strong>Arbeit</strong>smarkt- und Berufsforschung<br />
(IAB) fest, das sind über ein Drittel der Erwerbstätigen. Andere<br />
Untersuchungen sprechen sogar von 16,3 Millionen<br />
Bürobeschäftigten (www.buero-forum.de). Allerdings ist der<br />
Anstieg der <strong>Arbeit</strong>splätze <strong>im</strong> Büro nicht mehr so stark wie in<br />
den 70er und 80er Jahren (Troll, IAB 2000).<br />
intensive Tätigkeiten wie Software, Engineering, Service und<br />
Beratung. Mehr als die Hälfte unserer Wertschöpfung<br />
kommt heute schon aus solchen Tätigkeitsgebieten, und die<br />
Tendenz ist weiter steigend“ stellte Konzernchef Pierer 1999<br />
zum 100 jährigen Bestehen der Siemensstadt Berlin (IP, BerliNews.1999)<br />
fest.<br />
Büroarbeit ist <strong>Arbeit</strong> mit <strong>im</strong>materiellen Produkten, mit Informationen<br />
und Daten, es ist geistige <strong>Arbeit</strong>. Beschäftigte in<br />
Büros schreiben, berechnen, buchen, zeichnen, konzipieren,<br />
planen, entwickeln, skizzieren, forschen, vermitteln, leiten,<br />
informieren, prüfen, beraten, verwalten. Die Tätigkeit, die<br />
heute in den Büros verrichtet wird, ist überwiegend Wissensarbeit.<br />
Informationen werden aufgenommen, auf der<br />
Grundlage von Erfahrungen bewertet und verarbeitet und<br />
das dabei entstehende Wissen in Planungs- und Entscheidungsprozessen<br />
angewendet.<br />
Nicht die Produktion materieller Güter ist mehr der zentrale<br />
Faktor der gesellschaftlichen Wertschöpfung, vielmehr wird<br />
die Erzeugung, die Bearbeitung, die Integration, die Verwaltung,<br />
der Handel und der Transport von Informationen und<br />
Wissen <strong>im</strong>mer bedeutsamer. Wissensarbeit wird in Zukunft<br />
die westlichen Volkswirtschaften dominieren. „Bei Siemens<br />
verlagert sich die Wertschöpfung <strong>im</strong>mer mehr auf wissens-<br />
Heute werden nach dem „World Development Report“, dem<br />
jährlichen Bericht der Weltbank über den Stand der globalen<br />
ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung,<br />
mit der Produktion und Verteilung von Wissen mehr als die<br />
Hälfte des Bruttosozialprodukts in den OECD-Ländern produziert<br />
und die Hälfte der am schnellsten wachsenden US-<br />
Unternehmen sind „Wissensunternehmen“, die das Wissen<br />
und das Können ihrer Angestellten verkaufen (World Development<br />
Report 1998/99). Wir entwickeln uns zu einer Wissensgesellschaft.<br />
Dieser radikale Strukturwandel hat seine zentralen Ursachen<br />
vor allem in der rasanten Entwicklung der Mikroelektronik,<br />
sie durchdringt alle <strong>Arbeit</strong>sbereiche. Die Informatisierung<br />
der gesellschaftlichen <strong>Arbeit</strong> hat den Anstieg der Pro-<br />
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