Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
Gute Arbeit im Büro - IG Metall Gaggenau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
New Work – Büroarbeit <strong>im</strong> Wandel<br />
Beteiligungsgruppen zu einem gemeinsamen Erfolg verhelfen.<br />
rungskräften bekanntlich nicht nur bei Bürogestaltungsprozessen<br />
schwer.<br />
Die Aufgabe der Moderation besteht darin, die Beschäftigten<br />
in ihrer Eigenverantwortung und Selbstorganisation zu<br />
stärken, damit sie konstruktiv mitarbeiten können. Moderierte<br />
Beteiligung erfordert auch deshalb soziale Kompetenzen,<br />
da sich ohne Toleranz und Kompromissbereitschaft keine<br />
guten Ergebnisse erzielen lassen. Bekanntlich ist unzureichende<br />
und missverständliche Kommunikation eine der<br />
Hauptursachen für die Konfliktentstehung. Sind in einem<br />
Beteiligungsprozess bspw. mehrere Lösungsalternativen<br />
vorhanden, so ist es möglich, dass in den Gruppen unterschiedliche<br />
Vorstellungen, aber auch Fehlinterpretationen<br />
zu Konflikten führen. Es ist dann Aufgabe der Moderation,<br />
die geeigneten Informationen zu sammeln, die Probleme zu<br />
bewerten, die Lösungsalternativen <strong>im</strong> Detail darzulegen und<br />
einen Konsens zu finden.<br />
Zur praktischen Durchführung der Beteiligung sind verschiedene<br />
Gremien einzurichten, die den Planungsprozess begleiten.<br />
Außerdem sind während des Planungsprozesses<br />
einige „Sollbruchstellen“ einzubauen, die eine Korrektur der<br />
geplanten Maßnahmen erlauben und die Beteiligung unterstützen.<br />
Beteiligung stellt hohe Anforderungen an das Verhalten der<br />
Führungskräfte. Sie müssen den Beteiligungsprozess fordern<br />
und fördern, Vertrauen wagen und den beteiligten Personen<br />
auch in schwierigen Situationen den Rücken stärken.<br />
Schließlich müssen sie sich <strong>im</strong> Planungsprozess selber zurücknehmen,<br />
ohne den Eindruck zu gewinnen, ihrer Führungsrolle<br />
nicht gerecht zu werden – dies fällt den Füh-<br />
Auch die Rolle des Betriebsrats wandelt sich, wenn die Betroffenen<br />
in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse einbezogen<br />
werden. Statt Interessen zu vertreten und Inhalte<br />
vorzugeben, ist der Betriebsrat gefordert, den Prozess der<br />
Beteiligung mitzugestalten, indem er dafür sorgt, dass alle<br />
Beteiligten ihre Interessen gleichberechtigt einbringen können.<br />
Der Betriebsrat kann seine Aufgabe darin sehen, die<br />
verschiedenen Interessengruppen und Fachleute an einen<br />
Tisch zu bringen und bei auftretenden Konflikten zu moderieren.<br />
Dies schließt selbstverständlich nicht aus, dass der Betriebsrat<br />
an geeigneter Stelle auf seine Mitbest<strong>im</strong>mungsrechte<br />
verweist (Kapitel 9).<br />
6.1 Gremien der Beteiligung<br />
Analyse- und Planungsprozesse bei Neu- oder Umbaubauten<br />
von Büroräumen sind mit einem mehr oder weniger umfangreichen<br />
Abst<strong>im</strong>mungsaufwand verbunden. Dies betrifft<br />
insbesondere die Absprachen zwischen Führungskräften<br />
und Beschäftigten, zwischen Unternehmensleitung, Architekturbüro<br />
und Innenraumgestaltung sowie weiteren internen<br />
und externen Fachplanern. Da durch Beteiligung der<br />
Abst<strong>im</strong>mungsaufwand tendenziell größer wird, muss der<br />
Beteiligungsprozess sehr gut strukturiert werden. Es ist<br />
sinnvoll, je nach Komplexität der Gestaltungsmaßnahme,<br />
verschiedene Gremien einzurichten.<br />
42