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BR-Magazin 21/2014

Die offizielle Programminformation des Bayerischen Rundfunks.

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KULTUR & UNTERHALTUNG<br />

Menschliche Abgründe<br />

Neue Folgen von „Lebenslänglich Mord“ über besonders<br />

bewegende Fälle des Münchner Mordermittlers Josef Wilfling<br />

Er gehört zu Deutschlands bekanntesten<br />

Mordermittlern. 22 Jahre lang leitete Josef<br />

Wilfling die Münchner Mordkommission,<br />

rund 100 Fälle hat er gelöst. Wilfling verstand<br />

es wie kaum ein anderer, in die Abgründe<br />

einer menschlichen Seele zu blicken.<br />

2013 wurden seine Ermittlungsarbeiten<br />

zum ersten Mal für das Bayerische<br />

Der Mordermittler: Josef Wilfling<br />

Der Kaufmann und die Oberschwester<br />

Ein privater Briefwechsel erzählt lebendige Alltagsgeschichte um 1930<br />

Fernsehen verfilmt. Jetzt werden vier neue<br />

Folgen der Sendereihe ausgestrahlt, jeweils<br />

freitags um <strong>21</strong> Uhr. In jeder Folge<br />

stellt Josef Wilfling drei Fälle vor, die ihm<br />

besonders unter die Haut gegangen sind.<br />

Am 17. Oktober geht es unter anderem um<br />

„Eine Mutter auf Abwegen“, wo sich bürgerliches<br />

Familienleben und Prostituiertenimilieu<br />

kreuzen, und „Tod in der Badewanne“:<br />

Die lebenslustige Dagmar Linke<br />

wollte mitten in der Nacht die Wäsche<br />

aufhängen und ist dabei verunglückt. Das<br />

behauptet zumindest ihr Mann Frank.<br />

Doch der Notarzt stellt schnell fest, dass<br />

die Frau erstickt und der Unfall nur vorgetäuscht<br />

ist …<br />

Bayerisches – Fernsehen<br />

Freitag, 17. und 24.10.<strong>2014</strong>, <strong>21</strong>.00 Uhr<br />

Lebenslänglich Mord – Kommissar<br />

Wilflings Kriminalfälle, D 2013, 45 Min.<br />

bayerisches-fernsehen.de/film<br />

„Bin 36-jährig, 1,92 Meter groß und ansehnlich,<br />

Wasserwanderer und Liebhaberfotograf,<br />

Kaufmann und Idealist“, so lautete<br />

die Selbstbeschreibung der Heiratsanzeige,<br />

die der Hamburger Otto Hansen<br />

beim BUND aufgab, der „ersten Treuhandorganisation<br />

des Sichfindens“. Unter den<br />

über 70 Frauen, die ihm mit Bewerbungsschreiben<br />

antworteten, war eine mit<br />

türkischem Absender: „Maria Heldmann,<br />

Guraba Hospital, Istanbul“. Sie war eine<br />

hessische Pfarrerstochter, die ein für die<br />

damalige Zeit ungewöhnlich emanzipiertes<br />

Leben führte: unverheiratet und Leiterin<br />

einer Schwesternschule im Orient, wo<br />

sie für 30 Mitarbeiterinnen verantwortlich<br />

war, dennoch mit der Sehnsucht nach einer<br />

„echten deutschen Ehe“. Der Briefwechsel,<br />

der sich zwischen „Hansemann“<br />

und „Mi“ – wie sich die beiden bald zärtlich<br />

nannten – entspann, wurde von ihrer<br />

Enkeltochter Gundula Iblher entdeckt. Er<br />

ist ein lebhaftes Stück Alltagsgeschichte<br />

und gewährt einen privaten Einblick in die<br />

bewegte Zeit um 1930 in einer befremdlich<br />

deutschtümelnden Sprache.<br />

Bayern – 2<br />

Dienstag, <strong>21</strong>.10.<strong>2014</strong>, <strong>21</strong>.05 Uhr<br />

radioTexte am Dienstag: „Mein kleines,<br />

feines Reich“ – Die wahre Geschichte von<br />

Hansemann und Mi, 55 Min.<br />

bayern2.de/radiotexte<br />

Eine Frau, drei Männer<br />

Jurek Becker über das Ende der DDR<br />

Einige Monate vor dem Mauerfall: Die<br />

Frage steht im Raum, ob Amanda dem<br />

dritten ihrer Männer in die Bundesrepublik<br />

folgen wird. Zweifellos ist sie eine<br />

starke, schöne und intelligente Frau; dennoch<br />

bleibt ihre Person schillernd und<br />

etwas verschwommen, denn Jurek Beckers<br />

Roman „Amanda Herzlos“ besteht ausschließlich<br />

aus Außenperspektiven: die<br />

von Amandas erstem Mann Ludwig, des<br />

linientreuen Ostberliner Sportreporters,<br />

die ihres jahrelangen Lebensgefährten<br />

Fritz, des oppositionellen Schriftstellers,<br />

und schließlich die ihrer neuen Liebe,<br />

Stanislaus, des westdeutschen Korrespondenten.<br />

Der erste schreibt an den Scheidungsanwalt<br />

und lässt keine Gelegenheit<br />

aus, Amanda in ein schlechtes Licht zu<br />

rücken – er diskreditiert sich vor allem<br />

selbst. Der zweite macht Literatur aus der<br />

erlebten Beziehung und schreibt sich die<br />

eigene Vergangenheit neu. Den dritten<br />

schließlich erlebt der Leser durch Tagebucheinträge,<br />

in denen der allmähliche<br />

Zusammenbruch der DDR durchscheint.<br />

Ulrich Noethen liest den regimetreuen<br />

Journalisten (23.10.), Dieter Mann den<br />

selbstverliebten Schriftsteller (30.10.),<br />

Thomas Sarbacher den im Strudel des<br />

Umbruchs hin- und hergeworfenen Westdeutschen<br />

(6.11.). Ein packender Blick auf<br />

das Ende eines Staates und einer Gesellschaft,<br />

25 Jahre nach dem Mauerfall.<br />

Bayern – 2<br />

Donnerstag, 23.10.<strong>2014</strong>, <strong>21</strong>.05 Uhr<br />

radioTexte am Donnerstag:<br />

Amanda Herzlos (1/3), 55 Min.<br />

bayern2.de/radiotexte<br />

Fotos: picture alliance/ZB, <strong>BR</strong>/Julia Müller, Jörg Rautenberg/Fotolia<br />

14 – <strong>BR</strong>-<strong>Magazin</strong>

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