S3-Leitlinie Prostatakarzinom - AWMF
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3.1 PSA und DRU in Früherkennung/Screening<br />
11<br />
Nr. Statement EG 1 LoE 22 Quellen<br />
2.8 Die Einnahme von 5-alpha-Reduktase-Hemmer(n) reduziert die<br />
Häufigkeit des Nachweises von <strong>Prostatakarzinom</strong>en und<br />
Präneoplasien (High-Grade Prostatic Intraepithelial Neoplasia<br />
(PIN)). Allerdings existieren keine Hinweise zur Auswirkung auf<br />
tumorspezifische Mortalität oder Gesamtmortalität. Der PSA-Wert<br />
wird durch 5-alpha-Reduktase-Hemmer abgesenkt. In<br />
Deutschland sind 5-alpha-Reduktase-Hemmer zur Prävention des<br />
<strong>Prostatakarzinom</strong>s nicht zugelassen.<br />
ST 4 [14-17]<br />
3. Früherkennung und Biopsie<br />
3.1. PSA und DRU in Früherkennung/Screening<br />
Eine kurative Behandlung des <strong>Prostatakarzinom</strong>s ist nur im organbegrenzten Stadium<br />
möglich. Das <strong>Prostatakarzinom</strong> hat unbehandelt meist einen langsamen „natürlichen“<br />
Verlauf, so dass nur Männer mit einer Lebenserwartung von mehr als 10-15 Jahren von<br />
einer kurativen Therapie profitieren. Ziel der Früherkennung ist es, organbegrenzte<br />
aggressive Tumoren bei asymptomatischen Männern mit einer mutmaßlichen<br />
Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren zu erkennen.<br />
Nr. Empfehlungen/Statements EG LoE Quellen<br />
3.1 Der Anteil von nachgewiesenen <strong>Prostatakarzinom</strong>en ist<br />
signifikant höher in Screeninggruppen verglichen mit<br />
Beobachtungsgruppen.<br />
Durch das Screening werden auch zahlreiche Karzinome entdeckt,<br />
die keiner Behandlung bedürfen.<br />
Die prostatakarzinomspezifische Mortalität wird durch das<br />
Screening entweder gesenkt oder nicht signifikant beeinflusst.<br />
Ein Einfluss auf die Gesamtüberlebenszeit ist nicht nachgewiesen.<br />
3.2 Männer, die mindestens 40 Jahre alt sind und eine mutmaßliche<br />
Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren haben, sollen über die<br />
Möglichkeit einer Früherkennung informiert werden.<br />
Die Männer sollen über die Vor- und Nachteile der<br />
Früherkennungsmaßnahmen aufgeklärt werden, insbesondere<br />
über die Aussagekraft von positiven und negativen<br />
Testergebnissen, gegebenenfalls über erforderliche weitere<br />
Maßnahmen wie die Biopsie der Prostata sowie die<br />
Behandlungsoptionen und deren Risiken.<br />
ST 1++ [18-23]<br />
A 4 Experten<br />
konsens<br />
a. d. G.<br />
v.: [24]<br />
3.3 Männern, die nach der Aufklärung eine<br />
Früherkennungsuntersuchung wünschen, sollen das Bestimmen<br />
des PSA und eine digital-rektale Untersuchung als<br />
Untersuchungsmethoden empfohlen werden.<br />
A<br />
2+ für<br />
DRU<br />
und<br />
PSA als<br />
[25-30]<br />
1 LoE = Level of Evidence (siehe (siehe Anhang 9.1)<br />
2 EG = Empfehlungsgrad, A = starke Empfehlung, B = Empfehlung, C = offene Empfehlung, ST = Statement (siehe (siehe<br />
Anhang 9.1)<br />
© <strong>Leitlinie</strong>nprogramm Onkologie | <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> <strong>Prostatakarzinom</strong> | Version 2.0, 1. Aktualisierung 2011