S3-Leitlinie Prostatakarzinom - AWMF
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4.3 Pathomorphologische Untersuchungen<br />
20<br />
Für den Einsatz der Cholin-PET/CT bei PSA-Werten >1ng/ml wurde keine Empfehlung<br />
ausgesprochen. Dabei waren für den Verzicht auf eine Empfehlung nicht primär die<br />
Testgüteparameter der PET/CT ausschlaggebend, sondern das Fehlen von sicheren<br />
Nutzennachweisen für therapeutische Maßnahmen, die aus den Ergebnissen der<br />
Bildgebung resultieren.<br />
Die lokale Bestrahlung oder operative Entfernung von Lymphknotenmetastasen wurden<br />
als individuelle Heilversuche eingestuft. Falls im Rahmen eines individuellen<br />
Heilversuchs bei V. a. Rezidiv nach primärer OP eine Salvage-Lymphknotenchirurgie<br />
oder nodale Bestrahlung angestrebt wird, kann bei PSA > 1 ng/ml eine Cholin-PET/CT<br />
zur Lokalisationsdiagnostik durchgeführt werden.<br />
4.3. Pathomorphologische Untersuchungen<br />
4.3.1. Prognostische Faktoren für das <strong>Prostatakarzinom</strong><br />
Nr. Empfehlung EG LoE Quellen<br />
4.20 Für die prognostische Evaluation des <strong>Prostatakarzinom</strong>s sollen<br />
folgende drei Parameter berücksichtigt werden:<br />
• Gleason-Grading (entsprechend der aktuellen Version, siehe<br />
auch Empfehlung 4.33);<br />
• TNM-Kategorie (entsprechend dem TNM-Atlas der aktuellen<br />
Auflage);<br />
• chirurgische Resektionsränder des Karzinoms.<br />
A 4 [94; 95]<br />
Das TNM-Stadium kann, ebenso wie der R-Status, nur gemeinsam vom Pathologen und<br />
vom Kliniker in Zusammenschau aller verfügbaren pathohistologischen und klinischen<br />
Informationen festgelegt werden. Der R-Status bedeutet eine Angabe über das<br />
Vorhandensein eines Residualtumors. Vom Pathologen ist in Bezug auf den R-Status zu<br />
bestimmen, ob der chirurgische Resektionsrand tumorfrei ist. Ob Fernmetastasen oder<br />
klinisch erkennbare Residuen vorhanden sind, muss der Kliniker mitteilen.<br />
4.3.2. Allgemeine Grundsätze<br />
4.3.2.1. Erforderliche klinische Angaben und Entnahme von Gewebeproben<br />
Nr. Empfehlung EG LoE Quellen<br />
4.21 a. Dem Pathologen sollen folgende Angaben übermittelt werden:<br />
Patientendaten, Art der Entnahme (z. B. Stanzbiopsie, radikale<br />
Prostatektomie, transurethrale Resektion, Enukleation),<br />
Entnahmelokalisation der Gewebeproben sowie weitere<br />
relevante klinische Informationen (PSA-Werte, Ergebnisse der<br />
digitalen-rektalen Untersuchung und bildgebender Verfahren,<br />
vorausgegangene konservative Behandlung).<br />
A 4 Experten<br />
konsens<br />
b. Das Prostatektomiepräparat soll ohne vorherige<br />
Gewebsentnahme an den Pathologen übersandt werden, um<br />
Artdiagnose des Tumors, Bestimmung der T-Kategorie und<br />
Beurteilung des Resektionsrands nicht zu beeinträchtigen.<br />
c. Für Gewebsentnahmen im Rahmen wissenschaftlicher<br />
© <strong>Leitlinie</strong>nprogramm Onkologie | <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> <strong>Prostatakarzinom</strong> | Version 2.0, 1. Aktualisierung 2011