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Deckname: Heilige Allianz - Geheimagenten im Dienste <strong>de</strong>r Päpste? II.<br />

Grundlage <strong>de</strong>s souveränen Staates <strong>de</strong>r Vatikanstadt, sowie das Reichskonkordat mit Hitler (1933).<br />

1937 wen<strong>de</strong>t er sich in päpstlichen Enzykliken („Mit brennen<strong>de</strong>r Sorge/Ar<strong>de</strong>nte cura“ und „Divini<br />

Re<strong>de</strong>mptoris“) gegen die Vertragsbrüche und die Rasseni<strong>de</strong>ologie <strong>de</strong>s Nationalsozialismus (ohne die Ju<strong>de</strong>n<br />

ausdrücklich zu nennen) sowie gegen <strong>de</strong>n kommunistischen Atheismus.<br />

Schwerpunkte setzt Frattini mit <strong>de</strong>n Kapiteln über die Zeitabschnitte <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges<br />

und <strong>de</strong>s Kalten Krieges. Sie verbin<strong>de</strong>n sich mit <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r Päpste Pius XII., Johannes<br />

XIII. und Paul VI., (zu <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Nachfolgern später mehr.)<br />

4. Pius XII. (Eugenio Maria Giuseppe Giovanni Pacelli), 1876 – 1958. Seine kirchliche Laufbahn ist von<br />

Anbeginn durch leiten<strong>de</strong> Funktionen im diplomatischen Dienst bestimmt, ab 1917 als Nuntius in Bayern, am<br />

1920 gleichzeitig für das Deutsche Reich, ab 1930 als Kardinalstaatssekretär. Gewählt im Konklave am 2. März<br />

1939, also am Vorabend <strong>de</strong>s Beginns <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges. Umstritten bis heute seine Haltung gegenüber<br />

<strong>de</strong>n Nazi-Verbrechen, beson<strong>de</strong>rs die Verfolgung und Ermordung <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n betreffend, obschon er sich<br />

wie<strong>de</strong>rholt klar gegen die Rasse-I<strong>de</strong>ologie und ihre Folgen ausgesprochen hat. Ein seit vier Jahrzehnten<br />

laufen<strong>de</strong>s Verfahren zu seiner Seligsprechung wartet auf die Unterschrift von Papst Benedikt XVI.<br />

5. Johannes XXIII. (Angelo Giuseppe Roncalli) 1881 – 1963. Er blickt auf einige Jahre im diplomatischen Dienst<br />

<strong>de</strong>s Heiligen Stuhls in Bulgarien, Griechenland, <strong>de</strong>r Türkei und in Frankreich zurück. Seine Enzyklika „Pacem<br />

in Terris (1963) macht ihn zum Frie<strong>de</strong>nspapst. Die Deutsche Bun<strong>de</strong>spost würdigte <strong>de</strong>n „Papa buono“, <strong>de</strong>n<br />

„guten Papst“, im Jahre 1969 mit einer Briefmarke, die an die Frie<strong>de</strong>nsenzyklika erinnert.<br />

Johannes XXIII. setzt auf Gesprächsbereitschaft zwischen <strong>de</strong>n weltpolitischen Blöcken, für die Kirche im Osten<br />

sucht er einen modus vivendi zu erreichen. Erste Kontakte mit <strong>de</strong>r Sowjetführung unter Chruschtschow führen zu<br />

Verstimmungen mit A<strong>de</strong>nauer. In einem <strong>de</strong>r ernstesten Momente <strong>de</strong>s Kalten Krieges, <strong>de</strong>r Kuba-Krise (1962),<br />

helfen sein Frie<strong>de</strong>nsappell und diskrete Vermittlung, die Situation zu entspannen. Innerkirchlich wagt er eine<br />

kleine Revolution, in <strong>de</strong>m er das Zweite Vatikanische Konzil einberuft. Es soll „Türen und Fenster“ <strong>de</strong>r Kirche<br />

öffnen und die Welt in die Kirche einla<strong>de</strong>n. Er ebnet <strong>de</strong>n Weg für die interkonfessionelle Ökumene und für <strong>de</strong>n<br />

Dialog mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Religionen, vor allem mit <strong>de</strong>m Ju<strong>de</strong>ntum.<br />

6. Paul VI. (Giovanni Battista Enrico Antonio Maria Montini), 1897 – 1978. Kein an<strong>de</strong>rer Kurienprälat besaß<br />

einen intimeren Einblick in die „Schaltzentrale“ <strong>de</strong>r katholischen Weltkirche wie er, als engster Mitarbeiter<br />

Pacellis schon im Staatssekretariat und anschließend in <strong>de</strong>n Jahren <strong>de</strong>s Pontifikats, unter <strong>de</strong>r Zwangssituation<br />

<strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges. Er sammelt Erfahrung in <strong>de</strong>r Konfrontation mit <strong>de</strong>m italienischen Faschismus und <strong>de</strong>m<br />

<strong>de</strong>utschen Nationalsozialismus, ebenso mit <strong>de</strong>m Staatskommunismus <strong>de</strong>s Kalten Krieges. Er führt das Zweite<br />

Vatikanum zu En<strong>de</strong> und setzt, von seinen Wi<strong>de</strong>rsachern als „liberal“ und „links“ eingestuft, die von seinem<br />

Vorgänger eingeleitete „vatikanische Ostpolitik“ fort, die von Agostino Casaroli und weiteren<br />

Kuriendiplomaten umgesetzt wird. Erste Weltreisen eines Papstes. Seine Enzyklika „Humana vitae“, die von <strong>de</strong>r<br />

Kritik auf das Verbot künstlicher Verhütungsmittel reduziert („Pille“) wird, wirft einen Schatten auf seine<br />

Amtsführung. In seiner ein Jahr zuvor veröffentlichten Enzyklika „Populorum progressio – Über <strong>de</strong>n Fortschritt<br />

<strong>de</strong>r Völker“ hatte er einen neuen Humanismus gefor<strong>de</strong>rt. Johannes Paul II. leitete das Verfahren <strong>de</strong>r<br />

Seligsprechung für Paul VI. ein.<br />

Unter Pius XII. leitete Luigi Maglione von 1939 bis 1944 das Staatssekretariat. Domenico<br />

Tardini vertrat die Außenpolitik, abgesehen von <strong>de</strong>n „<strong>de</strong>utschen Angelegenheiten“, die Pius<br />

für sich selbst reservierte. Bei allem aber war Giambattista Montini Auge und Ohr <strong>de</strong>s<br />

Papstes. Er war zum Substituten im Staatssekretariat aufgestiegen. Über <strong>de</strong>n Schreibtisch <strong>de</strong>r<br />

„Nummer Zwei“ lief fast alles, was mit binnenkirchlichen und kirchenpolitischen Fragen zu

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