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Deckname: Heilige Allianz - Geheimagenten im Dienste <strong>de</strong>r Päpste? V.<br />

Kirche, d.h. die Verurteilung <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r katholischen Tradition zuwi<strong>de</strong>rlaufen<strong>de</strong>n Lehren <strong>de</strong>s II.<br />

Vatikanums durch <strong>de</strong>n Papst und die Rückkehr zur Verkündigung <strong>de</strong>s wahren Glaubens,<br />

beschleunigt herbeizuführen.“ (6)<br />

Pater Schmidberger versandte seinen überarbeiteten Text zusammen mit einem<br />

„Begleitschreiben“ an alle „residieren<strong>de</strong>n Bischöfe in Deutschland“. Das <strong>de</strong>n Oberhirten<br />

übermittelte Dokument wolle auf „fragwürdige Passagen <strong>de</strong>s Konzils“ eingehen und einen<br />

Dialog zwischen „konservativen <strong>Kath</strong>oliken und <strong>de</strong>r nachkonziliaren Kirche“ einleiten, ließ<br />

ein Pressesprecher <strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>rschaft verlauten.<br />

Schmidberger selbst formulierte in seinem Original-Vortrag weniger zurückhaltend. Als<br />

„große Sün<strong>de</strong>“ bezeichnete er es, „dass Aussagen in die Konzilsdokumente aufgenommen<br />

wur<strong>de</strong>n, die bereits an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Häresie gehen“. Eine „verhängnisvolle Rolle“ spielten<br />

vor allem fünf Dekrete: zur Ökumene; über die Kirche; „Nostra aetate“ (über die<br />

nichtchristlichen Religionen); über die Religionsfreiheit sowie „Über die Kirche in <strong>de</strong>r Welt<br />

von heute“. Aber auch an<strong>de</strong>re Dokumente atmeten „einen protestantischen, aufklärerischen,<br />

die Ordnung <strong>de</strong>r Kirche umstürzen<strong>de</strong>n Geist.“ Nach Schmidberger zum Beispiel die<br />

Liturgiekonstitution, die zum Beispiel die Tür für spätere Neuerungen geöffnet habe. Alles<br />

Dekrete, die als Zeitbomben wirken müssten.<br />

Einen dieser „Sprengstoffe“ hat Benedikt inzwischen entschärft. Die „Alte Messe“ (nach <strong>de</strong>m<br />

Tri<strong>de</strong>ntinischen Ritus) darf wie<strong>de</strong>r gelesen, und es darf auch wie<strong>de</strong>r für die Ju<strong>de</strong>n gebetet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn auch in maßvollerer Form.<br />

Beschränken wir uns bei <strong>de</strong>n Aussagen Schmidbergers zum Konzils<strong>de</strong>kret „Nostra aetate“<br />

(Über die nichtchristlichen Religionen), das sich <strong>de</strong>m Hinduismus, Buddhismus und Islam<br />

zuwen<strong>de</strong>t, vor allem aber <strong>de</strong>m Ju<strong>de</strong>ntum, das, wie Pater Schmidberger formuliert, „für uns<br />

Deutsche ohne Zweifel <strong>de</strong>likate Thema“.<br />

Das „<strong>de</strong>likate“ Thema weiß Schmidberger in<strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r religiösen Betrachtung <strong>de</strong>r christlichjüdischen<br />

Beziehung abzukoppeln und lässt seine eigene Bibel-Exegese folgen: Der Erlöser,<br />

sei durch „sein eigenes Volk“ verworfen wor<strong>de</strong>n. Mit seinem Kreuzestod sei <strong>de</strong>r Alte Bund<br />

abgeschafft wor<strong>de</strong>n. Die Ju<strong>de</strong>n unserer Tage seien „keinesfalls unsere älteren Brü<strong>de</strong>r“ im<br />

Glauben, wie Papst Johannes Paul II. dies bei seinem Synagogenbesuch in Rom 1986<br />

behauptet habe. Die Ju<strong>de</strong>n seien vielmehr <strong>de</strong>s Gottesmor<strong>de</strong>s mitschuldig, so lange sie sich<br />

nicht durch das Bekenntnis <strong>de</strong>r Gottheit Christi und die Taufe von <strong>de</strong>r Schuld ihrer Vorväter<br />

distanzierten. - Diese Formulierungen sollten ein Nachspiel haben. - In seinem Mainzer<br />

Vortrag stellt Schmidberger weiter fest: Die Kirche sei das neue Jerusalem“ und er fragt:<br />

„Hätten aber die heutigen Ju<strong>de</strong>n doch einen beson<strong>de</strong>ren Heilsweg, wie dies immer wie<strong>de</strong>r<br />

behauptet wird?“ Schließlich beklagt er: „Mit Trauer sehen wir Papst Johannes Paul II. und<br />

auch Papst Benedikt XVI. in eine jüdische Synagoge gehen.“ Und setzt nach: Man möge sich<br />

mal vorstellen, „Christus hätte Kaiphas nach seiner Auferstehung einen Höflichkeitsbesuch<br />

abgestattet“. (7)<br />

„Fragwürdige Passagen“ hatte auch <strong>de</strong>r Vizepräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Zentralrates <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n in<br />

Deutschland, Dieter Graumann, in <strong>de</strong>m „Begleitbrief“ Schmidbergers an die <strong>de</strong>utschen<br />

Bischöfe festgestellt und diese aufgefor<strong>de</strong>rt, sich von <strong>de</strong>r Priesterbru<strong>de</strong>rschaft zu distanzieren.<br />

Von „kreuz.net.“ wur<strong>de</strong> eine entsprechen<strong>de</strong> Meldung <strong>de</strong>r <strong>Kath</strong>olischen Nachrichten-Agentur<br />

KNA mit <strong>de</strong>r Schlagzeile übernommen, „Jetzt geht <strong>de</strong>r jüdische Zentralrat auf die<br />

Piusbru<strong>de</strong>rschaft los.“ (8) Kommentar dieses Informationsdienstes: Pater Franz Schmidberger

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